Waldbrandursache Mensch – Dunkelfeldstudie offenbart gefährliches Fehlverhalten

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Bereits jede*r fünfte erwachsene Österreicher*in hat im Wald bereits ein brandgefährliches Verhalten gesetzt. Acht von zehn Waldbränden werden von Menschen ausgelöst. Besonders hoher Bedarf für mehr Bewusstseinsbildung zeigt sich bei den Rauchenden.

Österreich, Land der Wälder, mit einer Waldfläche von knapp 50 Prozent, sieht sich zunehmender Bedrohung ausgesetzt: Zunehmende Hitzewellen und steigende Trockenheit erhöhen das Waldbrandrisiko. Jährlich ereignen sich in Österreich nach Angaben der Universität für Bodenkultur rund 210 Waldbrände – Tendenz steigend. Aber Waldbrände sind keine Naturkatastrophen: Der größte Risikofaktor ist der Mensch. Etwa acht von zehn Bränden entstehen durch fahrlässiges Verhalten wie Rauchen, Lagerfeuer oder Pyrotechnik. Blitzschlag als einziger natürlicher Auslöser kommt nur selten vor.

Dunkelfeldstudie zeigt: Jede*r fünfte erwachsene Österreicher*in hat bereits brandgefährliches Verhalten gesetzt
Das KFV hat gemeinsam mit IFES (Institut für empirische Sozialforschung GmbH) eine Dunkelfeldstudie zu riskantem Verhalten im Wald durchgeführt. Befragt wurden dabei 1.524 Österreicher*innen ab 18 Jahren, die mindestens einmal im Jahr einen Wald besuchen. Die Ergebnisse zeigen: Die Dunkelziffer für fahrlässiges Verhalten im Wald ist hoch. Jede*r fünfte erwachsene Österreicher*in hat bereits brandgefährliches Verhalten gesetzt, etwa jede 20. Person davon im vergangenen Jahr. Rund ein Viertel der Waldbesuchenden machen Feuer abseits der dafür vorgesehenen Plätze.  „Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette kann ein Inferno auslösen. Leider fehlt es hier an Bewusstsein. Ein Viertel der rauchenden Waldbesuchenden entsorgt Zigarettenstummel am Waldboden, meist ohne diese sorgfältig zu löschen“, erläutert Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV. Weiters zündet sich ein Viertel der Rauchenden im Wald eine Zigarette an, auch bei erhöhter Waldbrandgefahr. Ein Drittel davon wirft – trotz Waldbrandgefahr – die Zigarettenstummel auf den Waldboden.

Information vor Ort nötig
Das Risikobewusstsein ist in der österreichischen Bevölkerung schwach ausgeprägt. Informationen hinsichtlich eines potenziellen Waldbrandrisikos werden von der Bevölkerung kaum eingeholt. „Die Befragung zeigt: Die wichtigste Informationsquelle über herrschende Brandgefahr ist die Beschilderung direkt beim Eingang zum Wald. Deswegen fordert das KFV einen Stufenplan, der den Waldbesuchenden durch Beschilderung eindeutig die gültigen Regeln mitteilt“, erklärt Kaltenegger.

Höhere Strafen dringend nötig
Angesichts der Schadenssummen sind höhere Strafen dringend erforderlich. „Die Anzahl von Waldbränden steigt und das wird sich voraussichtlich nicht mehr ändern. Ein Umdenken wird erforderlich – Fahrlässigkeit mit Feuer im Wald ist kein Kavaliersdelikt. Eine Mindeststrafe von sieben Euro ist angesichts von Schäden in Millionenhöhe lächerlich“, so Kaltenegger. Höhere Strafen sowie die Ausarbeitung und Umsetzung der gesetzlich vorgesehenen Warnstufen bis hin zum Betretungsverbot sind dringend notwendig. Eine intensive Aufklärungs- und Informationskampagne ist angesichts des geringen Risikobewusstseins in der Bevölkerung erforderlich.

Notwendige Maßnahmen:

  • Bewusstsein für das Thema Waldbrand schaffen
  • Ausbau der Beschilderung zu Informations- und Warnzwecken direkt im Wald und unmittelbar an zentralen Wanderwegen und Forststraßen
  • Ausarbeitung und Umsetzung der gesetzlich vorgesehenen Warnstufen bis hin zum Betretungsverbot (lt. Forstgesetz bereits möglich)
  • Erhöhung des verwaltungsrechtlichen Strafrahmens in Bezug auf verbotene und brandgefährliche Aktivitäten im Wald und in Waldnähe:
  • Anhebung der Mindeststrafe auf € 1.000, – im Falle erhöhter Waldbrandgefahr
  • Verdopplung der Höchststrafe