Der eigene Garten steht bei den Österreichern hoch im Kurs – nicht zuletzt auch aufgrund der immer wiederkehrenden Ausgangsbeschränkungen der letzten Zeit. Bereits im Jahr 2020 zeigte sich laut einer aktuellen KFV-Erhebung ein zunehmender Trend bei der Gartenarbeit – Tendenz steigend. Doch leider verletzen sich jährlich noch immer zwischen 16.000 und 17.000 Menschen so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Dabei sind es oft nicht die großen schweren Geräte, die den Hobbygärtnern zum Verhängnis werden, sondern lediglich Ablenkung, Hektik und fehlende Schutzbekleidung, die zu Knochenbrüchen oder Schnittwunden führen. Viele Unfälle wären somit leicht zu vermeiden.
Wer denkt, dass sich die größten Gefahren im Garten hinter schweren oder motorisierten Maschinen verbergen, der irrt. Tatsächlich spielen Fremdeinwirken oder technische Probleme nur selten eine Rolle. Die meisten Gartenunfälle (38%) passieren aufgrund von Ablenkung, Hektik und Unachtsamkeit, gefolgt von Fehleinschätzungen oder Überforderungen. Obwohl die Gartenarbeit an sich ziemlich vielseitig ist, ist der Unfallhergang meist sehr ähnlich. Kurz abgelenkt oder nicht hingesehen und schon werden Gartenschläuche, Leitern und Co. zu Gefahrenquelle.
Laut der KFV-Unfallstatistik sind Stürze durch Stolpern etwa über herumliegende Gegenstände oder auf rutschigen Böden, besonders häufig. Aber auch Leiterstürze sind leider keine Seltenheit. Die Folge: Knochenbrüche (52%), offene Wunden (19%) und in seltenen Fällen auch Amputationen (2%).
Ebenso zeigt sich eine erhöhte Verletzungsgefahr, wenn auf Schutzbekleidung wie Handschuhe, Schnittschutzhosen oder gar Schuhe verzichtet wird. Dann können auch kleine Holzsplitter oder Rosendornen zu spitalsreifen Wunden führen. Die Konklusion: mit ein wenig Vorsicht, Achtsamkeit und vor allem der richtigen Ausrüstung sind viele Gartenunfälle leicht zu verhindern.
Alles im grünen Bereich? Unfallfrei zum perfekten Garten
Egal ob Anfänger oder erfahrener Gärtner – Gesundheit und Sicherheit sollten immer oberste Priorität haben. Wer folgende Aspekte berücksichtigt, kann sich gut gewappnet ins Abenteuer Gartenarbeit stürzen:
- Überprüfen Sie vor Beginn der Gartenarbeit alle benötigten Geräte auf ihre Funktionsfähigkeit und Sicherheit und entfernen Sie potenzielle Stolperfallen im Arbeitsbereich.
- Funktionelle Kleidung, Handschuhe und festes Schuhwerk gehören zur Basisausstattung eines jeden Hobbygärtners.
- Tragen Sie eine Schutzbrille, wenn die Gefahr besteht, von herumfliegenden Teilen getroffen zu werden – beispielsweise beim Heckenschneiden.
- Sorgen Sie bei der Verwendung von Leitern für einen sicheren Stand und achten Sie auf feste und rutschfeste Tritte. Um die Standfestigkeit der Leiter zu erhöhen, sollte die Leiter nach Möglichkeit von einer zweiten Person festgehalten werden.
- Vermeiden Sie Hektik– planen Sie ausreichend Zeit für die Gartenarbeit und das anschließende Aufräumen der Geräte und Gartenabfälle ein.
- Machen Sie sich vor dem Einsatz neuer Gartengeräte durch Lektüre der Betriebsanleitung oder Einschulung mit diesen vertraut. Überprüfen Sie alle Geräte vor jedem Einsatz auf Funktionsfähigkeit und Sicherheit.
- Reinigen und verstauen Sie Ihre Arbeitsgeräte nach getaner Arbeit, damit niemand versehentlich darüber fallen oder sich daran verletzen kann. Achten Sie auf eine sorgfältige Aufbewahrung um Schäden zu vermeiden.
- Sichern Sie Ihren Arbeitsbereich ab, wenn Sie von der Fahrbahn aus Tätigkeiten (z.B. Hecken schneiden) verrichten. Entfernen Sie anschließend so rasch wie möglich Verunreinigungen und Schnittabfälle von der Fahrbahn.