Am 7. Juni 2018 ist der internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen. Das KFV rät aus diesem Anlass zu mehr Vorsicht und Achtsamkeit beim Kreuzen von Bahnübergängen.
Wien, 6. Juni 2018. Ein Tag im Zeichen der Eisenbahnkreuzungen: Der „International Level Crossing Awareness Day“ (ILCAD) soll das Bewusstsein für das richtige Verhalten an Eisenbahnkreuzungen schärfen. Denn obwohl die Sicherheit insgesamt steigt, verunglücken in Österreich jedes Jahr zehn bis 20 Personen an Eisenbahnkreuzungen tödlich. Insgesamt ereignen sich jährlich an Bahnübergängen rund 70 Unfälle mit Personenschäden. Das KFV befasst sich deshalb intensiv mit der Frage, warum es an derartigen Gefahrenstellen immer wieder zu fatalen Unglücken kommt. Die Auswertung der Unfalldaten zeigt, dass über 95 Prozent der Unfälle an Bahnübergängen auf Fehlverhalten der Straßenbenützer zurückzuführen sind. „KFV-Interviews zeigen, dass Sicherungseinrichtungen – wie beispielsweise Schranken oder Lichtanlagen – immer wieder ignoriert werden“, betont Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. „Unfälle auf Bahnübergängen sind oftmals auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen und vermeidbar. Wer sich der Gefahr bewusst ist und aufmerksam auf Verkehrszeichen achtet, ist immer sicherer unterwegs.“
Die Macht der Gewohnheit
Unfälle an nicht technisch gesicherten Bahnübergängen sind besonders häufig – und zumeist verunglücken hier Personen aus der nahen Wohnumgebung. „70 Prozent der Verunglückten wohnen weniger als zehn Kilometer von der Eisenbahnkreuzung, an der sich der Unfall ereignete, entfernt“, so Thann. „Die Ortsansässigen glauben, den Fahrplan genau zu kennen, und sind sich zu bestimmten Zeiten sicher, dass kein Zug die Kreuzung queren wird.“ Eine Annahme, die schon durch kleine Änderungen im Fahrplan oder zusätzlichen Güterzügen zu folgenschweren Unfällen führen kann.
Richtiges Verhalten vor und auf Eisenbahnkreuzungen
– Grundsätzlich gilt bei Eisenbahnkreuzungen: Es gibt keine freie Fahrt, man muss sich bei jeder Fahrt davon überzeugen, dass eine gefahrlose Überquerung der Schienen möglich ist.
– Oft sind gerade Personen, die täglich Eisenbahnkreuzungen queren und den Fahrplan kennen, besonders sorglos und dadurch gefährdet.
– Trotz roter oder gelber Lichter oder Läutwerk bei beschrankten Bahnübergängen hat man sich in jedem Fall durch Schauen und Hören von einer gefahrlosen Überquerung der Eisenbahnkreuzung zu überzeugen.
– Vormerkdelikt: Das Nichtbeachten des Rotlichts bei Bahnübergängen und Umfahren der bereits geschlossenen Schranken ist ein Vormerkdelikt. Das Delikt wurde vor einigen Jahren erweitert auf: „Nichtanhalten vor beschrankten Eisenbahnübergängen, wenn das Schließen angekündigt wird“.