Steinschlag und Felssturz kann gerade nach den frostigen Wintermonaten häufiger auftreten. Wie die aktuellen Vorfälle auf der Reschenstraße in Tirol, auf der Salzkammergutstraße B145 in Oberösterreich, oder in Frantschach (Kärnten), wo ein Stein den Wintergarten eines Einfamilienhauses durchschlagen hat, zeigten.
Gerade im Frühjahr ist an Felswänden bei Frostrückgang verstärkt mit Steinschlag zu rechnen. Der Grund hierfür sind die natürlichen jahreszeitlichen Frost-Tau-Zyklen. Wasser dringt dabei in Spalten und Klüfte von Felsen ein und gefriert dort. Eis hat ein größeres Volumen als flüssiges Wasser was dazu führt, dass das Eis den Felsen regelrecht aufsprengt. Dies geschieht vor allem wenn es im Frühling immer wieder friert, auftaut und wieder friert.
Starker Niederschlag, Frostwechsel oder Erdbeben – und manchmal auch Wanderer – verursachen Steinschläge mit Felsbrocken von bis zu 1m3. Übersteigen Gesteinsbrocken diese Größe, spricht man sogar von Fels- bzw. Bergstürzen.
Unterschätzen Sie keineswegs die Gefahr!
Gerade weil Stein- oder Felsstürze nicht zu den „Alltagsgefahren“ zählen, kann das Wissen und das richtige Handeln bei möglichen Bedrohungen lebensrettend sein. Viele Unfälle sind bei Beachtung der unten genannten „Regeln“ vermeidbar.
Welchen Schutz gibt es vor Steinschlag
Wir unterscheiden zwei Arten von Schutzmaßnahmen gegen Steinschlag:
- natürliche Schutzmaßnahmen
z.B. Buschwerk oder Bäume ab einer gewissen Größe und Wuchsdichte. - bauliche Schutzmaßnahmen
z.B. Fangzäune, Ableitungsmauern, Gräben und Wälle – auch Bannwälder.
Diese Schutzmaßnahmen können aber nur bis zu einem gewissen Ausmaß schützen. Eine absolute Sicherheit gibt es auch bei Schutzbauten nicht.
Schutzmaßnahmen ersetzen nicht das richtige Verhalten!!
Wie verhält man sich richtig
Allgemein
- Beachten Sie Hinweise und Sperren von Behörden oder Vereinen (z. B. Alpenverein, Tourismusverbände).
- Hören Sie auf Einheimische mit ihren meist langjährigen Erfahrungen.
- Informieren Sie sich bei den geologischen Landesdiensten oder auf den jeweiligen Bezirkshauptmannschaften, wenn sie sich im Frühling oder nach Starkniederschlagsereignissen in Gebieten mit vermehrtem Steinschlag begeben.
Speziell beim Autofahren
- Seien Sie wachsam, auf Straßen mit Steinschlag-Gefahrenhinweisen.
- Befinden sich am Straßenrand bereits Anhäufungen von Geröll, ist es ratsam, diese Stellen vorsichtig zu umfahren.
- Bei überhängenden oder losen Steinpartien informieren Sie die nächstgelegene Polizeidienststelle oder die zuständige Straßenmeisterei.
Speziell beim Wandern
Die größte Gefahr eines Steinschlages beim Wandern geht von anderen Wanderern aus. Manchmal werden Steine von achtlosen Wanderern losgetreten und somit zur Gefahr für die sich darunter befindlichen Wanderer.
- Achten Sie besonders auf die Umgebung und auf Geräusche von „kollernden Steinen“.
- Bleiben Sie auf markierten Wegen.
- Queren Sie Schutthalden immer mit der notwendigen Vorsicht, um keine Steine loszutreten. Diese gefährden drunter liegende Wege und Straßen.