Sehen und gesehen werden ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Die Vorarlberger Verkehrssicherheitswoche von 15. bis 21. Oktober steht in diesem Jahr daher ganz unter dem Motto „Sichtbarkeit = Sicherheit“.
Dornbirn, 15. Oktober 2018. Besonders in der dunklen Jahreszeit ist es für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen unerlässlich, auf gute Sichtbarkeit zu achten, um Unfälle zu vermeiden. In den vergangenen fünf Jahren verunglückten auf Vorarlbergs Straßen insgesamt 346 Fußgänger und 525 Radfahrer bei Dunkelheit und schlechter Sicht im Straßenverkehr, darunter 87 Kinder unter 15 Jahren. Dies wurde zum Anlass genommen, das Thema Sichtbarkeit in den Mittelpunkt der diesjährigen Vorarlberger Verkehrssicherheitswoche zu rücken. Der Fokus liegt dabei auf gezielter Information der betroffenen Verkehrsteilnehmer.
Bewusstseinsbildung im Zentrum
Neben der Verteilung von Foldern und Reflektoren an Fußgänger wird das KFV mit Polizei und INTEGRA Aufklärung und Radlichtchecks in allen Bezirken durchführen. Bei Bedarf werden direkt vor Ort kleine Reparaturen an der Radbeleuchtung vorgenommen. Autofahrer werden über die Folgen von schlecht eingestellten Scheinwerfern informiert. „Solche bewusstseinsbildenden Schwerpunktaktionen sind eine ideale Ergänzung bestehender Maßnahmen“, ist Landesstatthalter Mag. Karlheinz Rüdisser überzeugt. So betreibt das Land bereits seit vielen Jahren mit Unterstützung der Verkehrserziehungspartner (ARBÖ, AUVA, KFV, LSR, ÖAMTC, PH, Polizei, Sicheres Vorarlberg) in den Vorarlberger Schulen Bewusstseinsbildung zum Thema Sichtbarkeit. „Darüber hinaus ist Vorarlberg das einzige Bundesland in Österreich, in dem zum Schulstart alle Schulanfänger und Kindergartenkinder im Alter von 3 bis 5 Jahren eine reflektierende Sicherheitsweste erhalten haben“, ergänzt Rüdisser.
Sichtbarkeit ist Sicherheit
Gut sichtbare, helle Kleidung und reflektierende Accessoires leisten gerade in der nebeligen, dunklen Zeit im Straßenverkehr nützliche Dienste. „Dunkel gekleidete Personen werden in der Nacht erst aus 25 bis 30 Metern Entfernung für einen KFZ-Lenker sichtbar. Mit reflektierender Kleidung hingegen kann ein Fußgänger schon aus einer Entfernung von 130 bis 160 Metern gesehen werden. Dies erleichtert dem Autofahrer eine rechtzeitige Reaktion“, erklärt Mag. Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Im Alltag jedoch tragen nur wenige Menschen reflektierende Accessoires und Kleidung, sie gelten vor allem unter jüngeren Verkehrsteilnehmern als unmodisch und unpraktisch.
Gewinnerprojekte mit Mut zur Sichtbarkeit
Der Landesschulrat für Vorarlberg und das KFV haben daher in einer gemeinsamen Aktion die Vorarlberger Mittelschüler aufgerufen, reflektierende Kleidungsstücke und Accessoires nach ihrem eigenen Geschmack zu entwerfen. Die von einer Jury gekürten Gewinnerprojekte werden von der Designerin Daniela Gsellmann-Mittersteiner von der D_Mode_sign_Werkstatt anschließend in die Realität umgesetzt. „Wir haben zahlreiche kreative und innovative Einreichungen erhalten und hoffen, dass die Umsetzung der Siegerentwürfe zu einer nachhaltigen Erhöhung der Tragequote von reflektierender Kleidung und Accessoires und somit zu mehr Verkehrssicherheit führen wird“, zeigt sich Pflichtschulinspektor Ivo Walser, MA erfreut.
So kommt die Sicherheit ans Licht
Auch Autolenkern muss bewusst sein, dass schlecht eingestellte oder defekte Scheinwerfer ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Zu tief eingestellte Scheinwerfer leuchten einen zu kleinen Teil der Straße aus, was bleibt, ist ein großes „schwarzes Loch“. Sind die Scheinwerfer zu hoch eingestellt, werden der Gegenverkehr und die Fußgänger geblendet und im Falle von Nebel führt dies zu gefährlicher Selbstblendung. Die Fahrgeschwindigkeit darf nur so gewählt werden, dass in der vorhandenen Sichtstrecke jederzeit angehalten werden kann. Die Einstellung der Fahrzeugbeleuchtung muss regelmäßig erfolgen: Stimmt das Licht – stimmt die Sicht.
Beleuchtung von Schutzwegen
Von Seiten des Landes Vorarlberg als Straßenerhalter der rund 800 km Landesstraßen wird zudem intensiv in die Straßenbeleuchtung – rund 15.000 Leuchten allein entlang der Landesstraßen – und insbesondere von Schutzwegen (Zebrastreifen) investiert. Im Zuge der Modernisierung der Straßenbeleuchtung wird großen Wert daraufgelegt, bei bekannten Gefahrenbereichen wie z.B. Schutzwegen und Radfahrerüberfahrten unterschiedliche Lichtfarben einzusetzen. Aufgrund der anderen Lichtfarbe setzen sich diese Leuchtbereiche von der allgemeinen Straßenbeleuchtung ab und steigern so die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer in diesen Bereichen.
Stationen der Vorarlberger Verkehrssicherheitswoche 2018
Radlichtchecks finden an den folgenden Standorten jeweils im Zeitraum von 18-20 Uhr statt:
16.10.2018 Wolfurt: Achweg (Nähe Wuhrweg) bei Radbrücke Weidach, 6922 Wolfurt
17.10.2018 Dornbirn: Tenniscenter Haselstauden, Siegfried Fussenegger Str. 4, 6850 Dornbirn
18.10.2018 Feldkirch: Bahnhof Feldkirch, Bahnhofstraße 40-42, 6800 Feldkirch
19.10.2018 Bludenz: Bahnhof Bludenz, Bahnhofplatz 3, 6700 Bludenz
Fußgängeraktion
Aktionsmitarbeiter sind von 15.10.2018 – 21.10.2018 jeweils von 18-20 Uhr im Umfeld der Bahnhöfe Bregenz, Dornbirn, Lustenau, Götzis, Hohenems, Feldkirch und Bludenz unterwegs, um Informationsmaterial und Reflektoren an Fußgänger zu verteilen.
Im Bild: Mag. Martin Pfanner (KFV), Pflichtschulinspektor Ivo Walser und Landesstatthalter Mag. Karlheinz Rüdisser mit Sichtbarkeitspuppe
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