Wer Skitouren geht, muss sich unweigerlich dem Thema Lawinen stellen. Die Beurteilung des Lawinenrisikos ist jedoch sehr komplex und unterliegt zahlreichen Einflussfaktoren. Kein Wunder, dass viele überfordert sind. Das innovative Online-Tool Skitourenguru bietet nun Abhilfe und unterstützt Skitourengeher*innen bei der Auswahl sicherer Touren.
Durchschnittlich sind in Österreich 21 Lawinentote pro Jahr zu verzeichnen (Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit / BMI, 2012-2021). Mit einer guten Tourenplanung und dem richtigen Verhalten im alpinen Gelände wären jedoch die allermeisten Lawinenunfälle vermeidbar. Ganz generell gilt: Je höher die Lawinenwarnstufe, desto weniger steil darf das Gelände sein, in dem man unterwegs ist. Aber auch weitere Kriterien wie die Höhenlage, Hangexposition und Bewaldung spielen eine wichtige Rolle. Hier den Überblick zu bewahren und richtige Entscheidungen zu treffen, ist keine einfache Angelegenheit.
Intelligente Algorithmen liefern eine Lawinen-Risikobeurteilung
Skitourenguru bietet eine automatisierte Lawinen-Risikobeurteilung für zahlreiche Touren im Alpenraum. Die Berechnung beruht auf der Quantitativen Reduktionsmethode (QRM). Auf Basis des digitalen Höhenmodells und des aktuellen Lawinenlageberichts berechnet ein ausgeklügelter Algorithmus für jeden Punkt der Route das Lawinenrisiko. Die Werte der einzelnen Punkte werden daraufhin für die ganze Tour zu einem Risiko-Indikator zusammengefasst. Dieser Risiko-Indikator zeigt, ähnlich einer Verkehrsampel, ob die Route ein eher geringes Risiko (grün), ein erhöhtes Risiko (orange) oder ein hohes Risiko (rot) aufweist. Die Berechnung erfolgt zweimal pro Tag, jeweils am Morgen und am Abend.
Schritt für Schritt zur sicheren Skitour
Nach dem Öffnen der Website www.skitourenguru.ch/ gelangt man per Klick auf die gewünschte Region zur Tourenübersicht. Die Touren werden mittels den oben angeführten Ampelsymbolen auf der Karte gekennzeichnet, was die Suche nach Skitouren mit geringem Lawinenrisiko wesentlich vereinfacht. Sechs Filteroptionen, wie z. B. das Lawinenrisiko oder der Schwierigkeitsgrad, unterstützen die Suche nach einer passenden Skitour zusätzlich. Hat man eine Tour per Klick auf das Ampelsymbol ausgewählt, wird die Route detailliert in der topografischen Karte angezeigt. Dabei werden Abschnitte mit geringem Risiko in Grün angezeigt, Passagen mit erhöhtem Risiko in Orange und diejenigen mit hohem Risiko Rot. Auf diese Weise erkennt man auf einen Blick, in welchen Routenabschnitten besondere Vorsicht geboten ist. Der globale Lawinenrisikowert (1-3) unterstützt bei der Entscheidung, wie viel Risiko man eingehen will.
Trotz Künstlicher Intelligenz selbst mitdenken
Skitourenguru bietet eine gute Entscheidungsgrundlage, ob man eine Skitour angeht oder nicht. Allerdings sollte man sich nicht blind auf das System verlassen. Während der Tour gilt es die Lawinensituation laufend zu evaluieren. Dazu zählen die Beurteilung von Einzelhängen und das richtige Deuten von Gefahrenzeichen (z. B. Setzungsgeräusche). Ist die Lawinensituation ungünstiger als erwartet, gilt es die Routenführung anzupassen oder umzukehren. Denn Sicherheit geht immer vor.
Weitere Informationen sowie anschauliche Lehrvideos finden sich unter www.skitourenguru.ch.