„Sichtbar unterwegs“ Jetzt ist die gefährlichste Zeit für Fußgänger: Schüler der NMS Rust am Neusiedlersee für mehr Sicherheit in der dunklen Jahreszeit!

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Sehen und gesehen werden ist für alle Verkehrsteilnehmer in der dunklen Jahreszeit das Um und Auf. Um das Bewusstsein für die Thematik zu erhöhen, ruft das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) gemeinsam mit dem Land Burgenland, dem LSR Burgenland und Schülern der NMS Rust die Thematik „Sichtbarkeit“ in Erinnerung und animiert die Bevölkerung dazu, reflektierende Materialien zu tragen. Im Rahmen eines Workshops stellen Schüler „Sichtbarkeits-Kleidung“ her und stellen diese im Rahmen einer Modeschau vor.

Fußgänger sehen zwar hellbeleuchtete Kfz bereits aus der Ferne, sie selbst werden dagegen von Kfz-Lenkern oft erst sehr spät wahrgenommen. Schuld an der oftmals schlechten Erkennbarkeit von Fußgängern und Radfahrern ist, dass sich bei Dämmerung und im Dunkeln die Fähigkeit des menschlichen Auges, Objekte wahrzunehmen, erheblich verringert. Autofahrer können daher besonders Fußgänger im Dunkeln nur sehr schlecht erkennen und daher erst spät reagieren. Einfache Hilfsmittel dagegen ist helle, mit Reflektoren ausgestattete Kleidung. „Ein Fußgänger, der Kleidung mit Reflektoren trägt, ist für einen Autofahrer mit Abblendlicht bereits aus 150 Metern Entfernung zu sehen. Dunkel gekleidete Fußgänger hingegen können erst aus etwa 20 bis 30 Metern erkannt werden, also oft zu spät, um entsprechend reagieren zu können“, erläutert Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz.

Aktionsauftakt mit Nachhaltigkeitsanspruch

Die Monate Oktober bis Jänner sind die gefährlichste Zeit für Fußgänger. 2015 ereigneten sich im Burgenland 44 Fußgängerunfälle, fast 40 Prozent davon in der Zeit von Oktober bis Jänner. Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass im Burgenland 7 von 10 Personen (Österreich: 2 von 3 Personen) zu schlecht sichtbar und damit potentiell unfallgefährdet sind. Reflektoren werden sogar nur von etwa 8 Prozent (Österreich: 13 Prozent) der Bevölkerung verwendet. Gerade im Herbst und Winter sind Fußgänger und Radfahrer allerdings nur schwer erkennbar. Durch das Tragen von sichtbarer, heller Kleidung und Reflektoren kann das Unfallrisiko um beinahe 50 Prozent gesenkt werden.

„Schüler der NMS Rust haben sich daher das Ziel gesetzt, die Bevölkerung dazu zu animieren, verstärkt auf die eigene Sichtbarkeit zu achten“, berichtet HR Erwin Deutsch, Landesschulinspektor für allgemein bildende Pflichtschule. „Im Rahmen eines ‚Kreativ- Sicherheits-Workshop‘ waren die Schüler der 1. NMS Rust mit vollen Einsatz dabei, ihre Kleidung verkehrssicher zu machen.“ Die Schüler präsentierten diese, bei der heutigen dazu stattgefundenen Pressekonferenz. „Zusätzlich werden die seit dem heurigen Jahr im Burgenland tätigen Sicherheitsbeauftragten, im Zuge ihrer Tätigkeit in den Gemeinden Folder und reflektierenden Materialien an Passanten verteilen“, ergänzt Tschürtz.

Sicherheitsrisiko: 50 Prozent der Kinder auf Österreichs Straßen zu dunkel gekleidet!

Einem besonderen Risiko sind die jüngsten Verkehrsteilnehmer ausgesetzt. Oft legen Kinder ihren Schulweg – ob als Fußgänger oder Radfahrer – im Dunkeln zurück und sind darüber hinaus aufgrund ihrer Größe sowie ihres oft unvorhersehbaren Verhaltens eine große Risikogruppe für Unfälle. „Das Ergebnis unserer Untersuchung ist besorgniserregend. Knapp 50 Prozent der Kinder sind zu dunkel gekleidet. Ein Drittel der Kinder trägt darüber hinaus trotz dunkler Kleidung keine Reflektoren, Warnwesten werden nur von etwa 3 Prozent der Kinder getragen. Generell kann man sagen, dass je älter das Kind ist, desto weniger ist es mit Reflektoren & Co ausgestattet. Im Erwachsenenalter sinkt die Bereitschaft sich sichtbar zu kleiden deutlich ab. 72 Prozent der Personen zwischen 25 und 64 Jahren tragen weder gut sichtbare Kleidung noch Reflektoren. Als Grund stehen hier meist modische Gründe und falsche Eitelkeit im Vordergrund“, erläutert DI Sabine Kaulich vom KFV. „Neben der eigenen persönlichen Sicherheit gilt es, besonders Eltern darüber aufzuklären, dass es primär nicht wichtig ist, ob ihr Nachwuchs modisch gekleidet ist, sondern dass es hier um das Leben ihrer Kinder geht.“

„Wenn wir Eltern dazu anregen, ihre Kinder zu Fuß in die Schule zu schicken, muss auch alles unternommen werden, dass sie aus Sicherheitsgründen die richtige Kleidung tragen.
Hell und sichtbar!“, schließt Deutsch.

Sicherheitstipps des KFV für die dunkle Jahreszeit:

  • Die Kleidung von Kindern aber auch Erwachsenen soll so hell wie möglich sein.
  • Schultaschen und Rucksäcke sollen auffällige, helle Farben haben und mit reflektierenden Elementen ausgestattet sein.
  • Reflexmaterialien sollen in der Höhe des Streuwinkels des Abblendlichtes getragen werden. Bei Kindern sollte der ganze Körper, von den Schuhen bis zum Oberkörper, reflektierende Elemente aufweisen.
  • Reflektoren sollen rundum strahlen, um Fußgänger auch seitlich sichtbar zu machen.
  • Reflektierende Kleidung alleine nützt nichts, wenn man sich nicht sicherheitsbewusst verhält. Fußgänger sollen daher immer Blickkontakt mit dem Autofahrer halten.
  • Fahrzeuglenker sollen insbesondere nach Einbruch der Dämmerung im Bereich von Schulen, Einkaufszentren oder Märkten mit erhöhter Aufmerksamkeit fahren.
  • Wenn Fußgänger eine Straße queren, soll das insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit nur an gesicherten Stellen geschehen. Ampelanlagen, Schutzwege, Über- und Unterführungen bieten zumindest ein Mindestmaß an Sicherheit.

Bilder zur Buchpräsentation finden Sie unter dem folgenden Link:
http://www.apa-fotoservice.at/galerie/8429

Bildnachweis: KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)/APA-Fotoservice/Gerhard Buchacher – Abdruck honorarfrei