Eislaufen an der frischen Luft ist gerade in Covid-Zeiten ein besonders beliebtes Freizeitvergnügen. Doch nicht immer läuft am Eis alles glatt, denn: Viele Natureisflächen und Gewässer sind noch nicht ausreichend dick zugefroren. Darüber hinaus verletzen sich in Österreich jährlich rund 5.000 Personen beim Eislaufen so schwer, dass sie ärztliche Hilfe benötigen. Ein Helm und Handschuhe senken das Verletzungsrisiko deutlich, so die Präventionsexperten des KFV.
Jedes Jahr verletzen sich in Österreich rund 5.000 Personen beim Eislaufen so schwer, dass sie ärztliche Hilfe benötigen. Rund die Hälfte davon (53 Prozent) sind Kinder und Jugendliche. Die Palette der Verletzungen reicht dabei von Prellungen an Knien, Handgelenken und Ellbogen über Schnitt- und Platzwunden bis zu Knochenbrüchen und schwersten Gehirnerschütterungen. „Gerade Kopfverletzungen sind besonders schwere Verletzungen. Das Tragen eines Helms halbiert das Verletzungsrisiko. Vor allem Kinder sind das Tragen von Helmen mittlerweile von anderen Sportarten gewohnt, hier kann der gewohnte Helm auch beim Eislaufen einfach eingesetzt werden – am besten eignet sich ein Skihelm“, so Dr. Johanna Trauner-Karner, KFV- Sprecherin und Leiterin des Forschungsbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
Erhebung zeigt: Aufholbedarf bei Schutzausrüstung
Gemäß einer KFV-Beobachtung sind Handschuhe die häufigste Schutzbekleidung beim Eislaufen – sie schützen nicht nur vor Kälte, sondern auch vor schmerzhaften Schnittverletzungen. Hier sind Kinder den Erwachsenen ein Vorbild: 90 Prozent der Kinder im Alter bis zu 9 Jahren sind mit Handschuhen unterwegs. Die 10- bis 14-Jährigen hingegen liegen bereits im Schnitt der anderen Altersgruppen: Die überwiegende Mehrheit (45 Prozent) verzichtet auf die schützende Handbekleidung. Neben Handschuhen ist der Helm die wichtigste Schutzausrüstung: 84 Prozent der Kinder im Alter bis zu 4 Jahren und 58 Prozent der 5- bis 9-Jährigen tragen beim Eislaufen einen Helm. Bei den Erwachsenen hingegen liegt die Helmtragequote durchgehend noch immer bei unter 5 Prozent.
Richtiges Verhalten auf Natureisflächen
Natürliche Eisflächen bieten ein wunderschönes winterliches Ambiente, stellen jedoch auch höhere Anforderungen an das Können der Läufer: Hier gilt es besonders auf Unebenheiten oder Stolperfallen wie eingefrorene Äste zu achten. Wenn die Außentemperatur mehrere Tage hindurch nur knapp unter dem Gefrierpunkt liegt, sind Natureisflächen nicht mehr sicher. Auch Tauwetter, schlechte Sicht oder Neuschnee sind ein No-Go für Ausflüge aufs Natureis. Ein Großteil der Seen oder Flüsse muss zudem von Seiten der Gemeinde freigegeben werden, bevor das Eislaufen überhaupt erlaubt ist. Informieren Sie sich im Vorfeld online oder via „Eistelefon“ über die tagesaktuelle Eisqualität. Auf allen Natureisflächen gilt: Diese niemals allein betreten und immer vorher offizielle Informationen einholen. Das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr.