313Kontrolle ist gut – Kompetenz ist besser
So sinnvoll ein gewisses Maß an Kontrolle auch sein mag – noch wichtiger ist es, schon früh mit der Medienerziehung und Vermittlung von Medienkompetenz zu beginnen. Generelle Verbote fördern Probleme, statt sie zu lösen. Realistisch gesehen ist es weder möglich noch zielführend, alle Aktivitäten eines Kindes im Internet zu kontrollieren. Erzieherisches Ziel sollte vielmehr der selbstständige, verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Medien sein. Hier zeigt das Cybercrime-Barometer durchaus Optimierungspotenzial.
Internetsicherheit verbesserungswürdig
Die am häufigsten gesetzte Maßnahme für mehr Internetsicherheit junger Nutzer*innen sind vorab vereinbarte Mediennutzungszeiten: Die Anzahl der Haushalte, in denen Kinder nur eine bestimmte Zeit pro Tag im Internet verbringen dürfen, lag 2020 bei 56 Prozent und damit auf weitgehend stabilem Niveau (2019: 55%, 2018: 54%). Merklich zurückgegangen hingegen ist die Zahl der Erwachsenen, die ihre Kinder darauf hinweisen, keine privaten Informationen im Internet preiszugeben: Sie betrug 2020 nur mehr 55 Prozent (2019: 57%, 2018: 68%). 44 Prozent klären ihre Kinder über gängige Internet-Tricks und -Fallen auf, 42 Prozent nutzen technische Vorkehrungen, um Kindern einen geschützten Internetzgang zu ermöglichen. „Insgesamt scheinen also die Verbote zuzunehmen, die aktive Aufklärung über Gefahren im Internet aber zu sinken. Diese ist aber essentiell, um unsere Kinder fit für die digitale Zukunft zu machen“, so Kaltenegger. Denn: Die Covid-19-Pandemie hat die Digitalisierung massiv vorangetrieben und uns alle – ganz besonders aber Kinder und Jugendliche – mit neuen Aspekten der digitalen Welt konfrontiert. Je früher ihnen ein sicherer Umgang beigebracht wird, desto verantwortungsbewusster und sicherer werden sie sich später auch im Cyberraum bewegen.
Tipps für eine sichere Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen
- Auf bildschirmfreie Zeiten und Bewegungspausen achten – das gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene!
- Lassen Sie Ihre Kinder wissen, dass sie sich bei auftretenden Problemen oder Fragen immer an Sie wenden können.
- Fördern Sie die Medienkompetenz Ihrer Kinder. Erforschen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern das Netz und klären Sie sie über die Chancen und Gefahren des Internets auf.
- Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Datenschutz und Privatsphäre.
- Verwenden Sie Kindersicherungsprogramme, um Ihre Kinder vor unangemessenen Inhalten im World Wide Web zu schützen.
- Seien Sie ein Vorbild: Kinder und Jugendliche orientieren sich am Beispiel der Erwachsenen. Die Regeln zur Mediennutzungszeit innerhalb der Familie sollten daher auch von den Erwachsenen eingehalten werden.
Mehr Informationen zum Safer Internet Day unter: Startseite – saferinternet.at