SABRINA-Projekt: Sicherheitsbefahrung von EuroVelo Routen in Österreich

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Das Projekt SABRINA setzt auf einen umfassenden Ansatz zur Sicherheitsbewertung und Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrende mit besonderem Fokus auf das Europäische Radrouten-Netz EuroVelo. Der Fokus liegt auf den EuroVelo Routen 6, 8, 9, 11, 13, and 14, die durch die am Projekt beteiligten Länder verlaufen.

Vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie konnte diese Projektaktivität lange nicht stattfinden. Lockdowns sowie bspw. Quarantänebestimmungen bei der Einreise machten es unseren Projektpartnern unmöglich von einem Land in das nächste zu reisen.

Unter der Leitung des rumänischen Projektpartners Agile Transport Analysis S.R.L. mit Unterstützung der kroatischen Projektpartnerin der Universität Zagreb, Faculty of Transport Sciences, wurden die letzten Monate allerdings genutzt um diese Aktivität entsprechend vorzubereiten. Eine WebGIS Plattform wurde geschaffen, in dem alle Projektpartner die zu befahrenden Routen verortet und auf ihre Befahrbarkeit, etwaige Baustellen und Umleitungen überprüft haben. Nach mehreren Testphasen mit dem speziell ausgestatteten Pkw und Rad bei unterschiedlichen Wetterbedingungen, konnten im Juni und Juli schließlich die Befahrungen in Kroatien und Slowenien stattfinden.

Mitte Juli wurden nun auch über 260 Kilometer der EuroVelo Routen 6, 9 und 14 in Österreich, mit einem speziell ausgestatteten Fahrrad, in jeweils eine Richtung befahren. Die Befahrung der EuroVelo Routen erfolgte durch ein Team der kroatischen Projektpartnerin Universität Zagreb, Faculty of Transport Sciences. Wetterbedingt wurde die Befahrung in der Steiermark am 14. Juli gestartet und hat auf rund 92 Kilometern zwischen Leoben und Hart bei Graz stattgefunden (Video vom Start der Befahrung in der Steiermark, Euro Velo 14).

© Faculty of Traffic Sciences, University of Zagreb

Am darauffolgenden Tag wurden rund 95 km entlang des EuroVelo 6 zwischen Spitz an der Donau und Wien Nussdorf befahren. Am nördlichen Ufer startend wechselte das Team in Krems auf das südliche Ufer, um Baustellen und Umleitungen im Bereich zwischen der Donaubrücke Traismauer und dem Kraftwerk Altenwörth zu umgehen. Von Wien Stammersdorf bis Wiener Neustadt wurden weitere rund 79 Kilometer des EuroVelo 9 befahren.

© Faculty of Traffic Sciences, University of Zagreb

In die, in den nächsten Wochen folgende, Sicherheitsbewertung fließen mehr als 52 Straßengestaltungsmerkmale ein, von denen bekannt ist, dass sie die Unfallwahrscheinlichkeit und die Schwere der Verletzungen von VerkehrsteilnehmerInnen und RadfahrerInnen im Mischverkehr beeinflussen. Jedes im Rahmen der Videobefahrung aufgenommene relevante Gestaltungsmerkmal wird gemäß den bestehenden Protokollen des Road Assessment Programme (RAP) (iRAP und CycleRAP) und der vom Europäischen Radfahrerverband (ECF) entwickelten European Certification Standardisation (ECS) bewertet. Die Ergebnisse, einschließlich des iRAP Star Ratings der Routen, werden zeigen, wie sicher die jeweiligen Routen aus Sicht des Radverkehrs sind und was getan werden könnte, um diese zu verbessern und die Verkehrssicherheit für RadfahrerInnen zu erhöhen.

Das Projekt SABRINA wird vom European Institute of Road Assessment – EuroRAP aus Slowenien geleitet. Das KFV ist einer von 11 Projektpartnern und 4 assoziierten strategischen Partnern, die sich im Projektkonsortium SABRINA – Safer Bicycle Routes in the Danube Area – zusammengefunden haben. Das Projekt läuft im Rahmen des INTERREG – Danube-Transnational-Programms und wird aus Mitteln der Europäischen Union (EFRE, ENI) kofinanziert.

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