In Österreich verunglücken pro Jahr knapp 800.000 Menschen bei Unfällen so schwer, dass sie im Spital behandelt werden müssen. Die meisten Unfälle ereignen sich im Haushalt und in der Freizeit bzw. beim Freizeitsport – Tendenz steigend. Umfassende Präventionsarbeit und gezielte Maßnahmen zur Unfallreduktion sind für die Zukunft besonders gefordert.
Wien, 11. Dezember 2017. Mehr als 2.000 Menschen verletzen sich pro Tag in Österreich so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen – etwa alle 3 Stunden stirbt ein Mensch an den Folgen eines Unfalls. Damit zählen Unfälle neben Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs zu den höchsten Gesundheitsrisiken der österreichischen Bevölkerung. „Nach wie vor haben Haushalts- und Freizeitunfälle (2016: 595.600) den mit Abstand größten Anteil am Unfallgeschehen in Österreich. Erfreuliche Rückgänge konnten in den vergangenen Jahren nur bei Verkehrsunfällen sowie bei Unfällen in der Arbeit oder Schule erreicht werden. Dies durch zielgerichtete Präventionsarbeit. Im Haushalts- und Freizeitbereich gilt es daher, endlich, ähnlich wirksame Programme und Maßnahmen wie im Verkehrsbereich zu installieren“, betont Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV.
„Unfälle werden in Österreich generell unterschätzt…“
Seit dem Jahr 2009 konnte die Zahl der Verletzten in Österreich von 866.200 Verunfallten auf nunmehr rund 795.000 Verunfallte im Jahr 2016 gesenkt werden. „Unfälle werden in Österreich generell gerne unterschätzt – das Bewusstsein für die Größenordnung dieses Gesundheitsrisikos, exzellente Unfallversorgung und Rehabilitation sowie gezielte Unfallprävention sind in Zukunft besonders gefordert. Die Reduktion der Unfälle der letzten Jahre zeigt, welche Erfolge möglich sind. Trotz steigender Bevölkerungszahlen und einer immer älter werdenden Gesellschaft konnte bislang ein Rückgang von 5.000 – 10.000 Unfällen pro Jahr erreicht werden. Weiterer Handlungsbedarf ist hier gegeben!“, so Thann.
IDB Austria
Als einzige Organisation in Österreich erhebt das KFV in der Österreichischen Unfalldatenbank (IDB – Injury Database Austria) Verletzungsmuster und Häufigkeiten von Unfällen. Diese fließen auf internationaler Ebene in die European Injury Database ein und ermöglichen eine systematische Präventionsarbeit über Grenzen hinweg.