Langsam verabschiedet sich der Winter. Mit dem Beginn des Frühjahres zieht es wieder mehr Wanderer in die Berge. Auf Bergwegen treffen Wanderer jedoch immer häufiger auf den Hinweis „Weg aufgrund von Steinschlag gesperrt!“. Grund dafür sind einerseits die Zunahme von Steinschlägen durch die Erwärmung des Klimas – Permafrost löst sich auf, Gletscher ziehen sich zurück und die Intensität der Regenmengen nimmt zu. Andererseits steigen die Haftungsängste der Wegehalter, denn immer häufiger kommt es zu Klagen durch Verunfallte.
Um das Risiko von Naturgefahren auf Wanderwegen besser einzuschätzen, entwickelte eine Expertengruppe – darunter Vertreter vom Land Tirol, vom Österreichischen Alpenverein und vom Kuratorium für Alpine Sicherheit – ein neues Tool: R.A.G.N.A.R. (Risiko Analyse Gravitativer Naturgefahren im Alpinen Raum). Das Tool bietet Wegehaltern nun die Möglichkeit auf einfache Weise mittels Online-Rechner das Todesfallrisiko auf einem bestimmten Wanderweg abzuschätzen.
Der Online-Rechner ist gewissermaßen ein „Pre-Check“ und erleichtert Wegehaltern die Entscheidung eine vollständige RAGNAR-Analyse durchzuführen. In die Risikobewertung fließen unter anderem die Häufigkeit und Schwere von Naturgefahren, die Personenfrequenz und die Expositionszeit mit ein. Ist das Risiko durch Naturgefahren zu hoch, muss der Weg gesperrt werden.
Aber Achtung: Im alpinen Bereich besteht auch auf geöffneten Wanderwegen immer ein Restrisiko von Naturgefahren. Das KFV hat daher die wichtigsten Tipps für den Umgang mit Steinschlag für Sie zusammengefasst. Für sicheres Bergwandern sind zudem eigenverantwortliches und umsichtiges Handeln unabdingbar. Dazu zählen eine gute Vorbereitung und Tourenplanung. Mit den 10 Tipps des KFV für mehr Sicherheit am Berg kommen Sie gesund an Ihr Ziel.