Putzen: Gefahr auf mehreren Ebenen – Schützen Sie ihre Kinder vor gefährliche Substanzen

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Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen kommen auch so manch verstaubte Gegenstände wie Gartenmöbel und schmutzige Fenster zum Vorschein – der Frühjahrsputz steht somit an.
Doch Vorsicht sei geboten und das gleich in mehrfacher Hinsicht: Während die Tätigkeit Putzen ein erhebliches Unfallrisiko birgt – hierdurch müssen allein in den Monaten März und April durchschnittlich rd. 60 Personen pro Tag aufgrund von Stürzen (61%), Zusammenprall mit diversen Gegenständen (20%) und Verletzungen durch scharfe und spitze Gegenstände (10%) im Spital behandelt werden – stellen Putzmittel und Chemikalien aufgrund ihres hohen Vergiftungs- und Verätzungsrisikos an sich eine ernstzunehmende Gefahrenquelle für Kinder dar. Tatsächlich gehen pro Jahr rund 28.000 Anrufe bei der österreichischen Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) ein, da Kindern unabsichtlich in Kontakt mit einer potenziell gefährlichen Substanz gekommen sind. Denn die Form und bunten Farben von Haushaltschemikalien sowie die ansprechende Haptik von beispielsweise portioniertem Flüssigwaschmittel wirken auf Kleinkinder äußerst anziehend.

Um keine unnötigen Risiken einzugehen und auch unbeteiligte Kinder beim Putzvorgang sowie allgemein vor den Gefahren von Putzmitteln und Co. zu schützen, haben wir die wichtigsten Sicherheitstipps zusammengefasst:

  • Reinigungsmittel, Chemikalien und andere giftige und ätzende Substanzen stets außer Reichweite von Kindern positionieren und aufbewahren, auch wenn Sie während des Putzvorgangs nur kurz den Raum verlassen!
  • Reinigungsprodukte kritisch prüfen und bereits beim Kauf für die Gesundheit unbedenklichere Alternativen in Betracht ziehen (z. B. Saugglocke/Hektor).
  • Putzmittel sowie giftige Substanzen niemals neben Lebensmitteln lagern oder in Lebensmittelbehälter oder Getränkeflaschen füllen. Diese könnten verwechselt und unabsichtlich konsumiert werden.
  • Für den Privatgebrauch keine Industriechemikalien verwenden.
  • Auf kindersichere Verschlüsse achten, aber nicht darauf verlassen. Mit genügend Zeit bekommen Kinder in der Regel fast alles auf.
  • Nicht mehr benötigte Reinigungsmittel u. ä. aus dem Haushalt entfernen und umweltgerecht entsorgen.
  • Vorsicht beim Entkalken von Wasserkochern und Kaffeemaschinen: Rückstände der Entkalkungsflüssigkeit im Gerät könnten versehentlich getrunken werden.
  • Portionierte Kapseln mit Flüssigwaschmittel und bunte WC-Beckensteine wirken aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu Süßigkeiten (wie z. B. Fruchtgummis) attraktiv auf Kinder und stellen bei Verzehr oder Hautkontakt ein ernstes Gesundheitsrisiko dar. Diese unerreichbar für Kinder aufbewahren.

Für weitere Tipps und Sicherheitsmaßnahmen zu Reinigungsmitteln und anderen giftigen Substanzen verwenden Sie die vollständige Checkliste: Achtung giftig!