Schwerpunktwoche „Nimm dir Zeit für meine Sicherheit“ Erfolgreiche AUVA & KFV Verkehrserziehungsaktion zu Gast in Wiener Neustadt
Wiener Neustadt, 14. Mai 2018. Die Überschreitung des Tempolimits ist – neben Ablenkung – immer noch eine der Hauptursachen für tödliche Verkehrsunfälle. Oft steigt mit dem Anstieg des Stresspegels, der häufig dem Zeitdruck im Alltag geschuldet ist, leider auch die Bereitschaft, aufs Gas zu steigen. „Fakt ist, dass 70 Prozent der Fahrzeuglenkerinnen und -lenker Tempo-30-Limits im Ortsgebiet ignorieren und 56 Prozent das Tempo-50-Limit überschreiten. Dabei wird häufig auch der Anhalteweg unterschätzt: 70 km/h statt 50 km/h bedeutet jedoch eine Verlängerung des Anhaltewegs um ganze 18 Meter – das ist vielen nicht bewusst,“ betont DI Sabine Kaulich vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.
Wie wichtig die Einhaltung des Geschwindigkeits-Limits ist, zeigt auch die Unfallstatistik (Quelle: Statistik Austria). In Wiener Neustadt wurden im Jahr 2016 30 Kinder im Straßenverkehr verletzt, davon 9 Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg (Gesamt Niederösterreich: 474; 110). Mit einem Anstieg von mehr als 50 Prozent, hat sich damit die Anzahl der in Wiener Neustadt verletzten Kinder im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (Gesamt Niederösterreich: 30 Prozent).
Verkehrserziehungsaktion „Nimm dir Zeit“ für mehr Sicherheit im Schulumfeld
Um diesem negativen Trend entgegen zu wirken, setzen die AUVA-Landesstelle Wien und KFV im Jahr 2018 die erfolgreiche Verkehrserziehungsaktion „Nimm dir Zeit für meine Sicherheit“ fort. Im Rahmen einer von 14. bis 18. Mai stattfindenden Schwerpunktwoche in Wiener Neustadt werden bei insgesamt zehn Aktionen rund 250 Schülerinnen und Schüler und zahlreiche Fahrzeuglenkerinnen und -lenker für das Thema „Geschwindigkeit“ sensibilisiert.
„Unser Ziel ist es, bei den Fahrzeuglenkerinnen und -lenkern Bewusstsein für die Schwächsten im Straßenverkehr zu schaffen. Wir wollen ihnen vor Augen führen, dass überhöhte Geschwindigkeit – vor allem im Schulumfeld – unsere Kinder gefährdet. Tempolimits einzuhalten bedeutet, das Unfall- und Verletzungsrisiko zu reduzieren und Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere die Schulkinder, im Straßenverkehr zu schützen“, erläutert Ing. Bernd Toplak, Präventionsexperte der AUVA-Landesstelle Wien.
Äpfel und Zitronen für Autofahrerinnen und Autofahrer
Am Aktionstag übernehmen die Schulkinder die Rolle der Verkehrserzieherinnen und -erzieher. Gemeinsam mit der Polizei und den Aktionsbetreuerinnen und -betreuern messen die Kinder mit Hilfe einer Messpistole vor der Schule die Geschwindigkeit vorbeifahrender Fahrzeuge. Wer sich an Tempolimits hält, wird gelobt und bekommt einen „süßen“ Apfel. Wer zu schnell ist, wird nett ermahnt und erhält eine „saure“ Zitrone.
„Für uns als Polizei spielt die Verkehrserziehung in jungen Jahren eine wesentliche Rolle, damit Unfälle weitgehend vermieden werden können. Durch die Aktion wird auf spielerische Art und Weise bereits bei den jüngsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern ein richtiges und aufmerksames Verhalten im Straßenverkehr ins Bewusstsein gerufen, gleichzeitig werden die Fahrzeuglenkerinnen und -lenker aus der täglichen Routine wachgerüttelt und an ein rücksichtsvolles Verhalten im Schulumfeld erinnert“, betont Christian Dungl, Gruppeninspektor des Stadtpolizeikommandos Wiener Neustadt. „Die Stadt unterstützt die Aktion immer wieder gerne, denn eine enge Kooperation mit Polizei, Schulen, außerschulischen Einrichtungen sowie den Eltern ist ein wesentlicher Baustein zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in Wiener Neustadt. Damit erreichen wir, dass Unfälle vermieden werden können und unsere Kinder Tag für Tag sicher in die Schule kommen“, ergänzt Dr. Christian Stocker, Vizebürgermeister von Wiener Neustadt.
„Nimm dir Zeit für meine Sicherheit“: Eine Erfolgsgeschichte
Die Verkehrserziehungsaktion „Nimm dir Zeit für meine Sicherheit“ wurde in enger Zusammenarbeit von AUVA-Landesstelle Wien und KFV entwickelt. Seit 2002 haben bereits rund 22.000 Kinder aus Schulen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland an den Aktionen teilgenommen.
Zum 15-jährigen Jubiläum wurde eine Evaluation in Auftrag gegeben, um die Wirksamkeit, die Umsetzungsgenauigkeit sowie die Resonanz der Aktion bei den Zielgruppen zu erheben. Die Befragung unter rund 2.200 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Lenkerinnen und Lenkern, Exekutivbeamtinnen und -beamten sowie Aktionsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern ergab, dass die Aktion einen großen Teil der intendierten Ziele (u.a. die Schärfung des Gefahrenbewusstseins bei den Kindern und Fahrzeuglenkerinnen und -lenkern für erhöhte Geschwindigkeit im Straßenverkehr) erreicht. Die erlebnisreiche Aktion für die Kinder und die umfassende Vor- und Nachbereitung mit kostenlos zur Verfügung gestellten Unterrichtsmaterialien trägt wesentlich zum Auf- und Ausbau sowie der Festigung der Verkehrskompetenz der Kinder bei und ist somit wertvoller Bestandteil der schulischen Verkehrserziehung.
Über die AUVA:
Bei der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) sind mehr als 5 Millionen Personen gesetzlich gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert. Dazu zählen auch 1,4 Millionen in Ausbildung Stehende – vom verpflichtenden Kindergartenjahr bis zum Studienabschluss. Vorrangige Kernaufgaben der AUVA sind neben der Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten die Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern.
Über das KFV:
Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) ist seit über 50 Jahren der führende Ansprechpartner beim Thema Unfallverhütung in Österreich. Egal, ob es um Sicherheit im Straßenverkehr, in der Freizeit, beim Sport, im Haushalt oder wirksamen Schutz vor Kriminalität geht: Die über Jahrzehnte aufgebaute Kompetenz, Gefahrenquellen aufzudecken, zu bewerten und Lösungsvorschläge zu formulieren, hilft dabei, unsere Lebenswelten um den entscheidenden Schritt sicherer zu machen.
Bildnachweis: KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)
Rückfragehinweis:
Pressestelle KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)
Tel.: 05-77077-1919 │E-Mail: pr@kfv.at │www.kfv.at
AUVA-Landesstelle Wien
Ing. Bernd Toplak, Stv. Leiter Präventionsabteilung
Tel.: 0676 833 95 1026 │ E-Mail: bernd.toplak@auva.at │ www.auva.at/wuv