Rund 90 Prozent aller Brandtoten fallen nicht Flammen, sondern Gasen zum Opfer. Genau davor warnen Rauchwarnmelder – frühzeitig, verlässlich, mit akustischem Alarm. Dennoch sind sie unbeliebt – warum? Das KFV beleuchtet die sieben populärsten Mythen rund um Rauchwarnmelder.
Heimliches Zündeln im Kinderzimmer, vergessene Pfannen auf heißen Herdplatten, die letzte Zigarette beim Einschlafen im Bett: Immer wieder führen banale Brandauslöser zu flammendem Inferno – mit österreichweit rund 30 Todesfällen jährlich. In Sachen Funkenflug werden Mücken rasend schnell zu Elefanten: Selbst kleinste Zündquellen bergen das Potenzial katastrophaler Kollateralschäden.
Lebensretter Rauchwarnmelder
Fest steht: Fast 90 Prozent aller Brandtoten sind Rauchgastote. Ein Rauchwarnmelder kann zwar den Brand an sich nicht verhindern, er sorgt aber mit lautem Warnton dafür, dass die Gefahr rechtzeitig erkannt wird – und zwar lange, bevor ein Raum in Vollbrand steht. Das akustische Alarmsignal verschafft genau jenen Zeitvorsprung, den man braucht, um sich selbst und andere Mitbewohner aus dem Gefahrenbereich zu retten. Der Faktor Zeit ist entscheidend: Rauchwarnmelder sind Lebensretter.
Nächtliche Brände, tödliche Gase
Giftige Rauchgase können schon in geringsten Mengen tödlich sein – besonders prekär ist der Fall des Falles bei Nacht: Die meisten nächtlichen Brände werden erst viel zu spät erkannt, da der Geruchssinn schlafender Personen Pause macht. Der Gehörsinn allerdings nicht: Rauchwarnmelder wecken und warnen – und sind mittlerweile österreichweit in Neubauten gesetzliche Pflicht. Dennoch schrecken viele Menschen davor zurück, ihr Heim nachträglich mit dieser überlebenswichtigen Technik auszustatten. Warum?
Die sieben populärsten Mythen
Das KFV hat für Sie die sieben populärsten Mythen rund um Rauchwarnmelder genauer unter die Lupe genommen.
Mythos Nr. 1: Rauchwarnmelder stören die Optik.
Ob auffällig und bunt oder klein und dezent: Rauchwarnmelder sind in vielerlei Looks erhältlich. Auch Mini-Melder sind möglich – klein wie ein Golfball und dennoch in der Wirkung ganz groß.
Mythos Nr. 2: Die Batterien gehören häufig gewechselt.
Tatsache ist: Effiziente Lithium-Batterien ermöglichen eine Betriebsdauer von rund zehn Jahren. Achten Sie beim Kauf auf die Angabe der Laufzeit!
Mythos Nr. 3: Gute Rauchwarnmelder sind teuer.
Nein, auch das ist nur ein Gerücht. Hochqualitative Geräte gibt es schon für weniger als 20 Euro. Achten Sie beim Kauf jedoch immer auf das CE-Zeichen, damit das Produkt auch tatsächlich der Europäischen Norm entspricht.
Mythos Nr. 4: Die Montage ist kompliziert.
Faktum ist: Moderne Rauchwarnmelder sind im Handumdrehen installierbar. Die Halteplatte kann meist mit nur zwei Schrauben befestigt oder auch ganz einfach aufgeklebt werden.
Experten-Tipp: Befestigen Sie den Rauchwarnmelder immer an der Decke! In sehr hohen Räumen können Rauchwarnmelder auch auf hohe Schränke oder Regale gelegt werden.
Mythos Nr. 5: Hitze und Rauch wecken ohnehin.
Brandrauch ist geräuschlos und für schlafende Personen geruchsneutral. Wenn die Hitze des Feuers das Schlafzimmer erreicht, ist der giftige Rauch längst da. Die freigesetzten Gase erreichen in Minutenschnelle eine lebensgefährliche Konzentration, die zuerst in Ohnmacht versetzt und wenig später zum Erstickungstod führt.
Mythos Nr. 6: Zigarettenrauch löst ständig Alarm aus.
Auch dieser Mythos ist nur Schall und Rauch: Weder starker Zigarettenrauch noch brennende Kerzen lösen den Rauchwarnmelder aus. Die sensiblen Sensoren hochwertiger Rauchwarnmelder reagieren erst ab einer bestimmten Rauchkonzentration im Raum.
Mythos Nr. 7: In der Küche ist täglich Alarmstufe Rot.
Keine Sorge: In Küchen, Werkstätten und anderen Räumen mit hoher Wasserdampf-, Rauch- oder Staubbildung kommen spezielle Rauch- und Hitzemelder zum Einsatz – damit eben nicht täglich die Alarmglocke schrillt.