Wir kennen das alle: schnell aus dem Auto ins Geschäft hüpfen, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Jeder Elternteil weiß: es geht eindeutig schneller, wenn die Kinder nicht dabei sind. Schläft der Nachwuchs auch noch seelenruhig in seinem Autositz, ist die Versuchung viel zu groß, es einfach schlafen zu lassen und ganz kurz einkaufen zu gehen. Doch bereits bei 20°C Außentemperatur ist es ratsam, Kinder und Hunde nicht im Auto zu lassen.
Wenn du Lebensmittel einkaufen gehst, ist es nicht gestatten deinen Hund mit ins Geschäft zu nehmen. Ihn vor der Tür anzubinden ist für viele Tierhalter nur schwer vorstellbar – da ist das Tier im Auto viel sicherer. Geschützt vor Menschen, die es eventuell streicheln wollen, oder sogar vor einem möglichen Diebstahl.
Genau so größere Kinder, die einfach „keinen Bock“ haben, werden öfters mit einem Handy in der Hand im Auto zurückgelassen. Ab einem gewissen Alter – wenn sich Kinder und Jugendliche auch alleine sicher im Straßenverkehr bewegen können – stellt das kein Problem dar. Schlimmer ist es bei Kindern, die sich aus einem Auto noch nicht alleine befreien können. Egal, ob ein Baby, ein Kleinkind, ein (Vor)Schulkind oder ein Hund – schon bei 20 Grad Außentemperatur kann ein Aufenthalt im geschlossenen Auto gefährlich werden.
Temperatur im Auto steigt schnell!
Man möchte in nur 5 Minuten etwas erledigen, doch schnell kann etwas dazwischen kommen. Da braucht die Verkäuferin an der Fleischtheke plötzlich länger und die Schlange vor der Kassa ist endlos lang. Die Zeit verfliegt nur so, wenn man dem Alltäglichen nachgeht. Schnell werden aus 5 Minuten 30. In einem Auto heißt es bereits bei 20 Grad Außentemperatur eine Steigerung auf rund 36 Grad. Herrscht draußen eine angenehme Temperatur von 24 Gard, heizt sich dein Auto in einer halben Stunde bereits auf 40 Grad auf! Noch gefährlicher wird es bei höheren Temperaturen. Bei 30 Grad draußen, steigt die Temperatur im Auto bereits nach 10 Minuten auf 37 Grad. Nach 30 Minuten sind es schon 46 Grad und nach einer Stunde sogar 56°C!
Schon wenige Minuten können lebensgefährlich werden
Hier sprechen wir von Durchschnittswerten. Diese können natürlich von Auto zu Auto variieren und hängen auch davon ab, ob das Auto in der Sonne oder auf einem schattigen Parkplatz abgestellt wurde. In der Sonnen steigen die Temperaturen noch rasanter und können schon nach wenigen Minuten 40 Grad Celsius erreichen – eine gefährliche Grenze, die gerade bei Kindern schnell zum Hitzeschlag führen kann. Deshalb sollte man auch bei wenigen Minuten nichts riskieren, denn wie schnell sich das Auto aufheizt, ist schwer abschätzbar und es ist immer ein gefährliches Spiel, Kinder oder Hunde im Auto zu lassen.
Offene Fenster helfen auch nicht!
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) führte dazu einen Test durch und stellte bei 28 Grad drei Fahrzeuge in die Sonne: Eins mit geschlossenen Fenstern, bei einem war ein Fenster etwa fünf Zentimeter geöffnet, beim dritten waren zwei Fenster einen Spalt weit offen.
Das Ergebnis war verblüffend, denn in allen drei Fällen stiegen die Temperaturen im Wageninneren schon nach 30 Minuten auf etwa 50 Grad. Unabhängig davon, ob ein Fenster offen war, oder nicht.
Selbsttest machen.
Um ein wenig Gefühl dafür zu bekommen, wie es sich anfühlt, in einem heißen Auto zu sitzen, kannst du gerne einen Selbsttest durchführen:
Setz dich in ein Auto rein und stoppe dabei die Zeit. Beobachte, wie die Temperatur steigt. Gerne kannst du auch dein Fenster einen Spalt offen lassen, denn dann merkst du, wie wenig so ein Spalt bei warmen Temperaturen und vor allem beim Sonnenschein bringt. Sehr schnell wirst du merken, dass es im Auto schon nach wenigen Minuten kaum auszuhalten ist – deshalb geh lieber auf Nummer sicher und nehme deine Kinder/Hunde raus aus dem Auto.
Tipps gegen Hitze im Auto:
Auch beim Autofahren kann es im Wageninneren unangenehm warm werden. So ist eine Klimaanlage in manchen Fahrzeugen auf den hinteren Sitzen deutlich weniger wirksam, als vorne. Zusätzlich kommt dazu, dass gerade Kinder in Autositzen noch mehr ins Schwitzen kommen, da sie von mehreren Seiten von dem Sitz „umhüllt“ sind. Deshalb:
- Vor der geplanten Autofahrt möglichst im Schatten parken und Kindersitze mit einem hellen Tuch bedecken. Kinder möglichst wenig anziehen.
- Für den optimalen Sonnen- und Hitzeschutz die hinteren Fensterscheiben zusätzlich beschatten – diese schützen vor UV-Strahlen nämlich gar nicht!
- Während der Fahrt ausreichend trinken bzw. Wasser aktiv anbieten.
- Bei Glasdächern die Abschattung benutzen.
- Klimaanlage so einstellen, dass der Luftstrom möglichst über die Schultern der vorne sitzenden Personen geblasen wird und alle Luftaustrittsdüsen sollen geöffnet sein (auch hinten!).