Gleich drei schwerverletzte Kinder beim Rodeln im neuen Jahr in Kärnten. Der Fachbereich Sport- und Freizeitsicherheit im KFV weist generell auf die Bedeutung wichtiger Sicherheitsmaßnahmen hin. Pro Jahr müssen in Österreich rund 2.200 Verletzte nach Rodelunfällen in einem Spital behandelt werden. Das sind rund zwölf Verletzte pro Tag während der Rodelsaison. Rund 75 Prozent der Verunfallten trugen während des Unfalls keinen Helm. Zwei Menschen verunglücken im Schnitt pro Jahr sogar tödlich. Worauf sollte man beim Rodeln besonders achten?
Wien, 2. Jänner 2025. Nicht jeder Rodelunfall endet zum Glück im Krankenhaus. In rund 2.200 Fällen pro Jahr ist das dennoch der Fall, wie Befragungen in ausgewählten Spitälern durch den Fachbereich Sport- und Freizeitsicherheit im KFV und Hochrechnungen auf ganz Österreich zeigen. Nachdem die Rodelsaison in Österreich je nach Region nur von November bis April dauert, ereignen sich während dieser sechs Monate also statistisch betrachtet rund zwölf Rodelunfälle pro Tag.
Die meisten Unfallopfer berichten dem KFV davon, gestürzt, gestolpert, gesprungen oder gestoßen worden zu sein. Aber auch der Kontakt mit statischen Objekten wie beispielsweise mit einem Baum oder einer Hinweistafel sind mit 25 Prozent der Fälle gar nicht so selten. Rund acht Prozent der Unfallopfer erleiden Kopfverletzungen – das sind ungefähr 176 Personen pro Jahr. Besonders schwerwiegend unter den Kopfverletzungen können Schädel-Hirn-Traumata sein, weshalb das Tragen eines Helmes besonders ratsam ist.
„Helme sind eine sehr einfache und wirksame Schutzmaßnahme beim Rodeln. Bereits ein Aufprall mit 10 km/h auf ein Hindernis kann bei Kindern zu schwerwiegenden Verletzungen – insbesondere Kopfverletzungen – führen“
„Helme sind eine sehr einfache und wirksame Schutzmaßnahme beim Rodeln. Bereits ein Aufprall mit 10 km/h auf ein Hindernis kann bei Kindern zu schwerwiegenden Verletzungen – insbesondere Kopfverletzungen – führen“, betont Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV. Rund 75 Prozent der Verunfallten trugen während des Unfalls keinen Helm. Leider seien auch in der jüngsten Altersgruppe Helme noch keine Selbstverständlichkeit. Todesfälle in den vergangenen Jahren zeigen, dass man beim Rodeln sogar mit dem Schlimmsten rechnen muss. In den vergangenen zehn Jahren sind laut ÖKAS-Daten im Schnitt zwei Menschen pro Jahr bei Rodelunfällen in Österreich tödlich verunglückt.
Präventionstipps des KFV für sicheres Rodelvergnügen:
- Gute Grundausrüstung ist wichtig: Winterfeste Kleidung, Handschuhe, festes Schuhwerk, Skibrille und Helm sollten beim Rodelausflug nicht fehlen.
- Vor der Benutzung die Rodel auf Schäden überprüfen.
- Sperren und Warnhinweise dürfen keinesfalls ignoriert werden.
- Nur bei guter körperlicher Konstitution die Rodelpiste benutzen.
- Falls der Aufstieg zu Fuß erfolgt, sollte man möglichst am Rand der Rodelbahn gehen, um die Bahn freizuhalten. Auch bei der Abfahrt ist Rücksicht auf andere sehr wichtig.
- Die Wahl der Abfahrtsstrecke und Abfahrtsgeschwindigkeit sollten dem eigenen Können entsprechen.
- Nicht mit dem Kopf voran rodeln. Sitzt man zu zweit auf der Rodel, sollte die kräftigere/schwerere Person vorne sitzen.
- Der Konsum von Alkohol ist vor oder beim Rodeln tabu.
- Auf Nachtrodelpisten ist eine Stirnlampe und reflektierende Kleidung empfehlenswert.
- Die Art des Bremsens ist laut KFV-Tests ausschlaggebend. Den kürzesten Bremsweg (bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h) gab es mit speziellen Rodelhandbremsen (7 Meter), dann folgen Aufkanten (8,7 Meter), das Bremsen mit Spikes an den Schuhen (10 Meter) sowie das Bremsen mit Winterschuhen (14,7 Meter).
- Wer mit Winterschuhen bremst, sollte nicht mit den Fersen bremsen, sondern die kompletten Fußsohlen dicht neben den Kufen auf die Rodelbahn aufsetzen.