Ready – steady – keyless-go: Für professionelle Autoknacker sind Keyless-Go-Systeme eine verlockende Einladung und meist allzu leichtes Spiel. Um krimineller Energie einen Riegel vorzuschieben, braucht es Innovation und Information – Vorsicht vor Autodieben!
Ob kleine Spielereien oder große Neuerungen: Digitale Innovationen sind das A & O der Automobilbranche und sollen ein Mehr an Sicherheit, Komfort und Fahrspaß bieten. Doch einige dieser modernen Technologien bringen auch so manches Risiko mit sich. So etwa die trendig-komfortablen, doch leider auch für Autodiebe allzu leicht knackbaren Keyless-Entry-Systeme.
Sesam, öffne dich!
Die Keyless-Go-Technik ermöglicht es, ein Fahrzeug automatisch zu öffnen und zu starten, ohne einen Autoschlüssel in klassischer Form nutzen zu müssen – praktisch wie von Zauberhand. Sesam, öffne dich: Das System im Pkw erkennt bereits das Signal des Transponders, sobald sich der Fahrer mit dem Schlüssel in der Hosentasche in Fahrzeugnähe befindet – und entsperrt sich automatisch.
Sicherheitslücke Signal
Liegt der Transponder im Auto, kann dieses per Knopfdruck gestartet werden. Das auf besonderen User-Komfort ausgerichtete System bedeutet jedoch leider auch für Autodiebe allzu leichtes Spiel. Die zentrale Sicherheitslücke ist das Signal, mit dem der Transponder mit dem Fahrzeug kommuniziert. Dieses kann mit Hilfe eines in die Nähe des Schlüssels gebrachten Signalverstärkers vervielfacht und auf mehrere hundert Meter Reichweite ausgedehnt werden. Dieben ist es somit möglich, ein Auto zu knacken, während der Besitzer nichtsahnend zu Hause fernsieht oder in einem Restaurant zu Abend isst.
KFV-Studie zeigt: viel Praxis, wenig Skepsis
Eine repräsentative Umfrage des KFV unter 1.000 FahrzeugnutzerInnen in Österreich zeigt den hohen Bekanntheitsgrad von Keyless-Entry-Systemen: 91 Prozent aller Befragten kennen diese Technologie, 61 Prozent davon bereits aus praktischer Erfahrung. Sicher oder nicht? Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist von der Sicherheit der schlüssellosen Zugangssysteme überzeugt. Lediglich 20 Prozent der befragten NutzerInnen äußerten Sicherheitsbedenken. Entsprechend gering ist daher mit nur 22 Prozent die Anzahl jener NutzerInnen, die aktiv Vorkehrungen gegen einen möglichen Missbrauch treffen, indem sie den Schlüssel in möglichst großer Entfernung zum Fahrzeug aufbewahren (56 Prozent) oder die von ExpertInnen empfohlenen Sicherheitsboxen nutzen (37 Prozent).
Die Mehrzahl der NutzerInnen ist sich der Risiken der Keyless-Go-Technologie also nicht bewusst – es besteht in dieser Hinsicht somit großer Aufholbedarf. In Zukunft ist sogar mit einer Verschärfung der Problematik zu rechnen: Immer mehr Fahrzeuge, auch Kleinwagen, werden serienmäßig mit schlüssellosen Systemen ausgestattet.
Innovation und Information dringend gefragt
Die KFV-Studie macht klar: Schlüssellose Zugangssysteme weisen erhebliche Sicherheitslücken auf, der durchschnittliche Nutzer erkennt diese Gefahren (noch) nicht. Eine Verbesserung der Produktsicherheit ist daher ein absolutes Muss – hier braucht es zeitnahe technische Innovationen. Darüber hinaus müssen Hersteller und Händler ihre Kundschaft über die Gefahren eines möglichen Keyless-Go-Missbrauchs ausdrücklich aufklären und bei Übergabe des Fahrzeugs auch gleich sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten für Keyless-Go-Schlüssel überreichen.
KFV-Tipps für mehr Sicherheit: So machen Sie es Autodieben schwer!
- Legen Sie Ihren Autoschlüssel daheim nicht an den Außenseiten des Hauses und vor allem nicht im Vorzimmer in der Nähe von Haus- oder Wohnungstür bzw. Fenster ab!
- Schirmen Sie das Funksignal durch geeignete Maßnahmen (z. B. die Aufbewahrung des Schlüssels in einer Aluminiumhülle oder Blechdose) bestmöglich ab! Testen Sie, ob die Schutzhülle tatsächlich wirkt, indem Sie sich mit Ihrem abgeschirmten Schlüssel direkt neben Ihr Auto stellen. Das Fahrzeug sollte dabei verschlossen bleiben.
- Achten Sie beim Verlassen Ihres Wagens stets auf Ihr Umfeld – besonders auf Personen mit Aktenkoffern, Umhängetaschen oder Rucksäcken, die auffällig unauffällig in unmittelbarer Nähe auf eine günstige Gelegenheit warten.