Anlässlich des Kindersicherheitstags am 10. Juni 2018 erinnert das KFV an die großen und kleinen Gefahren, die auf Kinder im Alltag lauern. Mit den Sommermonaten beginnt nun auch die Zeit der Bade- und Ertrinkungsunfälle.

Wien, 8. Juni 2018. Am 10. Juni findet der jährliche Kindersicherheitstag, der von der deutschen Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde, statt. Ziel des Kindersicherheitstages ist das Bewusstsein für Unfallgefahren zu erhöhen und über Möglichkeiten zur Unfallvermeidung zu informieren. Auch in Österreich ist die Zahl der Kinderunfälle nach wie vor hoch: Rund 123.500 Kinder verunfallen in Österreich pro Jahr. Alle 2 bis 3 Wochen stirbt ein Kind an den Folgen eines Unfalles. In den Sommermonaten ist vor allem das Risiko von Badeunfällen groß – und immer wieder folgenschwer: Allein im Jahr 2017 sind mindestens 3 Kinder ertrunken. Insgesamt sind im Zeitraum 2007 bis 2017 mehr als 40 Kinder unter 15 Jahren an den Folgen eines Ertrinkungsunfalles gestorben.

Schwimmkenntnisse bei Kindern immer schlechter
Laut Zahlen des Wiener Stadtschulrats können rund 50 Prozent der Drittklässler nicht schwimmen. Im Jahr 2006 lag der Anteil der Nichtschwimmer noch bei 44 Prozent, 1999 bei 25 Prozent. Und auch Daten des KFV legen den Schluss nahe, dass die Schwimmkenntnisse von Kindern stetig sinken. „Viele Kinder können sich über Wasser halten, aber nicht richtig schwimmen. Das kann in Extremsituationen gefährlich werden“, erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. „Die richtige Schwimmtechnik muss kontinuierlich geübt werden.“

Kinder ertrinken lautlos
Etwa zwei Drittel der Kinder, die bei einem Ertrinkungsunfall ums Leben kommen, sind jünger als 5 Jahre. Kleine Kinder können schon in zehn Zentimeter tiefen Plantschbecken ertrinken. Und, was etwa jeder dritte private Pool- oder Teichbesitzer nicht weiß: Kinder ertrinken lautlos. „Während Erwachsene laut um Hilfe schreien, fallen Kinder in eine Schockstarre und ertrinken lautlos“, erläutert Thann. Umso wichtiger ist, dass Kleinkinder in der Nähe von Bädern, Gewässern und Pools nie unbeaufsichtigt bleiben. Wer einen Swimmingpool oder ein Biotop im Garten hat, sollte diese auf jeden Fall umzäunen – auch wenn man selbst keine Kinder hat, aber zum Beispiel in der Nachbarschaft Kinder zuhause sind.

Vision Zero bei Kinderunfällen!
Kein durch einen Unfall getötetes Kind mehr in Österreich bis zum Jahr 2020 – so lautet das ehrgeizige Ziel der durch das KFV ins Leben gerufenen Initiative „Vision Zero 2020“. Gemäß dem Motto „Volle Aufmerksamkeit – Null Unfälle!“ sollen durch gezielte Maßnahmen Kinderunfälle in allen Lebensbereichen reduziert werden. Weitere Infos unter:

www.visionzero.at