Kinderleicht und effektiv: Rodelhandbremsen senken Unfallrisiko beim Rodeln

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Neue Rodelhandbremssysteme erleichtern das Bremsen beim Rodeln und versprechen mehr Kontrolle und Sicherheit – ein klares Sicherheitsplus.

Um beim Rodeln anzuhalten, gibt es verschiedene Bremsmethoden: Bremsen mit den Füßen, Aufkanten der Rodel, Verwenden von Spikes und seit neuestem auch Rodelhandbremsen. Letztere ist besonders zu empfehlen, da Rodelhandbremsen drei wesentliche Vorteile bieten:

  1. Verkürzte Bremswege – im Vergleich zum einfachen Bremsen mit den Füßen sogar um mehr als die Hälfte.
  2. Mehr Kontrolle: durch die gezielte Bremswirkung durch eine Handbremse ist es leichter, die Rodel unter Kontrolle zu halten und weiterhin zu lenken. Gerade bei harten oder eisigen Schneebedingungen ein wichtiges Sicherheitstool, da es sonst schnell zu unkontrollierten Abfahrten und langen Bremswegen kommen kann.
  3. Kinderleichte Handhabung: Bremshebel ziehen und schon drücken sich die Bremskrallen der Rodel in den Schnee. Für eine größeren Bremseffekt kann zusätzlich mit den Füßen gebremst werden.

Hier können Sie Rodelhandbremsen testen.

Rodelunfälle oft mit schweren Verletzungen
Auch wenn die Anforderungen an das Rodeln nicht besonders hoch sind und quasi jeder ohne Vorkenntnisse rodeln kann, gefährlich ist dieser Wintersport allemal. Denn beim Rodeln können schnell sehr hohe Geschwindigkeiten (bei der KFV Rodel-Studie aus dem Jahr 2020 lag die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 30km/h, Spitzengeschwindigkeiten bei 60km/h) erreicht werden. Dennoch tragen viele Kinder wie auch Erwachsene keinerlei Schutzausrüstung, wie etwa einen Helm. Bei einem Aufprall auf z. B. einen Baumstamm sind jedoch bereits ab 10km/h lebensbedrohliche Kopfverletzungen möglich, wie eine Computersimulation von Rodelunfällen des KFV und der Technischen Universität Graz (2020) bestätigt.
Auch die Zahlen der Unfalldatenbank sprechen eine klare Sprache: Im Jahr 2021 mussten 3.100 Menschen aufgrund von Rodelunfällen im Spital behandelt werden. Ein hoher Anteil (29%) ist dabei auf Kollisionen mit einem Gegenstand oder einer anderen Person zurückzuführen.

Weitere KFV-Rodel-PRÄVENTIONSTIPPS

  • Schutzausrüstung verwenden
    • Basisausrüstung: Winterkleidung, hohe Schuhe mit gutem Profil, Helm, Brille, Handschuhe.
    • Bei Nacht: Mit Stirnlampe und Reflektoren besser sehen und gesehen werden.
  • Lenkbare Rodeln verwenden
    • Lenkbare Rodeln sind die beste Wahl. Diese lassen sich auch bei hartem Schnee gut steuern.
  • Achtung beim Rodeln mit Kindern!
    • Kleine Kinder (unter 8 Jahre) nicht unbeaufsichtigt rodeln lassen.
    • Für Kinder ist der Platz hinter dem Erwachsenen die sicherste Position.
  • Mit vorbildhaftem Verhalten sicher ans Ziel!
    • Immer die zehn Rodelregeln
    • Geschwindigkeit an Können und Schneebedingungen anpassen.
    • Rodelkurse zahlen sich aus: Gute Fahr- und Bremstechnik sorgt für mehr Spaß und Sicherheit.

Sie interessieren sich für Rodeln mit Handbremsen. Hier finden Sie einige Hersteller:

Hier geht es zu den Ergebnissen der Rodel-Studie.