KFV: November ist gefährlichste Zeit für Wald- und Holzarbeiten

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Wien, 04. November 2016. Rund 1.600 Menschen verletzen sich jährlich bei privat durchgeführten Wald- und Holzarbeiten. Die Zahl der Unfälle im Privatbereich ist damit ebenso hoch wie jene der Arbeitsunfälle bei Wald- und Holzarbeiten. Unachtsamkeit (37 Prozent) und Fehleinschätzung (27 Prozent) sind die häufigsten Unfallursachen bei privaten Waldarbeiten – Berufs-Waldarbeiter nennen diese Ursachen deutlich seltener. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass Privatpersonen noch viel von den Berufsprofis lernen können“, erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit). Während für die gewerbliche Wald- und Holzarbeit klare Regeln und Schutzvorkehrungen gelten, liegt es im privaten Bereich in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich angemessen zu schützen und auf die Arbeit im Wald vorzubereiten.

An einem Samstag im November …

Der November ist der Monat mit den häufigsten Unfällen bei privaten Wald- und Holzarbeiten. Besonders häufig ereignen sich derartige Unfälle am Samstag. Betroffen sind vor allem Männer – 95 Prozent der Verletzten sind männlich. Und auch hinsichtlich des Alters lässt sich eine eindeutige Tendenz feststellen: Zwei von drei Verletzten sind mindestens 50 Jahre alt. Bei Arbeitsunfällen im Bereich der Waldarbeit ist nur knapp die Hälfte der Betroffenen 50 Jahre oder älter.

Fingerverletzungen und Frakturen am Bein besonders häufig

Die häufigsten Verletzungen beim privaten Waldarbeiten sind Frakturen am Fußgelenk oder Knöchel gefolgt von Frakturen an den Fingern und Frakturen am Unterschenkel. Bei 2 Prozent der Verletzten muss eine Amputation durchgeführt werden, Finger sind hier besonders häufig betroffen. Bei Berufs-Waldarbeitern sind Fingerverletzungen und auch Amputationen seltener. Eine Schutzausrüstung wird zwar auch im Rahmen von privaten Wald- und Holzarbeiten großteils getragen, allgemeiner Standard ist sie jedoch nicht. Vor allem beim Tragen von Arbeitshandschuhen und Helmen besteht Nachholbedarf. „Wer sich angemessen auf Holz- und Waldarbeiten vorbereitet und gute Schutzausrüstung trägt, kann das Risiko eines Unfalls maßgeblich verringern. Am besten ist, sich bei der Wahl der Kleidung an der Berufskleidung von professionellen Wald- und Holzarbeitern zu orientieren“, rät Thann.