KFV und Land Steiermark schulen Gemeindebedienstete zur Reduktion von Unfallquellen. 2017 ereigneten sich in der Steiermark 3.521 Unfälle mit Personenschaden im Ortsgebiet. Nicht immer war dabei menschliches Versagen ursächlich, sondern teils konnten auch Mängel im Straßenraum als Unfallursache erhoben werden. Um Unfälle dieser Art künftig zu vermeiden, bieten das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und das Land Steiermark für Gemeinden den Workshop „Unsere Straßen, JA SICHER!“ an. Dabei werden für die Straßenbewirtschaftung zuständige Gemeindebedienstete anhand von konkreten, praktischen Beispielen geschult, um infrastrukturbedingte Unfallquellen künftig besser identifizieren und beheben zu können.
Graz, 10. Oktober 2018. Immer mehr Menschen sind als aktive Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr unterwegs. Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen bedeutet jedoch auch eine erhöhte Unfallgefahr: 2017 ereigneten sich in der Steiermark 63 % der Unfälle mit Personenschaden im Ortsgebiet – bei 3.521 Unfällen wurden insgesamt 4.222 Menschen verletzt und 21 Personen getötet (österreichweit: 63 %, 23.688 Unfälle, 28.500 Verletzte, 107 Getötete). Zwar war bei den meisten Unfällen menschliches Versagen ursächlich, teils beeinflussten aber auch Mängel im Straßenraum den Unfallhergang negativ.
Solche Mängel, dazu zählen Sichteinschränkungen, fehlende Absicherungen, schlechte Beleuchtung, unzureichende/widersprüchliche Bodenmarkierungen oder Defizite bei der Verkehrszeichenaufstellung, stellen ein erhebliches Risiko für Verkehrsteilnehmer dar. Daher ist die Instandsetzung und die Pflege der erforderlichen Infrastruktur von zentraler Bedeutung für die Sicherheit im Straßenverkehr. „Zur Reduktion der Unfallquellen ist es äußerst wichtig, dass das für die Straßenbewirtschaftung zuständige Personal gezielt auf diese Schwachstellen hingewiesen wird. Je geschulter die Gemeindebediensteten sind, desto eher können Mängel erkannt und beseitigt werden“, betont DI Peter Felber vom KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit). Aus diesem Grund setzen das KFV und das Land Steiermark mit dem Workshop „Unsere Straßen – JA SICHER!“ nun auf Bewusstseinsbildung, um Unfälle aufgrund von Mängeln im Straßenraum zu vermeiden.
Förderung der Workshops für mehr Sicherheit
Der Workshop „Unsere Straßen – JA, SICHER!“ richtet sich in erster Linie an Gemeindebedienstete, in deren Tätigkeitsbereich die Straßeninstandsetzung und -erhaltung fällt. Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmer anhand von konkreten und praktischen Beispielen für die häufigsten Mängel im Straßenraum zu sensibilisieren und mögliche Abhilfemaßnahmen aufzuzeigen.
„Das steirische Straßennetz umfasst nicht nur rund 5.000 km an Landesstraßen, sondern auch über 26.000 km an Gemeindestraßen. Hunderte von Mitarbeitern sind jeden Tag steiermarkweit darum bemüht, die steirischen Straßen gut und sicher befahrbar zu erhalten. Da ein intaktes und gut gepflegtes Straßennetz auch Unfällen vorbeugt, investieren wir gezielt in die Aus- und Weiterbildung der Gemeindebediensteten, die für die Straßeninstandsetzung und -erhaltung zuständig sind“, erklärt Verkehrslandesrat Anton Lang.
Durch die Förderung des Landes Steiermark werden die Kosten für den Workshop „Unsere Straßen – JA, SICHER!“ zu zwei Dritteln vom Land Steiermark und dem KFV übernommen werden. Pro interessierte Gemeinde entfällt lediglich ein Selbstkostenbeitrag von 420 Euro.
Lokaler Bezug stärkt Problembewusstsein
Im Workshop wird relevantes Unfallgeschehen mittels Beispielen aus der Region der teilnehmenden Gemeinde behandelt, um bei den Gemeindebediensteten das Bewusstsein für etwaige Unfallquellen im Straßenraum zu stärken. Durch den lokalen Bezug erhält das Thema deshalb eine besondere Relevanz für die Teilnehmer. Im Vorfeld des Workshops werden örtliche Schwachstellen durch Befahrungen der Gemeindestraßen evaluiert und für die Unterrichtseinheiten aufbereitet. So können im Workshop gemeinsam Lösungsansätze für diese entwickelt werden.
Der Workshop wird von geschulten Trainern des KFV in den jeweiligen Gemeinden abgehalten und dauert insgesamt vier Unterrichtseinheiten zu je 50 Minuten. Die Termine können frei vereinbart werden. Maximal können 20 Personen daran teilnehmen.
Information und Anmeldung
Für Terminvereinbarungen oder weitere Informationen können sich interessierte Gemeinden per E-Mail unter seminare@kv.at melden. Da das Kontingent der geförderten Workshops begrenzt ist, wird eine rasche Anmeldung empfohlen.