Mit den frühlingshaften Temperaturen nimmt auch das Projekt Gartenarbeit allmählich wieder Fahrt auf. Gerade in den letzten Jahren wurde das Gärtnern zu einem regelrechten Trend. Mit der steigenden Beliebtheit dieses Hobbies ereignen sich aber auch immer mehr Unfälle: Im Jahr 2021 verletzten sich 19.100 Personen bei der Gartenarbeit derart schwer, dass sie im Spital behandelt werden mussten.
Wien, 25. März 2022. Wenn alles im Garten sprießt und blüht, fallen auch wieder zahlreiche Gartenarbeiten an. Das Hantieren mit entsprechendem Equipment birgt jedoch auch Risiken: Ein Blick auf die KFV-Unfalldatenbank Injury Database (IDB) Austria zeigt, dass allein im Jahr 2021 rund 19.100 Personen, aufgrund von Verletzungen bei der Gartenarbeit, im Spital behandelt werden mussten – das sind rund 15 Prozent mehr gemeldete Unfälle als im vorangegangenen Jahr. „Die aktuelle Pandemie führte zu einem gewissen Hype rund um das Gärtnern, welcher sich auch auf die hohen Unfallzahlen auswirken dürfte. Im Zuge einer KFV-Erhebung fanden wir heraus, dass 26 Prozent der Befragten es vorzogen, verstärkt im Garten zu arbeiten – rund 6 Prozent haben wieder oder sogar neu damit begonnen,“ erklärt Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
Ablenkung, Hektik und Unachtsamkeit als Hauptunfallursache Nummer 1
Damit der Start in die Gartensaison möglichst unfallfrei verläuft, sollten diverse Ablenkungen als auch Hektik und Unachtsamkeit möglichst vermieden werden – diese drei Faktoren gehören nämlich mit 35 Prozent zur häufigsten Unfallursache bei der Gartenarbeit, gefolgt von Fehleinschätzungen oder schlechter Bodenbeschaffenheit. Die häufigsten Unfallfolgen sind Knochenbrüche (48%), offene Wunden (25%) und Sehnen- und Muskelverletzungen (11%), wobei meist die Hände und Füße der Verunfallten lädiert waren. „Es ist äußerst wichtig, sich diesen Gefahren bewusst zu werden, um Verletzungen bei der Gartenarbeit künftig vermeiden zu können,“ betont Trauner-Karner.
Männer verletzen sich tendenziell öfter
Am häufigsten führen das Hantieren mit Schneidewerkzeugen, Leiterstürze und das Rasenmähen zu Verletzungen bei der Gartenarbeit – insbesondere Männer sind von diesen Unfällen betroffen. Im Allgemeinen haben Statistiken gezeigt, dass sich Gärtner (58%) häufiger verletzen als Gärtnerinnen (42%). Einer erhöhten Verletzungsgefahr, könnte dabei mit ein wenig Vorsicht und Achtsamkeit gezielt entgegengewirkt werden. Doch auch die entsprechende Schutzbekleidung wie Handschuhe, Schnittschutzhosen und trittfeste Schuhe darf beim sicheren Werkeln im Garten nicht fehlen.
Sicherheitstipps für Hobbygärtner*innen zur Vorbeugung von Unfällen bei der Gartenarbeit:
- Überprüfen Sie vor Beginn der Gartenarbeit alle benötigten Geräte auf ihre Funktionsfähigkeit und Sicherheit und entfernen Sie potenzielle Stolperfallen im Arbeitsbereich.
- Funktionelle Kleidung, Handschuhe und festes Schuhwerk gehören zur Basisausstattung eines jeden Hobbygärtners.
- Tragen Sie eine Schutzbrille, wenn die Gefahr besteht, von herumfliegenden Teilen getroffen zu werden – beispielsweise beim Heckenschneiden.
- Sorgen Sie bei der Verwendung von Leitern für einen sicheren Stand und achten Sie auf feste und rutschfeste Tritte. Um die Standfestigkeit der Leiter zu erhöhen, sollte die Leiter nach Möglichkeit von einer zweiten Person festgehalten werden.
- Vermeiden Sie Hektik – planen Sie ausreichend Zeit für die Gartenarbeit und das anschließende Aufräumen der Geräte und Gartenabfälle ein.
- Machen Sie sich vor dem Einsatz neuer Gartengeräte durch Lektüre der Betriebsanleitung oder Einschulung mit diesen vertraut. Überprüfen Sie alle Geräte vor jedem Einsatz auf Funktionsfähigkeit und Sicherheit.
- Reinigen und verstauen Sie Ihre Arbeitsgeräte nach getaner Arbeit, damit niemand versehentlich darüber fallen oder sich daran verletzen kann. Achten Sie auf eine sorgfältige Aufbewahrung, um Schäden zu vermeiden.
- Sichern Sie Ihren Arbeitsbereich ab, wenn Sie von der Fahrbahn aus Tätigkeiten (z.B. Hecken schneiden) verrichten. Entfernen Sie anschließend so rasch wie möglich Verunreinigungen und Schnittabfälle von der Fahrbahn.