Der eigene Garten steht bei den Österreichern hoch im Kurs – nicht zuletzt auch aufgrund der immer wiederkehrenden Ausgangsbeschränkungen der letzten Zeit. Bereits im Jahr 2020 zeigte sich laut einer aktuellen KFV-Erhebung ein zunehmender Trend bei der Gartenarbeit – Tendenz steigend. Doch leider enden auch banal wirkende Tätigkeiten wie das Rasenmähen mitunter mit einem Spitalbesuch.
Wien, 23. April 2021. Auch 2021 werden viele Menschen Ihre Freizeit mit dem „Gartln“ verbringen. Im Zuge einer KFV-Erhebung gaben bereits im letzten Jahr 26 Prozent der Befragten an, verstärkt im Garten zu arbeiten. Rund 6 Prozent haben wieder oder sogar neu damit begonnen. Allerdings bleibt die Tätigkeit nicht immer unfallfrei: Rund 46 Menschen müssen pro Tag aufgrund ihrer Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Insgesamt verletzen sich gemäß der KFV-Unfalldatenbank jährlich rund 17.000 Menschen bei der Gartenarbeit so schwer dabei, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. „Die Art der Verletzungen reicht dabei von Knochenbrüchen, die mit 52 Prozent aller Verletzungen den Großteil ausmachen, über Schnittwunden bis hin zu Sehnen- und Muskelverletzungen und Prellungen“, betont Dr. Johanna Trauner-Karner, KFV-Sprecherin und Präventionsexpertin. Amputationen waren in den vergangenen 3 Jahren mit 2 Prozent der Verletzungsarten zum Glück eher seltener der Fall. Die Gründe für die Unfälle sind meist Ablenkungen, Hektik und Unachtsamkeit (38%), gefolgt von Fehleinschätzungen oder Überforderungen. Fremdeinwirken oder technische Probleme spielen nur selten eine Rolle.
Männer und Frauen gleich (un)geschickt
Mit einem Blick auf die Geschlechterverteilung in der Gartenunfallstatistik zeigt sich, dass sich Männer und Frauen gleichermaßen oft verletzen. Mit 22 Prozent sind es Männer im Alter zwischen 25-64 Jahren nur geringfügig öfter als Frauen (19%). Obwohl sich die Art der Gartenarbeit zwischen den Geschlechtern schon voneinander unterscheidet (Frauen verletzen sich häufig bei Tätigkeiten wie dem Schneiden und Gießen von Blumen und Sträuchern oder dem Säubern der Regenrinnen, Männern meistens beim Rasenmähen, Holz hacken oder bei Umbauten) sind die Unfallarten meist sehr ähnlich. Besonders häufig sind Stürze durch Stolpern, etwa über herumliegende Gegenstände oder auf rutschigen Böden. Aber auch Leiterstürze sind keine Seltenheit. Ebenso zeigt sich eine erhöhte Verletzungsgefahr, wenn auf Schutzbekleidung wie Handschuhe, Schnittschutzhosen oder gar Schuhe verzichtet wird. Dann können auch kleine Splitter zu großen schmerzhaften Wunden führen. Die Konklusion: mit ein wenig Vorsicht, Achtsamkeit und vor allem der richtigen Ausrüstung sind viele Gartenunfälle leicht zu verhindern.
Alles im grünen Bereich? Unfallfrei zum perfekten Garten
Egal ob Anfänger oder erfahrener Gärtner – Gesundheit und Sicherheit sollten immer oberste Priorität haben. Wer folgende Aspekte berücksichtigt, kann sich gut gewappnet ins Abenteuer Gartenarbeit stürzen:
• Überprüfen Sie vor Beginn der Gartenarbeit alle benötigten Geräte auf ihre Funktionsfähigkeit und Sicherheit und entfernen Sie potenzielle Stolperfallen im Arbeitsbereich.
• Funktionelle Kleidung, Handschuhe und festes Schuhwerk gehören zur Basisausstattung eines jeden Hobbygärtners.
• Tragen Sie eine Schutzbrille, wenn die Gefahr besteht, von herumfliegenden Teilen getroffen zu werden – beispielsweise beim Heckenschneiden.
• Sorgen Sie bei der Verwendung von Leitern für einen sicheren Stand und achten Sie auf feste und rutschfeste Tritte. Um die Standfestigkeit der Leiter zu erhöhen, sollte die Leiter nach Möglichkeit von einer zweiten Person festgehalten werden.
• Vermeiden Sie Hektik – planen Sie ausreichend Zeit für die Gartenarbeit und das anschließende Aufräumen der Geräte und Gartenabfälle ein.
• Machen Sie sich vor dem Einsatz neuer Gartengeräte durch Lektüre der Betriebsanleitung oder Einschulung mit diesen vertraut. Überprüfen Sie alle Geräte vor jedem Einsatz auf Funktionsfähigkeit und Sicherheit.
• Reinigen und verstauen Sie Ihre Arbeitsgeräte nach getaner Arbeit, damit niemand versehentlich darüber fallen oder sich daran verletzen kann. Achten Sie auf eine sorgfältige Aufbewahrung um Schäden zu vermeiden.
• Sichern Sie Ihren Arbeitsbereich ab, wenn Sie von der Fahrbahn aus Tätigkeiten (z.B. Hecken schneiden) verrichten. Entfernen Sie anschließend so rasch wie möglich Verunreinigungen und Schnittabfälle von der Fahrbahn.