Elternbefragung Kinder im Internet

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Beschleunigt durch die Corona-Pandemie müssen sich Kinder immer früher in der digitalen Welt zurechtfinden. Das Internet bietet Kindern eine Fülle von Möglichkeiten, ihr Wissen zu erweitern und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Es ist eine unerschöpfliche Quelle von Wissen und Bildung. Noch nie in der Geschichte der Menschheit war der Zugang zu Informationen so einfach. Unzählige Websites haben sich der Bildung von Kindern verschrieben: von Mathematik und Naturwissenschaften bis hin zu Sprechen und Kunst. Kinder können von zu Hause aus online lernen und ihre Kenntnisse auf eine Weise erweitern, die früher nicht möglich war. das Internet bietet Kindern eine Vielzahl von Möglichkeiten, um ihre Kenntnisse zu erweitern, ihre Kreativität auszuleben und sich mit anderen Kindern zu vernetzen Doch trotz aller Vorteile, die die digitale Welt zu bieten hat, lauern auch Gefahren.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat mithilfe einer Elternbefragung den Wissenstand der Eltern betrachtet:

Die befragten, in Österreich lebenden Eltern nutzen regelmäßig das Internet und verfügen somit über einen entsprechenden Erfahrungsschatz: immerhin die Hälfte berichtet von einer zwei- bis dreistündigen täglichen Nutzungszeit, 8 von 10 (81 %) sogar von einer bis zu vierstündigen Verweildauer im Internet. Nach eigener Einschätzung fühlen sich 9 von 10 (89%) Eltern mit den Gefahren des Internet vertraut . Geht es um aktuelle Bedrohungen im Internet so liegt der Wert etwas darunter, wobei immerhin zwei Drittel (66 %) diesbezüglich auf dem neuesten Stand sind. Im Hinblick auf das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Internets für Kinder und Jugendliche geben sich die Eltern zweigeteilt: − 5 von 10 (54 %) Eltern schätzen die Gefahren größer als den Nutzen ein, 4 von 10 (43 %) sind gegenteiliger Ansicht, der Rest bleibt unentschlossen. Eine gänzlich unbeaufsichtigte Internetnutzung würden drei Viertel (76 %) der Befragten erst ab 12 Jahren gutheißen, ein Drittel (32 %) sogar erst ab 16 Jahren.

In der befragten Stichprobe leben mehrheitlich ein bis zwei Kinder im Alter zwischen 3 und 16 Jahren im gemeinsamen Haushalt, gestreut nach den drei Altersgruppen der Kinder (vor Schuleintritt, Primärstufe, Sekundärstufe I/II) und ausgewogen nach dem Geschlecht. Ungefähr in der Hälfte der Haushalte mit einem Kind (bzw. beim jüngsten von mehreren Kindern) liegt die tägliche Nutzungszeit bei bis zu einer Stunde. − Sofern es von Seiten der Eltern keine Einschränkungen in Bezug auf die Nutzungsdauer gibt, betrifft dies die Gruppe der 11- bis 16- Jährigen.

Zu den am häufigsten genutzten Internetdiensten zählen vor allem YouTube (6 bis 8 von 10 Kinder) als auch diverse Streamingdienste (5 bis 7 von 10 Kinder), abhängig vom Alter und der Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder und Jugendlichen. − Gefolgt von Mobile Games und Social Media Diensten, die bei mehreren Kindern im Haushalt vor allem beim ältesten Kind Anklang finden.

Die Verantwortlichen erkennen mögliche Gefahrenpotenziale bei der Internetnutzung ihrer Kinder und schränken daher bestimmte Dienste ein: Zwischen 7 und 8 der befragten Eltern (abhängig vom Alter/Anzahl im Haushalt lebender Kinder) limitieren bestimmte Funktionen und zwar für eine Vielzahl an Diensten:

Allen voran werden Dienste eingeschränkt, die für Kinder ungeeignete Inhalte bieten könnten (6/7 von 10 derjenigen Eltern, die Einschränkungen vornehmen).

Immerhin jede/r Zweite limitiert den Zugang zu Online Shops sowie Social Media Diensten.

  • In Bezug auf die Endgeräte werden vor allem die häufig Genutzten eingeschränkt: insbesondere das Smartphone sowie Laptop/Tablet/Computer. In deutlich geringerem Ausmaß werden die Spielkonsole bzw. das TV-Gerät eingeschränkt.

Die Befragung zeigt klar, dass den Eltern die Gefahren im Internet durchaus bewusst sind und sich selbst als durchaus aufgeklärte Internetnutzer sehen. Einschränkungen von Diensten für Kinder sind sicher sinnvoll, sollten allerdings immer nach der Aufklärung der Kinder auf zweiter Stelle stehen. Aufklärung ist Verboten immer vorzuziehen, gerade die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie schnell Kinder mit dem Internet konfrontiert werden können. Vorbereitete, gefahrenbewusste Kinder bewegen sich sicherer durch die digitale Welt und erlernen einfacher die digitale Kompetenz, die in unserer modernen Welt eine Grundkompetenz für das weitere Leben ist.

PRÄVENTIONSTIPPS

  • Auf bildschirmfreie Zeiten und Bewegungspausen achten – das gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene!
  • Lassen Sie Ihre Kinder wissen, dass sie sich bei auftretenden Problemen oder Fragen immer an Sie wenden können.
  • Fördern Sie die Medienkompetenz Ihrer Kinder. Erforschen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern das Netz und klären Sie sie über die Chancen und Gefahren des Internets auf.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Datenschutz und Privatsphäre.
  • Verwenden Sie Kindersicherungsprogramme, um Ihre Kinder vor unangemessenen Inhalten im World Wide Web zu schützen.
  • Seien Sie ein Vorbild: Kinder und Jugendliche orientieren sich am Beispiel der Erwachsenen. Die Regeln zur Mediennutzungszeit innerhalb der Familie sollten daher auch von den Erwachsenen eingehalten werden.