Nicht reden, sondern handeln – diese Devise stand Pate, als der ÖAMTC gemeinsam mit den größten österreichischen Versicherungsgesellschaften im April 1959 das Kuratorium für Verkehrssicherheit gegründet hat. Für diesen Schritt gab es einen wichtigen Grund: Mit dem wachsenden Motorisierungsgrad begann auch die Zahl der Menschen zu steigen, die im Straßenverkehr verletzt oder gar getötet wurden. Diesem unhaltbaren Zustand entgegenzuwirken, war die vordringlichste Aufgabe des neu gegründeten KFV – und ist es bis heute geblieben.
Im Gründungsjahr wurden drei maßgebliche Bereiche identifiziert, um die Verkehrssicherheit in Österreich zu erhöhen: Erstens sollte Verkehrserziehung für Kinder, aber auch für Erwachsene dafür sorgen, dass menschliches Versagen soweit wie möglich minimiert wird. Zweitens sollte technisches Versagen von Fahrzeugen als Unfallfaktor ausgeschaltet werden. Und drittens sollte die Verkehrsinfrastruktur geprüft und an die modernen Gegebenheiten angepasst werden. In diesen Bereichen sind KFV und ÖAMTC nach wie vor tätig. Viel wurde in den vergangenen 60 Jahren gemeinsam erreicht – man denke nur an die Helmpflicht am Motorrad oder die Radhelmpflicht für Kinder. Lauter Dinge, die uns heute selbstverständlich erscheinen, es seinerzeit aber keineswegs waren. Ebenso wurde bereits in den 1980er-Jahren eine Reform der Führerscheinausbildung inklusive Probeführerschein gefordert. Damals wurde offenkundig, dass die Zahl der jungen Lenker, die im Straßenverkehr ihr Leben lassen mussten, dramatisch stieg. Später wurde dann gemeinsam die Mehrphasenausbildung forciert – ein Erfolgsmodell, das seit mittlerweile 15 Jahren besteht und die Verkehrssicherheit deutlich verbessert hat.
Natürlich gibt es nach wie vor viel zu tun. Neue Mobilitätsformen fordern neues Denken in vielen Bereichen. So sitzen ÖAMTC und KFV aktuell gemeinsam in einer Kommission, die das Thema „automatisiertes Fahren“ behandelt, um nur ein Beispiel zu nennen. Dass unser gemeinsamer Weg richtig war und ist, zeigt die Statistik: Im Jahr 1961, zu Beginn der Aufzeichnungen, starben 1.700 Menschen auf Österreichs Straßen. Davon sind wir heute – auch dank unserer Zusammenarbeit – zum Glück weit entfernt. Weil aber jeder Tote und Verletzte einer zu viel ist, werden wir weiter alles dafür tun, dass die Straßen noch sicherer werden. Abschließend bleibt mir damit nur eines zu sagen: Danke für die bisherige Zusammenarbeit und auf die nächsten 60 Jahre!
DI Oliver Schmerold
ÖAMTC-Direktor