Stromausfall im ganzen Land – und das über mehrere Tage und Wochen: pure Science-Fiction oder ein realistisches Szenario? Hollywood-Fantasie oder alltägliche Gefahr? ExpertInnen meinen: Blackouts können jederzeit eintreten – wir sollten auf den Fall des Totalausfalls gefasst sein. Eine neue KFV-Studie bringt Licht ins Dunkel des Informationsdefizits.
Blackout – ein längerfristiger, überregionaler Stromausfall, der unser Alltagsleben in Schach hält und massive Konsequenzen hat. Nein, keine pure Hollywood-Fantasie. Sondern ein durchaus realistisches Szenario, das nach Meinung von ExpertInnen sogar in naher Zukunft Realität werden könnte. Doch was wissen wir über Blackouts und wie sorgen wir für diese ungewohnten Lebenslagen bestmöglich vor?
Wenn nicht nur das Licht ausgeht …
In unserer komplex vernetzten und von technischer Infrastruktur abhängigen Welt haben Blackouts weitreichende Folgen – Stichwort „Dominoeffekt“: Ein System nach dem anderen fällt aus. Mögliche Ursachen für Blackouts gibt es viele: von extremen Wetterbedingungen und Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen, Lawinenabgängen oder Hitzewellen über menschliches Fehlverhalten bei Wartungsarbeiten und technische Gebrechen bis hin zu Sabotage und Terror- oder Cyberangriffen. Wenn die Stromversorgung gekappt ist, geht nicht nur das Licht aus – die Auswirkungen eines Blackouts legen unseren Alltag völlig lahm. Kein Strom bedeutet auch kein E-Herd, keine Heizung, keine Nutzungsmöglichkeit elektronischer Geräte. Computer, Laptops, Tablets, Kühlschränke, Gefriertruhen, Waschmaschinen, Geschirrspüler und Klimaanlagen fallen aus. Selbst elektronische Türöffner versagen: Haustüren und Garagentore können nur mehr manuell bedient werden.
Kein Bargeld, kein Handy, kein Internet
Auch die so essenzielle Telekommunikation bricht weg: Das Internet rückt plötzlich in weite Ferne, Handy und Festnetztelefon werden ohne Stromzufuhr funktionslos, Nachrichten können – wie in grauer Vorzeit – nur noch in persönlicher und handschriftlicher Form übermittelt werden. Bankomaten liefern kein Bargeld mehr, elektrische Pumpen in Wasser- und Treibstoffsystemen sind auf Notstromaggregate angewiesen, ebenso wie Krankenhäuser, Feuerwehren, Bundesheer, Exekutive und andere essenzielle Einrichtungen für Versorgung, Schutz und Sicherheit. Vom omnipräsenten Covid-19-Virus abgesehen: Unser Leben durchläuft im Falle eines Blackouts einen Lockdown der universalen Art. Zugegeben: keine beruhigende Vorstellung. Was jedoch beruhigt, ist Vorsorge. Gut gerüstet übersteht man jede Krise leichter – auch eine Krise der Stromversorgung.
Blackout – das fremde Phänomen
Eine aktuelle KFV-Studie zeigt: Das Thema „Blackout“ ist für viele Menschen hierzulande Neuland. Die österreichische Bevölkerung wiegt sich mehrheitlich in trügerischer Sicherheit und setzt sich mit dem Risiko eines umfassenden Stromausfalls nicht auseinander. Rund ein Drittel der im Rahmen der KFV-Untersuchung befragten Personen gaben an, den Begriff „Blackout“ noch nie gehört zu haben. Die ÖsterreicherInnen sind auf Blackouts je nach Region und Wohnsituation sehr unterschiedlich vorbereitet: EinwohnerInnen alpiner und abgelegener Regionen mit häufigeren Stromausfällen sind relativ gut gerüstet. Menschen in ländlichen Lebensräumen legen auch eher Vorräte an als Menschen in städtischer Umgebung. In Regionen mit hoher Versorgungssicherheit sind Unternehmen und Bevölkerung allerdings weit weniger gut vorbereitet. BewohnerInnen von Eigentumswohnungen sind am geringsten für den Ernstfall eines Blackouts gewappnet. Tenor der ExpertInnen: Die meisten BürgerInnen sind unzureichend vorbereitet, es fehlt an Risikobewusstsein und Information.
Blackouts: So sorgen Sie für den Fall des Ausfalls vor!
Das A & O sind Information und Bewusstseinsbildung – hier die wichtigsten Tipps & Infos in Sachen Vorsorge für einen krisensicheren Haushalt:
- Nutzen Sie die Checklisten des Zivilschutzverbandes und erstellen Sie einen Krisenmanagementplan!
- Empfehlenswert sind Vorräte an Trinkwasser, haltbaren Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten, Kerzen, Batterien, Ersatzbeleuchtung, ein Notfallradio, eine Notkochstelle und eine alternative Heizmöglichkeit.
- Achten Sie darauf, stets ausreichend Bargeld daheim zu haben.
- Richten Sie alles auf ein zweiwöchiges, von der Außenwelt unabhängiges Überleben aus! Planen Sie mit Übersicht und Ruhe – wie für einen 14-tägigen Camping-Urlaub in den eigenen vier Wänden.
- Besprechen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie: Wer kümmert sich um wen und was?
- Vereinbaren Sie mit Ihren Familienmitgliedern einen Treffpunkt, an dem Sie sich im Falle eines Netzausfalls treffen.
- Setzen Sie Prioritäten und vermeiden Sie Hamsterkäufe. Nur die wichtigsten Güter sollten in ausreichender Menge und Qualität besorgt und zu Hause gelagert werden.
Die aktuelle KFV-Studie liefert weitere Informationen und wertvolle Tipps – etwa, wie Sie die vorhandene Infrastruktur im Falle eines Blackouts optimal nutzen oder durch Hilfsmittel ersetzen können.