Mehr Wissen, mehr Bewusstsein, mehr Praxisbezug – eine Studie des KFV in Zusammenarbeit mit dem ARBÖ bringt Impulse für mehr Sicherheit in Sachen Moped.
Moped = Mobilität. So lautet die Formel für all jene Jugendliche, die individuell motorisiert auf zwei Rädern zur Schule, Lehrstätte oder Arbeit fahren wollen. Weil der Bus zu selten hält und das Auto noch kein Thema ist. Das Moped ist meist Mittel zum Zweck: Bei Mopednutzenden ist im Gegensatz zu Motorradfahrenden nur selten der Weg das einzige Ziel.
Mopedausbildung braucht Update
Als Verkehrsmittel wurde das Moped in den letzten Jahren beliebter, mit der gesetzlichen Umstellung vom Mopedausweis auf den Führerschein AM ging das Interesse aber wieder ein Wenig zurück. Ein kritischer Blick in die Statistik zeigt: Die Unfallzahlen sinken zwar auch im Bereich Moped, jedoch bei weitem nicht so deutlich wie bei Pkw. Es besteht also Handlungsbedarf im Sinne einer Modernisierung der Mopedausbildung – damit die Jugend auf zwei Rädern sicherer mobil ist.
Überlebenswichtig: Wissen & Bewusstsein
Nicht komplett runderneuert, aber doch in wesentlichen Punkten modernisiert soll die Mopedausbildung werden, wenn es nach den KFV-Experten geht. Zum Beispiel im Bereich Bewusstseinsbildung: In puncto Gefahrenwahrnehmung zeigen viele junge Menschen massive Defizite – was mit fehlender Lebenserfahrung und jugendlichem Leichtsinn erklärbar ist. Ein spezielles Gefahrenwahrnehmungstraining soll jungen Mopedlenkenden in spe den richtigen Weg weisen.
Fest steht: Nicht nur korrektes Regelwissen und technisches Know-how, auch Wachsamkeit und Eigenverantwortung sind dringend gefragt. Face-to-face, in persönlichen Gruppengesprächen, sollten in einem Update der Mopedausbildung all jene überlebenswichtigen Faktoren aufs Tapet kommen, die auf der Straße im Fall des Falles über Sein oder Nichtsein entscheiden: spezifische Risiken für Zweiradfahrer samt geeigneter Gegenstrategien sowie die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Um nicht die Kosten der Mopedausbildung dadurch in die Höhe zu schrauben, soll alles, was sich die KandidatInnen selbst erarbeiten können, in den Bereich des Selbststudiums verschoben werden. Die wertvolle Präsenzzeit soll den wirklich wichtigen Inhalten gewidmet werden.
Mehr Praxis – mehr Sicherheit
Als äußerst positive Maßnahme erwies sich die Einführung der beiden Praxisstunden im Verkehr. Durch sie wurde die Platzausbildung von einem reinen Training der Fahrfertigkeiten zu einer Vorbereitung auf das echte Leben, weil die Instruktoren diese Fähigkeiten in der kurzen Zeit im Straßenverkehr unmöglich lehren können. Statt Kreis- und Achterfahren stehen jetzt Spiegel- und Schulterblicke, Blinken, Fahrstreifenwechsel und Abbiegemanöver im Vordergrund.
Effizientes Bremsen ist eine der lebenswichtigsten Fähigkeiten eines Zweiradfahrers. Hier erwiesen sich Lehrmethoden, die im Motorradtraining erfolgreich sind, als ungeeignet für die besonders junge Zielgruppe. Eine alternative Variante des Bremstrainings wurde im Projekt entwickelt und erprobt.
Auf dem Prüfstand steht auch die praktische Mopedprüfung, die derzeit de facto noch ein Schattendasein führt: Ein innovativer Prüfungsparcours wurde eigens entwickelt und erprobt, damit die Beurteilung der Fahrfertigkeiten durch die Instruktoren auf eine objektivere Basis gestellt werden kann. Mittelfristig sollte jedoch eine vollwertige praktische Prüfung das derzeitige System ersetzen.
Download der Studie „Modernisierung der Mopedausbildung“:
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Gefördert wurde die Studie zum Thema Modernisierung der Mopedausbildung vom Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie.