Wien, 12. Juni 2018. Die aktuellen tragischen Unfälle der letzten Tage zeigen wie schnell es passieren kann: Durchschnittlich 3 bis 5 Kinder ertrinken pro Jahr in Österreich. Insgesamt sind im Zeitraum 2007 bis 2017 mehr als 40 Kinder unter 15 Jahren an den Folgen eines Ertrinkungsunfalles gestorben. Es ist oft nur ein Augenblick, in dem der Spaß im Wasser lebensgefährlich werden kann. Oft entscheiden wenige Augenblicke über Leben oder Tod. „Zwei Minuten, etwa die Dauer eines kurzen Telefonats, reichen aus, dass ein Kind im Wasser das Bewusstsein verliert. Nach fünf Minuten kann Sauerstoffmangel bereits zum Tod führen“, so KFV- Sprecherin Trauner-Karner. Das Zeitfenster bei Badeunfällen ist minimal, in dem das Schlimmste vermieden werden kann. Durchschnittlich 5 Kinder unter 15 Jahren ertrinken pro Jahr in Österreich – davon sind vier Kinder unter 5 Jahre alt! In der Altersgruppe der Kleinkinder unter fünf Jahre ist das Ertrinken somit die häufigste unfallbedingte Todesursache. Es ist im wahrsten Sinn des Wortes von lebensrettender Bedeutung, dass Kinder – auch wenn sie schon schwimmen können – in der Nähe von Gewässern nie unbeaufsichtigt bleiben. Gerade bei Kleinkindern gilt: Ist die Aufsichtsperson nicht in Reichweite, also einen bis maximal drei Schritte entfernt, bleibt für die Rettung wenig Zeit – manchmal zu wenig, um schlimme Folgen zu verhindern. Daher: Kinder immer im Auge behalten! Kleinkinder immer in unmittelbarer Reichweite! „Es liegt an uns Erwachsenen aufmerksam und vorrausschauend zu handeln, damit unsere Kinder erst gar nicht in diese Gefahr geraten. Aufklärung und Sensibilisierung müssen hierfür ganz klar gefördert werden.“
KFV-Sicherheitstipps:
- Kleinkinder müssen in und in der Nähe von Gewässern immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigt werden – größere Kinder in Sichtweite. Achten Sie besonders bei Festen mit vielen Erwachsenen darauf, dass immer eine Person für die direkte Beaufsichtigung der Kinder zuständig ist.
- Auch kleinen Kindern kann man lernen sich beim „in das Wasser schauen“ auf den Bauch zu legen. Dadurch wird das Risiko ungewollt das Gleichgewicht zu verlieren und in das Wasser zu fallen etwas reduziert.
- Kleiden Sie Kinder in gut sichtbaren Farben (Badekleidung) – im schlimmsten Fall der Fälle können Kinder unter Wasser so schneller aufgefunden werden.
- Ältere Kinder und auch Erwachsene überschätzen Ihren Schwimmkenntnissen gerne.
Vision Zero bei Kinderunfällen!
Kein durch einen Unfall getötetes Kind mehr in Österreich bis zum Jahr 2020 – so lautet das ehrgeizige Ziel der durch das KFV ins Leben gerufenen Initiative „Vision Zero 2020“. Gemäß dem Motto „Volle Aufmerksamkeit – Null Unfälle!“ sollen durch gezielte Maßnahmen Kinderunfälle in allen Lebensbereichen reduziert werden. Weitere Infos unter http://www.helmi.at.