KFV rät: Frühjahrsputz neu denken

446

Ein Jahr Pandemie-Alltag hat unsere Tagesabläufe auf den Kopf gestellt und unsere Gewohnheiten verändert. Eine gute Gelegenheit, in diesem Jahr auch beim Frühjahrsputz ein paar Dinge anders zu machen, um Unfälle zu vermeiden – rät das KFV. Denn jährlich verletzen sich mehr als 22.000 Personen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen – rund 3.600 davon rund um den Frühjahrsputz in den Monaten März und April.

Wien, 04. März 2021. Wenn die Tage länger und die Sonnenstunden mehr werden, werden nicht nur die Wintermäntel und warmen Stiefel langsam wieder weggepackt – auch der traditionelle Großputz steht unmittelbar bevor. Doch in diesem Frühling ist vieles anders als sonst. Wir haben in den vergangenen Monaten mehr Zeit als sonst zu Hause verbracht, in vielen Haushalten wurde laufend aufgeräumt, entmistet und entstaubt. Kein Wunder: Je mehr Zeit man zu Hause verbringt, desto stärker fallen Staub und Verunreinigungen nicht nur an, sondern auch auf.

Regelmäßig ein wenig – statt alles auf einmal
Angesichts der Tatsache, dass die Wohnung im Home-Office-Modus nach kürzester Zeit ohnehin wieder verstaubt ist mag es verlockend erscheinen, den Frühjahrsputz dieses Jahr einfach ausfallen zu lassen. Schließlich ist dieser nicht nur mühevoll, sondern mitunter auch risikoreich: Jährlich verletzen sich rund 22.300 Personen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen – rund 3.600 davon rund um den Frühjahrsputz in den Monaten März und April. Die überwiegende Mehrzahl der Unfälle (38 Prozent) ist auf Ablenkung, Hektik oder Unachtsamkeit zurückzuführen. Ausreichend Zeit für die geplanten Tätigkeiten einzuplanen, ist daher ein erster wesentlicher Schritt zur Reduzierung des Unfallrisikos. „Wir tendieren dazu Erledigungen, die wir nur selten machen, zu wenig Zeit beizumessen. Benötigen diese dann länger als erwartet, hat das Eile, Hektik und somit auch ein höheres Unfallrisiko zur Folge. Die anstehenden Aufgaben gleichmäßig übers Jahr zu verteilen, anstatt alles auf einmal erledigen zu wollen, wäre durchaus eine Möglichkeit, um Zeitdruck und somit das damit verbundene Unfallrisiko zu reduzieren“, so KFV-Präventionsexpertin Dr. Johanna Trauner- Karner.

21 Prozent der Männer putzen selten oder nie
Die Ergebnisse einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des KFV zeigen: 88 Prozent aller in Österreich lebenden Personen putzen regelmäßig den Wohnbereich. Während jedoch lediglich 4 Prozent der Frauen angeben, selten oder nie zu putzen, ist dieser Wert bei den Männern fast fünfmal so hoch (21 Prozent). Entsprechend höher ist auch die Wahrscheinlichkeit für Frauen, bei Reinigungstätigkeiten im Haushalt zu verunfallen: Acht von zehn Verletzen sind weiblich.

Nicht auf Kindersicherheit vergessen!

Aufgrund der anhaltenden Covid-19 Pandemie ist es in diesem Jahr auch wahrscheinlicher, dass sich Kinder während anfallender Reinigungstätigkeiten gemeinsam mit den Eltern oder Erziehungsberechtigten im Haushalt aufhalten. In diesem Fall sollte beim Lüften und Fensterputzen immer nur ein Fenster geöffnet werden und die Kinder niemals bei offenem Fenster alleine im Raum gelassen werden. Ebenso gilt es besonders auf die kindersichere Verwahrung von Haushaltschemikalien und Putzmitteln zu achten und Leitern und andere Steighilfen unmittelbar nach dem Gebrauch wieder sicher zu verstauen.

Tipps für mehr Sicherheit bei Reinigungstätigkeiten

  • Die anstehende Arbeit in kleinere Einheiten zu unterteilen vermeidet Hektik und Stress. Unterteilen Sie die Aufgaben im Haushalt in solche, die täglich, wöchentlich, monatlich oder auch nur halbjährlich erledigt werden müssen.
  • Stühle, Tische oder andere Einrichtungsgegenstände nicht als Steighilfen verwenden. Eine stabile Leiter mit rutschsicheren Standfüßen und Trittflächen sollte in keinem Haushalt fehlen.
  • Herumliegende Gegenstände und Putzutensilien vermeiden – sie sind potenzielle Stolperfallen.
  • Befinden sich Kinder im Haushalt, beim Lüften und Fensterputzen immer nur ein Fenster öffnen und die Kinder stets beaufsichtigen.
  • Sorgen Sie bei Reinigungstätigkeiten nicht nur für mehr Sauberkeit, sondern auch für mehr Sicherheit: Beseitigen Sie Stolperfallen wie lose Kabel oder rutschende Teppiche und überprüfen Sie die Einsatzbereitschaft von Feuerlöscher und Rauchwarnmeldern.