Mindestens 11 Personen sind während der Ausgangsbeschränkungen bei Bränden in Österreichs Haushalten ums Leben gekommen. Das KFV und die österreichischen Brandverhütungsstellen für OÖ raten zu erhöhter Vorsicht. Rauchwarnmelder zu installieren und einen funktionstüchtigen Feuerlöscher an einem möglichst zentralen Ort im Haushalt bereitzustellen, kann Leben retten.
Wien, 30. April 2020. Seit Jahresbeginn sind bereits mindestens 24 Personen bei Wohnungsbränden ums Leben gekommen, 11 davon allein in den vergangenen 7 Wochen, wie aus KFV-Recherchen hervorgeht. Am häufigsten ereigneten sich Brände in Haushalten dabei in Küchen und Kellern, immer wieder wurden zudem auch Zigarettenstummel bzw. Asche als Brandauslöser identifiziert. „In den meisten Fällen ist die Verletzungs- bzw. Todesursache nicht das Feuer selbst, sondern eine Rauchgasvergiftung“, betont Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV. „Wie rasch es zu einem Brand kommen kann und auch wie schnell sich das Feuer und der Rauch ausbreiten können, wird von vielen Menschen unterschätzt.“ Und: Nicht alle sind für den Ernstfall vorbereitet: zwar kennen laut einer Umfrage des KFV immerhin rund 83 Prozent der Befragten die Telefonnummer der Feuerwehr, zugleich bedeutet das aber auch, dass jeder 6. bei dieser Notrufnummer nicht sattelfest ist.
Rauchwarnmelder sind Lebensretter
„Jede und jeder kann Maßnahmen ergreifen, um die Gefahr von folgenschweren Bränden zu reduzieren“, erklärt Dr. Günther Schwabegger, Mitglied der Geschäftsführung der BVS- Brandverhütungsstelle für OÖ: „Denn jeder Brand beginnt im Kleinen. Daher gilt es zum einen, möglichst frühzeitig auf den Entstehungsbrand aufmerksam zu werden, und zum anderen, ein effektives Mittel der Ersten Löschhilfe bereit zu haben. Oder anders gesagt – je früher die Gefahr erkannt wird, desto einfacher kann sie gebannt werden.“ Für die rasche und verlässliche Warnung vor einem Brandgeschehen sind sowohl im Fachhandel wie auch in allen Baumärkten sogenannte Rauchwarnmelder schon für wenige Euro erhältlich. Diese sind einfach zu montieren, erkennen bereits eine relativ geringe Konzentration an Brandrauch und warnen verlässlich mit einem lauten Alarmton vor der Gefahr. „Dies ist besonders während der Nacht sehr wichtig – also zu einer Zeit, in der man üblicherweise schläft und die Bedrohung nicht bemerkt“, so Schwabegger. Ein Rauchwarnmelder könne die Brandentstehung zwar nicht verhindern, er warne aber mit einem schrillen, unüberhörbaren Warnton vor der Gefahr und verschaffe damit den zeitlichen Vorsprung, um den Gefahrenbereich zu verlassen, die Feuerwehr zu rufen und gefährdete Personen zu warnen oder nötigenfalls zu retten.“ Die frühzeitige Alarmierung erlaubt es oftmals auch, eigene Löschversuche zu starten. Voraussetzung dafür ist aber, dass ein funktionsfähiger Feuerlöscher zur Hand ist: „Deshalb sollte jeder Haushalt mit einem tragbaren Feuerlöscher ausgestattet sein, der an zentraler, leicht zugänglicher Stelle montiert ist und alle zwei Jahre von einer Fachperson überprüft und gewartet wird“, konkretisiert Dr. Günther Schwabegger.
Einfache Tipps zur Reduktion des Brandrisikos:
- Kerzen sollten immer in einem Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu Vorhängen oder anderen brennbaren Materialien aufgestellt werden.
- Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen!
- Ein funktionstüchtiger Feuerlöscher und Rauchwarnmelder gehören in jeden Haushalt.
- Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen lassen. Streichhölzer oder Feuerzeuge für Kinder unerreichbar aufbewahren.
- Ein Rauchwarnmelder gehört auch in jedes Kinderzimmer.Presseaussendung pdf