- Schon unter normalen Bedingungen ereignen sich mehr als 14.000 solcher Unfälle: Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) bittet um besondere Vorsicht beim Heimwerken und Tätigkeiten im Garten.
- Passende Schutzkleidung und Gerätekenntnisse besonders wichtig
Wien, 11. April 2020. Kommende Woche sperren die Baumärkte wieder auf. Schon jetzt wird ein besonderer Ansturm auf die Geschäfte erwartet. Schließlich möchte man die kleineren und größeren Projekte in Garten, Haus oder Wohnung in Zeiten der Covid-19 Ausgangsbeschränkungen in Angriff nehmen. Schon unter normalen Bedingungen ereignen sich in Österreich mehr als 14.000 Heimwerkunfälle die im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Für die kommenden Wochen erwartet das KFV hier noch einen Anstieg. Schon jetzt berichten Ärzte aus mehreren Krankenhäusern in Österreich von besonders schweren Unfällen. „Wir appellieren dringend an Österreichs Heimwerker die Unfallrisiken zu minimieren und die passende Schutzausrüstung zu verwenden“, erklärt Präventionsexpertin und KFV-Sprecherin Dr. Johanna Trauner-Karner. Der Großteil aller Heimwerkunfälle ist auf Ablenkung, Hektik oder Unachtsamkeit zurückzuführen.
Passende Schutzausrüstung unbedingt erforderlich
Ein Drittel der Verletzungen, die durch Unfälle beim Heimwerken entstanden sind, sind Schnitt-, Säge- und Stichverletzungen und entstehen häufig bei Arbeiten mit Motorsäge, Flex, Messer, Hobelmaschine, Nägel oder Kreissäge. „Bei der Arbeit mit Geräten ist besondere Vorsicht geboten. Umfassende Kenntnis zum betreffenden Gerät ist hier ebenso wichtig wie das Tragen passender Schutzkleidung“, so Trauner-Karner. „Wer mit einer Kettensäge hantiert sollte unbedingt eine Schnittschutzhose tragen. Besteht die Gefahr, von herumliegenden Teilen getroffen zu werden, so ist das Tragen einer Schutzbrille ein Muss.“ Eine weitere häufige Unfallart sind Stürze: Jeder Fünfte verletzt sich bei einem Sturz – etwa bei einem Sturz von der Leiter.
45 Prozent der Verletzungen betreffen die Finger
Knapp zwei Drittel (64 Prozent) aller Verletzungen beim Heimwerken betreffen die oberen Extremitäten. Ob ein falscher Schlag mit dem Hammer oder ein falscher Handgriff: Besonders gefährdet sind die Finger. 45 Prozent aller Verletzungen betreffen einen oder mehrere Finger. Die häufigsten Verletzungsarten sind Knochenbrüche und offene Wunden. Aber auch Amputationen sind immer wieder notwendig.
KFV-Sicherheitstipps fürs Heimwerken:
- An Profis orientieren. Hobbyhandwerker sollten sich z.B. mit der Wahl der richtigen Schutzausrüstung an Handwerks-Profis orientieren
- Passende Schutzkleidung tragen. Je nach Tätigkeit sollten Schutzbrille, Atemschutz, Gehörschutz und Schutzhandschuhe getragen werden. Bei der Arbeit mit Geräten ist körpernahe Kleidung zu wählen.
- Nie unter Zeitdruck arbeiten. Zeitintensive Arbeiten sollten auf mehrere Tage aufgeteilt werden oder alternativ zusätzliche Unterstützung herangezogen werden.
- Neue Geräte in Ruhe „kennenlernen“. Vor der ersten Inbetriebnahme sollte unbedingt die Betriebsanleitung gelesen werden. Dem sollte nach Möglichkeit eine Einschulung beim Händler oder Geräteverleiher vorangehen.
- Geräte ausschalten bzw. ausstecken. Vor allem wenn es notwendig ist, in ein Gerät hineinzugreifen, muss das Gerät zuvor ausgeschaltet bzw. ausgesteckt sein. Greifen Sie niemals in sich bewegende Teile!
- Bei der Verwendung von Leitern auf einen sicheren Stand achten.
- Sich nicht überfordern – bei anstrengenden Arbeiten öfter Pausen machen.
Rückfragehinweis:
Pressestelle KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)
Tel.: 05-77077-1919 I E-Mail: pr@kfv.at I www.kfv.at