Graz, 4. September 2017. „Wenn Kinder zu aktiven Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern werden, brauchen Sie besondere Unterstützung und Rücksichtnahme, denn häufig sind sie nicht in der Lage, gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu erkennen und sich entsprechend zu verhalten. Vor allem motorisierte Lenkerinnen und Lenker sollten sich zu Schulbeginn verstärkt bewusst machen, dass Kinder aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind und daher besondere Vorsicht gefordert ist“, erklärt DI Peter Felber vom KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit).
Aufgrund ihrer Entwicklung erleben Kinder die Umwelt völlig anders als Erwachsene. Sie können Geschwindigkeiten und Entfernungen schlecht abschätzen, kennen oft die Verkehrsregeln noch nicht oder nicht ausreichend und lassen sich leicht ablenken. Nicht nur das rücksichtsvolle Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern ist gefragt, sondern auch die Unterstützung der Eltern. Indem sie mit ihren Kindern den Schulweg üben und auf mögliche Gefahren und Risiken aufmerksam machen, können Eltern aktiv zur Sicherheit ihrer Kinder beitragen.
Aufmerksamkeitsstarke Plakate für sichere Schulwege
2016 verunglückten in der Steiermark insgesamt 80 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren auf dem Weg zur Schule. Aus diesem Grund appellieren AUVA und KFV mit der Plakataktion zum Schulbeginn an die Autofahrerinnen und Autofahrer, ihre Geschwindigkeit besonders in den sensiblen Verkehrsbereichen rund um die Schulen anzupassen – denn jedes verunglückte Kind ist eines zu viel.
„Für die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr sind nicht nur deren Eltern verantwortlich. Alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer können aktiv dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden. Sie sollten positives Vorbild sein und durch ihr Verhalten die unerfahrenen Verkehrsanfängerinnen und Verkehrsanfänger schützen“, erklärt DI Dr. Hannes Weißenbacher, Direktor der AUVA-Landesstelle Graz.
„Mit unserer Plakataktion erinnern wir an ein angepasstes Fahrverhalten – insbesondere im Schulbereich –, um so die Zahl der Verkehrsunfälle von Kindern nachhaltig zu reduzieren. Denn: Die Sicherheit unserer jüngsten Versicherten ist uns ein besonderes Anliegen“, ergänzt Weißenbacher.
Die Plakataktion wird neben der Steiermark auch noch in Tirol, Kärnten, Oberösterreich und dem Burgenland umgesetzt. Insgesamt wurden in Österreich über 1.300 Gemeinden mit rund 7.700 Schulanfangsplakaten ausgestattet.
Über die AUVA:
Bei der AUVA sind über 4,9 Millionen Personen gesetzlich gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben fast zur Gänze aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber und übernimmt dafür die Haftung für Arbeitsunfälle und das Auftreten von Berufskrankheiten. Prävention ist die Kernaufgabe der AUVA, denn Unfallverhütung und die Vorbeugung von Berufskrankheiten senken die Kosten für die weiteren Kernaufgaben Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern. Die AUVA betreibt die Unfallkrankenhäuser Meidling und Lorenz Böhler in Wien, die Unfallkrankenhäuser Graz, Linz, Salzburg, Klagenfurt und Kalwang sowie die Rehabilitationszentren Meidling, Weißer Hof in Niederösterreich, Häring in Tirol und die Rehabilitationsklinik Tobelbad in der Steiermark. In den Einrichtungen der AUVA werden jährlich über 367.000 Patientinnen und Patienten behandelt, davon mehr als 40.000 stationär.
Über das KFV:
Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) ist seit über 50 Jahren der führende Ansprechpartner beim Thema Unfallverhütung in Österreich. Egal, ob es um Sicherheit im Straßenverkehr, in der Freizeit, beim Sport, im Haushalt oder wirksamen Schutz vor Kriminalität geht: Die über Jahrzehnte aufgebaute Kompetenz, Gefahrenquellen aufzudecken, zu bewerten und Lösungsvorschläge zu formulieren, hilft dabei, unsere Lebenswelten um den entscheidenden Schritt sicherer zu machen.