Grimmig dreinschauende Boote ade!
Sichtbarkeit kann nicht nur im Straßenverkehr Leben retten: Auch im Wasser kann eine grelle Schwimmweste oder -boje in leuchtenden Farben zur Heldin werden – in mehrerlei Hinsicht. Aber auch auf andere Faktoren sollte man Rücksicht nehmen, um möglichst sicher im bzw. am Wasser unterwegs zu sein.
Mit unseren ungeheuer guten Sicherheitstipps für deinen Wassersport:
- Egal ob Kajakfahren, Stand Up Paddling (SUP) oder (Eis-)Schwimmen: Um dich im oder über dem Wasser bewegen zu können, solltest du schwimmen können. Mehr Infos zur KFV-Schwimmstudie findest du hier.
- Um Schwimmen gut zu lernen, sollte man dies immer wieder üben und wiederholen.
- Wassersport ist Sport: Gerade in offenen Gewässern sollte man die eigenen Schwimmfähigkeiten nicht überschätzen und sich körperlich keinesfalls überfordern.
- Auf Seen beim Stand Up Paddeln die Leash nutzen – in fließenden Gewässern jedoch nie: Wer hängen bleibt, wird von der Strömung unter Wasser gedrückt. Mehr Infos zum Stand Up Paddeln findest du hier.
- Geeignetes Gewässer wählen: Achte auf deine Sicherheit beim Kajak-Fahren. Nicht jedes Gewässer darf zudem mit einem SUP befahren werden. In manchen herrschen Fährenverkehr oder gefährliche Strömungen. Dies sollte im Vorfeld geklärt werden.
- Persönliche Vorbereitung: Im Sommer sollte auch beim Bewegen über dem Wasser auf Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung nicht vergessen werden. Ebenso kann eine Trinkflasche z.B. für die notwendige Flüssigkeitszufuhr am Stand Up Paddle mittransportiert werden. An heißen Sommertagen unbedingt zu beachten.
- Wenn du dich über dem Wasser bewegst, empfiehlt das KFV vorsichtshalber eine Schwimmweste zu tragen. Achtung: Es gibt Unterschiede bei Schwimmwesten. Auf Booten, Schiffen, Tretbooten und dergleichen zu ohnmachtssicheren Schwimmwesten insbesondere für Kinder greifen, die im Notfall den Kopf oben halten können. Am besten hier eine grelle Farbe für bessere Sichtbarkeit wählen.
- Wer sich in offenen Gewässern aufhält und insbesondere, wenn man sich weit vom Ufer entfernt, sollte man eine Schwimmboje mitführen. Falls man müde wird, kann man sich daran als Sicherheitsanker festhalten und um Hilfe rufen bzw. nach einer Erholungsphase ans Ufer zurückschwimmen, z.B. wenn man einen Krampf bekommt, kann das lebensrettend sein. (Aber Achtung: Schwimmbojen sind keine Schwimmhilfen bzw. Schutzausrüstung und nur für erfahrene Schwimmer*innen zur Unterstützung geeignet!). Für gute Sichtbarkeit sollte man für die Boje eine grelle Farbe wählen. Wenn man in Not gerät, kann die Situation so leichter von anderen Menschen (und Bootsbesatzungen) erkannt werden und rasch Hilfe geleistet werden. Schwimmbojen sind nicht nur beim Freiwasserschwimmen hilfreich, sondern ideal für viele Wassersportarten wie z.B. beim Triathlon, Schnorcheln, Kajak-Fahren, Stand Up Paddeln oder Canyoning geeignet. Als besonders praktisch gelten Modelle, die bequem als Rettungsgürtel getragen werden können. Daher sind Schwimmbojen auch bei professionellen Wassersportler*innen beliebt. Es gibt zudem auch Schwimmbojen für Kinder: Je nachdem, wieviel Auftrieb benötigt wird, sind Schwimmbojen mit einer oder zwei Luftkammern erhältlich. Der Bauchgurt sollte so eingestellt werden, dass das Abrutschen der Boje beim Schwimmen verhindert wird. Ebenso sind die meisten Kinderbojen mit zwei rutschfesten Haltegriffen ausgestattet, damit sich das Kind im Notfall leicht an die Boje klammern kann. Mehr Infos zu Schwimmbojen hier.
Für Kleinkinder im Wasser gilt:
- Bei Kindern werden Schwimmkenntnisse von den Eltern oder Erziehungsberechtigten oft überschätzt oder nicht realistisch eingeschätzt. Kinder unter 5 Jahren etwa können noch nicht gut schwimmen und lernen dies erst ab dem Volksschulalter.
- Kleinkinder sollten in Wassernähe immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigt werden, größere Kinder in Sichtweite. Sind mehrere Personen vor Ort, sollte eine Person konkret für die Beaufsichtigung der Kinder zuständig sein.
- In der Regel lernen Kinder in einem Schwimmbecken schwimmen. Beim Schwimmen in offenen Gewässern sollte berücksichtigt werden, dass hier andere Bedingungen (Wind, kaltes Wasser, Strömung, Wellen, …) herrschen. Das gilt auch für Erwachsene.
- Kinder sollten Badebekleidung in gut sichtbaren, grellen Farben tragen. Dadurch behält man sie besser im Auge und im absoluten Notfall werden sie dadurch auch unter Wasser schneller aufgefunden.
- Kindern nicht (!) die Aufsicht über andere (kleinere) Kinder übertragen: Sie sind noch nicht in der Lage, die Verantwortung für andere Kinder im und am Wasser zu übernehmen.
- Selbst bei Planschbecken im eigenen Garten sollten Kinder niemals unbeaufsichtigt bleiben. Entleere Planschbecken sofort nach dem Gebrauch – auch geringe Wassertiefen (wenige Centimeter) sind für Kleinkinder gefährlich.
- Pools, Biotope und Schwimmteiche mit einem Zaun sowie einer selbstschließenden Tür absichern. Dadurch wird der direkte Zugang zum Wasser verhindert – denn auch rechtlich gilt: Wer eine Gefahrenquelle schafft, muss diese auch absichern.
- Aufstellpools haben eine gewisse Sichtschwelle durch ihre erhobene Größe. Man sieht daher schlechter hinein als in ebenerdige Pools. Beim Beaufsichtigen sich selbst so positionieren, dass man alles gut im Blick hat.
- Kinderspielzeug aus dem Pool entfernen. Herumtreibendes Spielzeug kann Kinder dazu verleiten, dieses rausfischen zu wollen. Beim Versuch besteht die Gefahr, dass sie versehentlich hineinstürzen.
- Alarmsysteme für Pools und Gartenteiche bieten zusätzliche Sicherheit, können aber eine Aufsichtsperson nicht ersetzen.
- Sind Einstiegsleitern aufklappbar oder entfernbar, diese bitte entfernen, damit Kinder nicht versucht sind, in den Pool zu klettern, wenn gerade nicht im Wasser geplanscht werden soll – Leitern, Treppen und Rutschen wirken insbesondere auf kleine Kinder wie eine Einladung.
- Auf Booten bzw. beim Bewegen über Wasser sollten Kinder immer eine ohnmachtssichere Schwimmweste bzw. Rettungsweste tragen.
Weitere Informationen zur Sicherung von Pools und anderen Wasserflächen hier.
Für geübtere Schwimmer*innen und Erwachsene gilt:
- Grelle Farben bei Boje und Badekleidung erhöhen auch die Sichtbarkeit im Wasser, z.B. für herannahende Boote.
- Generell ist es ratsam, nicht allein schwimmen zu gehen. Wer dennoch allein hinausschwimmt, sollte zudem immer von einer Begleitperson am Ufer im Auge behalten werden, damit im Notfall rasch Hilfe organisiert werden kann.
- Nach einem ausgiebigen Sonnenbad am Strand ist es ratsam den Kreislauf langsam an die kühleren Temperaturen im Wasser zu gewöhnen und den Kopf durch eine Kopfbedeckung vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch beim Eisbaden gilt nur gesund ins Wasser gehen, sich langsam herantasten und auf die Körpersignale zu hören. Wichtig ist es auch immer in Begleitung schwimmen zu gehen und warme Kleidung für danach bereit zu haben.
- Um Probleme mit dem Kreislauf im Wasser zu vermeiden, sollte zudem genug Wasser getrunken und auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden.
- Beim Schwimmen in offenen Gewässern sollte berücksichtigt werden, dass hier andere Bedingungen (Wind, kaltes Wasser, Strömung, Wellen, …) als im Schwimmbecken herrschen. Schwimmboje als Sicherheitsanker nutzen.
- Ein Sprung ins Wasser sollte nur in bekannte Gewässer (Tiefe, Untergrund, Steine etc.) passieren. Vor dem Sprung unbedingt abkühlen (z.B. kühl abduschen), damit der Schock nicht zu groß ist.
- Nach einer größeren Mahlzeit etwa eine Stunde warten, bis man schwimmen geht.