Sicherheits-Tipps für den Fußballsport

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Der Ball ist rund – und er wird grimmig bei unfairem Spiel.

Fußball zählt zu den Sportarten mit dem höchsten Verletzungsrisiko in Österreich. Aus Expert*inneninterviews mit Trainer*innen, Sportmediziner*innen und medizinischen Betreuer*innen in einer aktuellen Studie geht hervor, dass vor allem Zweikämpfe und chronische Überbelastungen die größten Verletzungsrisiken im Fußball bergen. Besonders das Ignorieren von Warnsignalen des Körpers und übertriebenes Training ohne ausreichende Erholung werden angeführt. Bei einer Onlinebefragung gaben zudem 85 Prozent der Fußballspielenden an, dass Kopfballsituationen das größte Unfallrisiko für sie darstellen, gefolgt vom Zweikampf (65%). Auch die Zahlen der IDB-Austria zeigen, dass Verletzungen im Fußball am häufigsten durch andere Personen oder den Naturrasen passieren.

Viele Unfälle würden sich jedoch durch einfache Präventionsmaßnahmen verhindern bzw. deren Verletzungsschwere verringern lassen.

Zwei Fußballspielende im Zweikampf, zwei Hände, die einschlagen und ein böser Fußball. Der Bildtext: "Beim Teamsport auf einen respektvollen Umgang achten, sonst wird's böse!" mit Verweis auf die KFV-Homepage.
© KFV

Ungeheuer gute Sicherheitstipps für dein Training und Spiel:

  • Richtiges, umfangreiches Aufwärmen beugt Verletzungen vor: Das Aufwärmen sollte sich aus einem allgemeinen und einem spezifischen Teil zusammensetzen. Eine Aktivierung des Kreislaufs durch umfangreiches, aufbauendes Einlaufen sowie spezifisches Aufwärmen zur Aktivierung der kniestabilisierenden Muskulatur und der jeweiligen Muskelgruppen unterstützen wesentlich dabei, das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
  • Altersgerechtes Krafttraining: Regelmäßiges Krafttraining zur Erhöhung der Belastungsverträglichkeit kann Verletzungen vorbeugen.
  • Kopfballtraining gezielt machen. Die korrekte Technik sollte erlernt und ausgeführt werden. Bereits ab der U9 (Fußballer*innen ab 8 Jahren) sollte das Kopfballtraining mit speziellen, leichteren Bällen beginnen, um die richtige Technik zu erlernen.
  • Fair spielen: Zeige sportliches Verhalten mit Fair Play und verhindere Verletzungen für dich, dein Team und die anderen Mitspielenden.
  • Körperkontakt in der Halle nicht erlaubt: Spielst du in der Halle, sollte Körperkontakt ganz unterlassen werden. So wird das Risiko, sich bei Zweikämpfen zu verletzen, deutlich verringert.
  • Geeignete Schuhe nutzen bzw. stabilisierendes Schuhwerk in der Halle verwenden: Das Schuhwerk sollte an die jeweiligen zu Grunde liegenden Bedingungen angepasst werden. Da die Bodenbeschaffenheit der Halle anders auf den Körper wirkt als jene im Freien, z.B. am Rasen oder Kunstrasen, sollten hier geeignete, haltgebende Schuhe verwendet werden. Der falsche Schuh oder gar kein Schuh (z.B. nur mit Socken) kann zu einem instabilen Halt auf dem Untergrund beitragen; im Speziellen bei plötzlichem Richtungswechsel ist hier Vorsicht geboten. Durch das richtige, stabilisierende Schuhwerk können beim Hallensport so insbesondere Knöchelverletzungen vorgebeugt werden.
  • Schutzausrüstung ist zum Schutz da: Nutze Schutzausrüstung in der Halle und am Rasen zur Verletzungsvorbeugung, z.B. Schienbeinschoner.
  • Gezielte Aufklärung: Die Ergebnisse einer KFV-Dunkelfeldstudie legen nahe, dass Gehirnerschütterungen im Fußball häufiger auftreten, als in der KFV-Unfalldatenbank erfasst wird. Wenn Spieler*innen trotz Kopfverletzungen zu früh wieder in den Sport einsteigen, riskieren sie ein sogenanntes Second-Impact-Syndrome. Dieses tritt bei Personen auf, die ein erneutes Schädel-Hirn-Trauma erleiden, obwohl die Symptome eines vorangegangenen Schädel-Hirn-Traumas noch nicht abgeklungen sind. Damit würden die Folgen der zweiten Verletzung deutlich schwerwiegender ausfallen. Trainer*innen und Spieler*innen sollten daher geschult werden, um Symptome einer Gehirnerschütterung erkennen zu können und in weiterer Folge richtig zu agieren.
  • Trainingsintensität gemächlich erhöhen/Return-to-Play: Wer nach einer Pause oder einem längeren, verletzungsbedingten Ausfall wieder mit der sportlichen Tätigkeit beginnt, sollte erst nach und nach die Trainingsintensität erhöhen und an die jeweilige körperliche Verfassung anpassen. Durch den kontrollierten Aufbau des Trainingsvolumens wird auch die Belastungsverträglichkeit gesteigert. So wird das Risiko einer Verletzung bei der Ausübung des Lieblingssports reduziert.
  • Vorsicht Überbelastung: Verletzte und wieder verheilte Körperbereiche können oft unbewusst geschont und dafür ein anderes Körperteil stärker belastet werden, sodass es zu einer erneuten Verletzung kommt. Hier kann Mentaltraining helfen. Meditation und Achtsamkeit (Mindfulness) sind bewährte Techniken zur Verbesserung der mentalen Fitness. Der Einfluss von Gedanken und Gefühlen auf die sportliche Leistung kann zur Vermeidung von Verletzungen genutzt werden. Mentales Fußballtraining ist damit ein Workout für die Psyche – und über kostengünstige Apps auch für Hobby-Sportler*innen anwendbar.

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