Ablenkung im Straßenverkehr: Schwerpunktwoche für mehr Sicherheit auf Salzburgs Straßen

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Ablenkung ist die Hauptunfallursache Nummer 1 im Straßenverkehr – 41 Prozent aller Verkehrsunfälle in Salzburg waren 2023 darauf zurückzuführen. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, startete das KFV – unterstützt von Stadtpolitik, Bildungsdirektion und Polizei – eine Schwerpunktwoche. Vom 1. bis 4. Oktober 2024 fanden Workshops für Jugendliche sowie Expertengespräche statt, um Salzburgs Straßen noch sicherer zu machen.

Salzburg, 4. Oktober 2024. Im Jahr 2023 gab es im Land Salzburg 1.160 Unfälle, die durch Ablenkung verursacht wurden. Dabei wurden 1.338 Verkehrsteilnehmer*innen verletzt und 7 Personen kamen ums Leben. Ablenkung ist für 41 Prozent aller Verkehrsunfälle in Salzburg verantwortlich (Österreich: 31 %) und stellt die Hauptunfallursache Nummer 1 dar. Mag. Christian Schimanofsky, Direktor des KFV, erklärt dazu: „Egal, ob wir zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto unterwegs sind – es gibt viele Möglichkeiten, sich dabei ablenken zu lassen, etwa durch das Lesen von Nachrichten oder Gespräche. Besonders gefährlich ist die Handynutzung am Steuer: Eine kurze Textnachricht dauert etwa fünf Sekunden. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legt man in dieser Zeit etwa 70 Meter ‚blind‘ zurück. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie wichtig volle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr ist.“

„Egal, ob wir zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto unterwegs sind – es gibt viele Möglichkeiten, sich dabei ablenken zu lassen, etwa durch das Lesen von Nachrichten oder Gespräche“, betont Mag. Christian Schimanofsky, Direktor des KFV.

Expertengespräche für mehr Sicherheit auf Salzburgs Straßen             
Im Rahmen der Schwerpunktwoche wurde ein Expertentalk abgehalten. Über 25 Verkehrsexpert*innen diskutierten über Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Land Salzburg und erarbeiteten gemeinsam ein Maßnahmenpaket, um der Unfallursache Ablenkung aktiv entgegenzuwirken. Sabine Gabath, Gemeinderätin der Stadt Salzburg, betont: „Die Sicherheit auf Salzburgs Straßen zu erhöhen, ist eine gemeinsame Verantwortung. Nach diversen Kampagnen unter anderem gegen überhöhte Geschwindigkeit müssen wir nun auch die Gefahren durch Ablenkung stärker in den Fokus rücken, um die Sicherheit – vor allem der jüngsten Verkehrsteilnehmer*innen – zu gewährleisten. Deshalb haben wir die Schwerpunktwoche gerne unterstützt und die TriBühne Lehen zur Verfügung gestellt.“

„Die Sicherheit auf Salzburgs Straßen zu erhöhen, ist eine gemeinsame Verantwortung“, so Sabine Gabath, Gemeinderätin der Stadt Salzburg.

Jugendliche stark gefährdet – rund 350 Schüler*innen nahmen an Workshops teil     
Zu den am stärksten gefährdeten Gruppen im Straßenverkehr zählen Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren. Rund 9 Prozent der Verursacher aller Unfälle durch Ablenkung betreffen diese Altersgruppe. Aus diesem Grund lag ein besonderer Fokus der Schwerpunktwoche auf der Aufklärung junger Menschen. Neben den Expertengesprächen wurden Workshops für Schüler*innen der 7. bis 9. Schulstufe durchgeführt. Insgesamt nahmen rund 350 Schüler*innen daran teil. Es wurde ein Parcours mit ineinandergreifenden Stationen, in denen auch eine 270 Grad Safety Box neu zum Einsatz kommt, aufgebaut. Diese Box ist ein innovatives Tool, mit dem Schüler*innen in Selbstversuchen erleben können, wie schnell die Nutzung eines Smartphones zu gefährlichen Situationen führen kann.

Die Safety Box des KFV führte Jugendlichen vor Augen, welche fatalen Folgen Ablenkung im Straßenverkehr haben kann. © KFV/Martin Pfanner

HR Mag. Anton Lettner von der Bildungsdirektion Salzburg begrüßt die Schwerpunktwoche: „Mit der 270 Grad Safety Box wird ein innovativer, praxisnaher Zugang zur Verkehrssicherheit geschaffen. Durch den Einsatz solcher Tools schaffen wir es, Gefahren wie Ablenkung für die Jugendlichen greifbar und verständlich zu machen. Solche Aktionen sind uns als Bildungsdirektion wichtig, da die Sicherheit der Schüler*innen oberste Priorität hat.“

„Mit der 270 Grad Safety Box wird ein innovativer, praxisnaher Zugang zur Verkehrssicherheit geschaffen“, erklärt HR Mag. Anton Lettner von der Bildungsdirektion Salzburg.

9.471 Anzeigen wegen Telefonieren am Steuer    
Telefonieren am Steuer wird von der Exekutive geahndet, aber Prävention sollte an erster Stelle stehen, damit es gar nicht erst zu solchen Verstößen kommt. Obstlt. Thomas Schwaiger, B.A. von der Landespolizeidirektion Salzburg betont: „Allein im letzten Jahr gab es in Salzburg 9.471 Anzeigen aufgrund von Telefonieren am Steuer, was das Ausmaß der Ablenkung deutlich zeigt. Neben repressiven Maßnahmen ist noch mehr Aufklärung nötig, da wir nicht überall gleichzeitig kontrollieren können. Wir raten, vor der Fahrt bewusst auf Nebentätigkeiten zu verzichten, ausreichend Sicherheitsabstand zu halten und auf unerwartete Situationen vorbereitet zu sein. Jede Sekunde der Unaufmerksamkeit kann fatale Folgen haben.“

„Neben repressiven Maßnahmen ist noch mehr Aufklärung nötig, da wir nicht überall gleichzeitig kontrollieren können“, konstatiert Obstlt. Thomas Schwaiger, B.A. von der Landespolizeidirektion Salzburg