Wie viele Todesfälle gibt es nach Insektenstichen und welche Präventivmaßnahmen gibt es?

1111

Aktuell sorgt der Todesfall eines Arbeiters nach einem Insektenstich für Bestürzung. Wie die Auswertung der Todesursachenstatistik durch den Bereich Sport- und Freizeitsicherheit im KFV zeigt, sind in den letzten 10 Jahren in Österreich insgesamt 55 Menschen nach Stichen durch Bienen, Wespen oder Hornissen verstorben. 2022 und 2023 gab es mit jeweils neun Toten sogar Zehnjahreshöchststände. Hinzu kommen pro Jahr im Schnitt fast 1.200 stationäre Behandlungen aufgrund von Insektenstichen. Grund für medizinische Notfälle sind in der Regel allergische Reaktionen. Welche Präventivmaßnahmen gibt es?

Wien, 18. Juli 2024. In den Sommermonaten können Bienen, Wespen und Hornissen zur tödlichen Gefahr werden. Laut Todesursachenstatistik sind diese drei Insektenarten für den Tod von 55 Menschen in den vergangenen zehn Jahren (2014-2023) in Österreich verantwortlich, wobei die meisten Toten in Niederösterreich (16 Tote) und der Steiermark (10) zu beklagen waren (s. Grafik). „Leider reagieren manche Menschen auf Insektenstiche allergisch, daher ist es wichtig im Notfall rasch zu reagieren und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten. Ist die Allergie bereits bekannt, so kann man auch präventiv nach ärztlicher Rücksprache im Sommer immer ein sogenanntes Notfall-Set bei sich tragen, das in der Regel Kortison-Tabletten, Antihistamin-Tabletten und einen Adrenalin-Pen enthält“, erklärt Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.

Rund 11.800 Personen mussten in 10 Jahren stationär behandelt werden

Beachtlich ist aber auch die Anzahl der stationären Aufenthalte wegen Insektenstiche in Österreich. Laut Spitalsentlassungsstatistik (hier ist nur der Zeitraum 2013 bis 2022 verfügbar) mussten in den letzten 10 Jahren insgesamt 11.778 Personen nach Insektenstichen stationär behandelt werden, das sind fast 1.200 pro Jahr. Im Notfall ist es jedenfalls wichtig, die Warnzeichen zu erkennen. Übliche Anzeichen für eine Allergie gegen Bienen- und Wespenstiche sind geschwollene Augen oder eine geschwollene Zunge. Hustenreiz und juckender Ausschlag am ganzen Körper können weitere Zeichen für allergische Reaktionen sein. Treten diese und andere Anzeichen auf, ist es wichtig rasch zu reagieren, erste Hilfe einzuleiten und den Notruf (144) zu wählen (Beine hochlagern, Seitenlagerung bei Bewusstlosigkeit, Mund-zu-Mund-Beatmung etc…).

Daneben können aber auch Präventivmaßnahmen, wie beispielsweise die Fenster mit Fliegengittern zu versehen, hilfreich sein, auch wenn sich nicht jeder tragische Einzelfall, damit verhindern lassen wird.

Tipps für die Prävention

  • Die Wohnräume mit Fliegengittern vor Insekten schützen (aber Achtung, wenn kleine Kinder im Haus sind und sie in oberen Stockwerken wohnen, Fliegengitter bieten keinen Schutz vor Fensterstürzen).
  • Keine hastigen Reaktionen, wenn man von potenziell gefährlichen Insekten umkreist wird, damit diese nicht in „Notwehr“ zustechen.
  • Beim Betreten von Grünflächen ist es ratsam feste Schuhe zu tragen.
  • Falls Sie allergisch sind, sollten Sie immer einen Allergiepass bei sich tragen und auch Ihrem näheren Umfeld über Ihre Allergie Bescheid geben.
  • Halten Sie sich im Freien von Mistkübeln fern, denn diese werden von Wespen besonders gerne umkreist. Auch Süßspeisen können diese anlocken.
  • Vorsicht beim Trinken aus Dosen oder dunklen Flaschen. Am besten aus Gläsern trinken oder die Gefäße nach jedem Schluck fest verschließen.
  • Falls Wespen beim Haus nisten, sollte man diese von Fachleuten entfernen lassen.
Grafik Insektenstiche
© KFV

Presseaussendung .pdf