Im Sommer heißt es österreichweit besonders oft: Prost! In dieser Jahreszeit ereignen sich besonders viele Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss. Die Selbstüberschätzung durch Alkohol hat oft fatale Folgen.
Wien, 01. August 2018. Grillfeste, Sommerpartys, Schanigärten – der Sommer ist in Österreich ein besonders beliebter Zeitpunkt für Partys und gesellige Abende. Gerne wird dabei auch auf das eine oder andere Gläschen Wein, erfrischende Cocktails und Bier zurückgegriffen – jedoch nicht ohne Folgen. Denn die Statistik zeigt: In der heißen Jahreszeit ereignen sich besonders viele Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss. Im Sommer des Vorjahres kam es österreichweit zu 955 Alkoholunfällen mit Personenschaden. „Wir beobachten seit Jahren, dass in den Monaten Juni bis September nicht nur die Temperaturanzeige, sondern auch die Anzahl der Alkoholunfälle im Straßenverkehr ansteigt“, erläutert Dipl.-Ing. Klaus Robatsch, Leiter des Bereiches Verkehrssicherheit im KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit). „Durch das alkoholisierte Lenken eines Fahrzeugs gefährdet man sich nicht nur selbst, sondern auch andere.“ Insgesamt sind im Zeitraum 2015 bis 2017 83 Personen bei Alkoholunfällen im österreichischen Straßenverkehr tödlich verunglückt, davon war etwa ein Drittel selbst alkoholisiert.
Fahrgemeinschaften und Taxis bei Jugendlichen am Land beliebteste Optionen
Gerade in ländlichen Gebieten stellt die Absolvierung der Rückfahrt nach dem Konsum von alkoholischen Getränken eine Herausforderung dar. Das KFV hat deshalb im Rahmen einer Befragung erhoben, wie Jugendliche in ländlichen Gebieten den Heimweg meistern. Die Bildung von Fahrgemeinschaften, d.h. die Auswahl eines Lenkers, der selbst keinen Alkohol trinkt und die anderen mitnimmt, ist dabei die beliebteste Option. Aber auch Taxis, zu Fuß gehen und die Abholung durch Eltern, Geschwister oder Freunde werden häufig als Möglichkeit herangezogen. Auch die Option, bei jemandem zu übernachten, wurde immer wieder genannt. Zugleich gaben aber auch 12 Prozent der Befragten zu, selbst mit dem Auto nach Hause zu fahren, wenn die Alkoholisierung subjektiv nicht zu hoch ist bzw. keine andere Möglichkeit zur Absolvierung des Heimwegs besteht. „Dass viele Personen trotz Alkoholisierung immer wieder aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, liegt nicht zuletzt an der eigenen Selbstüberschätzung, welche durch den Alkoholkonsum entsteht“, erläutert Robatsch. „Wer trotzdem nicht auf Caipirinha, Spritzwein und Co verzichten will, sollte sich daher bereits im Vorfeld Gedanken über den sicheren Heimweg machen und sich gegebenenfalls eine Mitfahrgelegenheit bzw. ein Taxi organisieren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.“ Gerade bei Festen gibt es oftmals Shuttledienste, die eine attraktive Transportmöglichkeit darstellen.
Alkoholunfälle im Straßenverkehr im Sommer 2017 (Juni-September) nach Bundesländern:
Burgenland: 34
Kärnten: 69
Niederösterreich: 217
Oberösterreich: 146
Salzburg: 81
Steiermark: 164
Tirol: 120
Vorarlberg: 62
Wien: 62
Österreich: 955
Quelle: Verkehrsunfallstatistik, Stat. Austria
Bildrechte: KFV