Brandgefahr zu Weihnachten: 48 Prozent haben im Kinderzimmer keinen Rauchwarnmelder installiert

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Im Schnitt kommen pro Jahr in Österreich 48 Menschen bei Bränden ums Leben, wie eine aktuelle Auswertung der vergangenen 15 Jahre zeigt. Im Vorjahr sind sogar 49 Personen gestorben. Ein gehäuftes Auftreten von Bränden gibt es meist im November, Dezember und Jänner, wobei dafür mehrere Faktoren verantwortlich sein dürften: Kerzen auf Adventskränzen und Christbäumen, Teelichter und Heizunfälle. Aber auch elektronische Bauteile können Brände auslösen. Der Fachbereich Eigentumsschutz warnt aufgrund einer aktuellen Studie davor, dass 48 Prozent der Befragten in den Kinderzimmern keine Rauchwarnmelder installiert haben. Aber auch andere Präventivmaßnahmen dürfen nicht außer Acht gelassen werden.  

Wien, 13. Dezember 2023. Derzeit haben nur 52 Prozent der Bevölkerung in den Kinderzimmern Rauchwarnmelder installiert, wie eine aktuelle Studie des Fachbereichs Eigentumsschutz im KFV zeigt. Der niedrige Anteil erklärt sich unter anderem dadurch, dass Bestandsbauten nur in Kärnten verpflichtend mit Rauchwarnmeldern nachgerüstet werden müssen. Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV erklärt dazu: „Die freiwillige Nachrüstung der Wohnräume mit Rauchwarnmeldern, insbesondere aller Kinderzimmer, vor der brandgefährlichen Weihnachtszeit wäre ein großer Liebesbeweis an die eigene Familie, weil diese Geräte im Ernstfall Leben retten können“.

„Die freiwillige Nachrüstung der Wohnräume mit Rauchwarnmeldern, insbesondere aller Kinderzimmer, vor der brandgefährlichen Weihnachtszeit wäre ein großer Liebesbeweis an die eigene Familie, weil diese Geräte im Ernstfall Leben retten können“

Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Recht- und Normen im KFV
Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Recht- und Normen im KFV©KFV

Im November, Dezember und Jänner häufen sich die Brände

Im Jahr 2022 hat es in Österreich 8.883 größere Brandvorfälle gegeben. Rund 52 Prozent davon entfielen auf den Zivilbereich (Wohnungen, Wohnhäuser), 21 Prozent auf die Landwirtschaft, 13 Prozent auf das Gewerbe, vier Prozent auf die Industrie und zehn Prozent auf Sonstiges. Im 15-Jahresschnitt sind bei Bränden in Österreich pro Jahr 48 Menschen ums Leben gekommen, 2022 waren es 49 Personen. „Wie viele Brände aufgrund der erhöhten Gefahr rund um Weihnachten entfacht werden, können wir zwar nicht mit absoluten Zahlen belegen. Aufgrund der regelmäßigen Analyse von Medienberichten wissen wir aber, dass es in den Monaten November, Dezember und Jänner vermehrt zu Brandvorfällen kommt“, analysiert Dr. Kaltenegger.

Kerzenlicht auf Adventkränzen und Christbäumen sowie das funkelnde Licht von Sprühkerzen werden von vielen Menschen zur Weihnachtszeit als besinnlich empfunden. Der KFV-Experte warnt allerdings davor, diese harmlos anmutenden Lichtquellen zu unterschätzen: „Kerzen können sehr rasch Vorhänge, Möbel und andere leicht brennbare Materialien im näheren Umfeld entzünden. Zudem trocknet das Reisig der Kränze und Christbäume in beheizten Räumen rasch aus. Daher werden diese von Tag zu Tag leichter entflammbar“, so Dr. Kaltenegger.

Präventionstipps, um die Brandgefahr in Kinderzimmern zu minimieren

Rauchwarnmelder installieren: In jedem Zimmer – insbesondere in jedem Kinderzimmer – sollte ein Rauchwarnmelder installiert sein, der regelmäßig getestet werden muss. Auch im Flur sollte eines dieser Geräte angebracht werden.

Elektrische Sicherheit: Überprüfen Sie regelmäßig alle elektrischen Geräte auf Beschädigungen und achten Sie darauf, dass Steckdosen nicht überlastet sind.

Brennbare Materialien vermeiden: Reduzieren Sie die Menge an brennbaren Gegenständen im Kinderzimmer und sorgen Sie dafür, dass diese sicher aufbewahrt werden.

Feuerlöscher bereithalten: Halten Sie einen Feuerlöscher in der Nähe des Kinderzimmers bereit und zeigen Sie älteren Kindern, wie man ihn benutzt.

Sicherheitsschulungen: Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren von Bränden und unterrichten Sie sie in Feuersicherheit, damit sie wissen, wie sie sich im Notfall verhalten sollen.

Kerzen und offenes Feuer vermeiden: Vermeiden Sie die Verwendung von offenen Flammen im Kinderzimmer und setzen Sie auf sichere Alternativen wie LED-Lichter. Achten Sie darauf, dass die kleinen Knopfbatterien fest verschraubt sind, da die Kinder diese verschlucken könnten.

Zündhölzer sind kein Spielzeug: Bewahren Sie Zündhölzer und Feuerzeuge für Kinder unerreichbar auf.

Vorsicht bei akkubetriebenem Spielzeug: Selbst harmlos wirkende Stofftiere und anderes Spielzeug stellen eine potenzielle Gefahrenquelle dar, sofern diese mit Akkus betrieben werden. Laden Sie die Akkus daher bitte immer nur an sicheren Stellen und unter Aufsicht.

Allgemeine Präventionstipps zur Weihnachtszeit

Lagern Sie den Baum bis zum Aufstellen an einem kühlen Ort und stellen Sie diesen eventuell sogar in einen Kübel mit Wasser, damit er nicht zu schnell austrocknet.

Verwenden Sie standfeste Christbaumständer und befestigen Sie den Stamm des Christbaums sicher im Ständer.

Legen Sie eine schwer entflammbare Unterlage unter den Christbaum, zum Beispiel eine Löschdecke.

Stellen Sie den Christbaum nicht in die Nähe von Heizgeräten oder brennbaren Gegenständen wie zum Beispiel Gardinen.

Ausreichend Abstand zwischen Christbaumkerzen und anderen Gegenständen halten (sowohl vertikal als auch horizontal).

Bevorzugen Sie Kerzen mit „Selbstlösch-System. Dadurch wird in der Regel zumindest verhindert, dass der brennende Docht beim Kerzenstumpf durch das geschmolzene Wachs nach unten abrutscht und so die Äste und Zweige in Brand geraten.

Brennende Kerzen nicht unbeaufsichtigt lassen.

Vorsicht bei Akkus und Ladegeräten: Vermeiden Sie die langfristige Lagerung von Akkus in „kühlen“ Räumen. Werden E-Bikes im Winter in unbeheizten Räumen z.B. einer unbeheizten Garage abgestellt, bewahren Sie den Akku separat z.B. im Abstellraum auf. Laden Sie keinesfalls Akkus, die leicht aufgebläht sind. Ist der Akku heruntergefallen und beschädigt erhöht sich das Risiko von Bränden und Explosionen.

Speichern Sie die Notfallnummern der Blaulichtorganisationen in Ihrem Handy.

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