Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) ehrte heuer bereits zum 45sten Mal herausragende Projekte mit dem Verkehrssicherheitspreis „Aquila“. Zu den diesjährigen Preisträgern zählen der Kindergarten Hohenegger aus Lauterach in Vorarlberg, die HTL Mödling, das Amt der Landeshauptstadt Bregenz, der Verein Discobus sowie die Senitec GmbH. Mit dem Medienpreis 2018 wird die APA-Journalistin Angelika Kreiner ausgezeichnet, den Sonderpreis für Zivilcourage erhält Kevin Resch.
Wien, 22. Juni 2018. Mit dem Verkehrssicherheitspreis „Aquila“ zeichnet das KFV gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund herausragendes Verkehrssicherheits-Engagement aus. Auch im heurigen Jahr war es für die interdisziplinäre Fachjury keine einfache Aufgabe, unter einer Vielzahl an interessanten Initiativen und Projekten die Sieger zu küren. Ihnen wurde am 21. Juni 2018 im festlichen Rahmen des Palais Auersperg der Österreichische Verkehrssicherheitspreis in Form der Trophäe „Aquila“ verliehen. „Zahlreiche Menschen und Institutionen in Österreich engagieren sich mit Ideenreichtum, Kreativität und Begeisterung für mehr Verkehrssicherheit. Ziel des ‚Aquila‘ ist es, ihren Einsatz zu honorieren und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Nicht immer ist die Größe einer Initiative ausschlaggebend für ihren Erfolg. Denn auch Projekte, die im Kleinen beginnen, können dank Praxisnähe und Zielgruppenorientierung eine breite und vor allem nachhaltige Wirkung entfalten“, erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV, die Hintergründe des traditionsreichen Preises, der heuer bereits zum 45sten Mal verliehen wurde.
Sieger in der Kategorie Kindergarten/Volksschule: Kindergarten Hohenegger
Um die Wortschatzerarbeitung der Kinder zu unterstützen, wählten die SprachförderInnen des Kindergartens Hohenegger einen ebenso ganzheitlichen wie praxisna
hen Ansatz: die Kinder wurden im Rahmen des Projektes „Wortschatzsuche in Lauterach“ dazu angehalten, zuvor gelernte Begriffe auf gemeinsamen Spaziergängen wiederzuentdecken und sich auf diese Weise nachhaltig einzuprägen. Zahlreiche Begriffe aus dem Bereich der Verkehrserziehung flossen in das Projekt ein – es ist somit ein besonders gelungenes Beispiel der erfolgreichen und nachhaltigen Kombination von Verkehrserziehung und Sprachförderung.
Sieger in der Kategorie Neue Mittelschulen und Höhere Schulen: HTL Mödling
Das Fehlen eines Radweges zwischen Leopoldsdorf und Achau zwingt Radfahrer bislang, die Strecke zwischen den beiden Gemeinden auf einer befahrenen Bundesstraße zurückzulegen. Gemeinsam mit dem Land NÖ baten die Gemeinden die HTL Mödling um einen Lösungsvorschlag, um den Radverkehr sicherer und attraktiver zu gestalten. Dieser liegt nun in Form einer Diplomarbeit vor, die von Florian Kaplan und Sebastian Gremel unter der Betreuung von Dipl. Ing. Ernst König verfasst wurde. Die ausführliche Variantenstudie berücksichtigt neben technischen und wirtschaftlichen auch sicherheitsrelevante Aspekte zur Entschärfung von Gefahrenstellen.
Sieger in der Kategorie Gemeinden und Städte: Amt der Landeshauptstadt Bregenz
Die Verdoppelung der Schülerzahl durch die Zusammenlegung zweier Schulen – und ein daraus resultierendes, durch sogenannte „Elterntaxis“ verursachtes Verkehrschaos: Mit dieser Ausgangssituation sah sich die Schule Schendlingen im Jahr 2017 konfrontiert. Das Amt der Landeshauptstad Bregenz setzte ein umfassendes und kreatives Maßnahmenpaket, um das Ziel eines sicheren Schulwegs mit weniger Autoverkehr zu erreichen. Vor allem der pointierte Kurzfilm zum Thema „Selbstständig zur Schule“, der unter Koordination der Landeshauptstadt Bregenz produziert wurde, begeisterte die Jury. Der Film unterstützt die Maßnahme einer temporären autofreien Zone vor der Schule durch nachhaltige Bewusstseinsbildung bei Eltern und Schülern.
Sieger in der Kategorie Vereine/Institutionen: Verein Discobus
1994 als Schulprojekt gegründet, ist der sogenannte „Discobus“ inzwischen etablierter Bestandteil des Mobilitätsverhaltens junger Menschen in ganz Burgenland. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Nachtschwärmern eine ebenso sichere wie erschwingliche Alternative zum Privat-PKW anzubieten. An jedem Wochenende verkehren insgesamt 15 Linien in allen sieben burgenländischen Bezirken im Linienbetrieb. Der Verein „Discobus“ leistet auf diese Weise einen effektiven Beitrag, Verkehrsunfälle zu vermeiden, Eltern und Verwandte zu entlasten und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Sieger in der Kategorie Unternehmen: Senitec GmbH
Ein persönliches Erlebnis – ein Radunfall auf dem Heimweg – veranlasste den Unternehmer Daniel Leeb dazu, sich intensiv mit dem Zusammenhang zwischen Sichtbarkeit und Sicherheit auseinanderzusetzen. Mit dem SeniTurn entwickelte er einen Sicherheits-Blinker für die Hand, der schwächere Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr sichtbarer – und sicherer – macht. SeniTurn unterstützt Radfahrer, Jogger oder Fußgänger, von anderen Verkehrsteilnehmern rechtzeitig wahrgenommen zu werden und kann so zu einer Reduktion des Unfallrisikos beitragen.
Preisträgerin des Medienpreises 2018: Angelika Kreiner, Austria Presse Agentur (APA)
Unfälle, Erlässe, Sicherheitsinitiativen und technische Entwicklungen im Eiltempo – der Bereich Verkehr & Mobilität ist ein breites, ständig in Veränderung begriffenes Themenfeld. Dank einer fundierten Wissensbasis gelingt es der Journalistin Angelika Kreiner erfolgreich, die immense Breite dieses Themenspektrums abzudecken. Dabei beweist sie immer wieder aufs Neue ein feines Gespür für aktuelle Trends und gesellschaftlich relevante Themen. Das Ergebnis ist qualitativ hochwertiger, sachlicher Journalismus, basierend auf aufwendigen Recherchen und Faktenchecks. Angelika Kreiner
zählt in diesem Sinne zu den Top-Experten der österreichischen Verkehrssicherheit.
Preisträger des Sonderpreises für Zivilcourage: Kevin Resch
Mut und Beherztheit – diese beiden Fähigkeiten zeichnen Kevin Resch aus. Am 13. März 2018 gelang es ihm, einen rollenden Lkw – dessen Lenker einen medizinischen Notfall hatte – trotz versperrter Fahrerkabine anzuhalten. Selbst als Lkw-Fahrer tätig, wusste der dreifache Familienvater sofort was zu tun ist: Geistesgegenwärtig durchtrennte er den Luftschlauch für die Bremsen, um dem Wagen zu stoppen um anschließend mit einem weiteren Lkw-Lenker und einem zufällig vorbeikommenden Arzt den ohnmächtigen Fahrer zu versorgen. Für sein mutiges und schnelles Handeln wurde Kevin Resch mit dem Aquila-Sonderpreis für Zivilcourage auszeichnet.
Über den Österreichischen Verkehrssicherheitspreis
Alle zwei Jahre prämieren das KFV und der Österreichische Gemeindebund engagierte Verkehrssicherheitsprojekte von Unternehmen, Kindergärten, Schulen, Städten und Gemeinden. Ziel des „Aquila“ ist es, all jene auszuzeichnen, die durch außergewöhnliches Engagement und Kreativität einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen leisten.