Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) führt in Zusammenarbeit mit der Slowakischen Technischen Universität Bratislava das Projekt „ROSEMAN“ (Cross Border Road SafetyManagement) im Rahmen des „Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei – Österreich 2007-2013“ durch.
Cross Border ROad SafEty MANagement: Grenzüberschreitendes Straßenverkehrssicherheitsmanagement
Ausgangssituation
In Zusammenhang mit der zunehmenden wirtschaftlichen Integration und der daraus folgenden Integration der Arbeitsmärkte und der Nähe der beiden Agglomerationen Wien und Bratislava ist weiterhin mit einem starken Anstieg des Verkehrsaufkommens in der slowakisch-österreichischen Grenzregion zu rechnen: Transitrouten von europäischer Bedeutung verlaufen in der Grenzregion, klein- und großräumiger Pendelverkehr und stetig zunehmender Freizeitverkehr haben das Verkehrsgeschehen in dieser Region in den letzten 20 Jahren drastisch verändert. Um die daraus drohenden Konflikte im Straßenverkehr zu verhindern und die Verkehrssicherheit in der slowakisch-österreichischen Grenzregion nachhaltig zu erhöhen, hat sich das Projekt ROSEMAN den Aufbau eines koordinierten
grenzüberschreitenden Straßenverkehrssicherheitsmanagements zum Ziel gesetzt: wie die meisten Verkehrsfragen in dieser Region können auch Maßnahmen für eine erhöhte Sicherheit der Verkehrsteilnehmer nur durch die Zusammenarbeit der Behörden in beiden Ländern effizient geplant und umgesetzt werden
.
Projektziele
Das übergeordnete Ziel ist die Schaffung der Grundlagen für ein grenzüberschreitendes Straßenverkehrssicherheitsmanagement.
Spezifische Ziele sind:
- Aufbau einer Arbeitsgruppe mit Verkehrsexperten und Behördenvertretern, um Erfahrungsaustausch zu fördern und den Grundstein für eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen der Slowakei und Österreich im Verkehrsbereich zu legen.
- Festlegung einer gemeinsamen Methodik und Durchführung von Sicherheitsinspektion (Road Safety Inspections – RSI) auf ausgewählten Straßenabschnitten in der slowakisch-österreichischen Grenzregion.
- Ausstattung von drei Modellgemeinden mit Verkehrssicherheitsmaßnahmen und Durchführung von Informationsveranstaltungen zu kostengünstigen und effektiven Verkehrssicherheitsmaßnahmen für Länder- und Gemeindevertreter in den drei Modellgemeinden.
- Ausführliche Darlegung der Projektergebnisse in zweisprachigen Berichten.
- Grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Studenten aus der Slowakei und Österreich im Rahmen von praxisorientierten Übungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Projekt.
Untersuchungsgebiet
Das Projekt wird in der slowakisch-österreichischen Grenzregion durchgeführt. In der Slowakei umfasst das Untersuchungsgebiet die Regionen Bratislava & Trnava, in Österreich die niederösterreichischen Regionen Weinviertel, Wiener Umland Nordteil und Wiener Umland Südteil.
Aktivitäten
Im Rahmen des Projektes werden folgende Aktivitäten umgesetzt:
1) Durchführung von Road Safety Inspections auf Straßen der 1.-3. Klasse (Slowakei) bzw. Landesstraßen (Österreich)
Im Zuge des Projektes werden Road Safety Inspections (RSI) in der slowakisch-österreichischen Grenzregion durchgeführt. Bei RSI werden das bestehende Straßennetz und dessen Straßenumfeld im Zuge von Streckenbefahrungen unter Verwendung von standardisierten Checklisten begutachtet und potenzielle Verkehrssicherheitsmängel erfasst. Die Befahrungen werden unter Einbeziehung von RSI-Experten und der Straßenverwaltungen aus der Slowakei und aus Österreich durchgeführt und dokumentiert.
Für die erfassten Sicherheitsmängel werden im Rahmen des Projektes Verkehrssicherheitsmaßnahmen vorgeschlagen und mit den beteiligten Stellen (z.B. Straßenverwaltungen) diskutiert. Die erarbeitete Maßnahmenliste soll den verantwortlichen Stellen als Entscheidungsgrundlage für die Umsetzung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen auf den untersuchten Straßenabschnitten dienen.
Die Auswahl der Straßenabschnitte erfolgt aufgrund der Relevanz der Straßen für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Österreich und der Slowakei sowie des Unfallgeschehens. Insgesamt werden 140 km Straßennetz untersucht, davon 80 km auf Straßen der 1.-3. Klasse in der Slowakei und 60 km auf Landesstraßen in Österreich.
2) Untersuchung der Verkehrssicherheitssituation von drei Modellgemeinden und deren Ausstattung mit Verkehrssicherheitsmaßnahmen (zwei in der Slowakei, eine in Österreich)
Im Rahmen des Projektes werden in der slowakisch-österreichischen Grenzregion drei Modellgemeinden ausgewählt, für die anhand von Unfallanalysen und Stichprobenerhebungen (z.B. Geschwindigkeitsmessungen, Erhebung der Gurtverwendungsquote) die Verkehrssicherheitssituation analysiert wird. In der Slowakei werden zwei Modellgemeinden untersucht, in Österreich wird es eine Modellgemeinde geben.
Anhand der analysierten Verkehrssicherheitsprobleme werden für jede Modellgemeinde geeignete Verkehrssicherheitsmaßnahmen erarbeitet und in weiterer Folge umgesetzt. Im Rahmen einer nachfolgenden Informationsveranstaltung werden in jeder Modellgemeinde die Erhebungsergebnisse und die gesetzten Maßnahmen mit Vertretern der regionalen Verwaltung sowie Experten diskutiert. Die drei Gemeinden stehen für andere Gemeinden als „Schaugemeinden“ zur Verfügung und sollen andere dazu animieren, Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit umzusetzen. Im Rahmen des Projektes wird auch die kurzfristige Wirkung der umgesetzten Verkehrssicherheitsmaßnahmen evaluiert.
Anhand der Ergebnisse der Arbeit in den Modellgemeinden wird ein zweisprachiger Best-Practice-Katalog erarbeitet, der einen Überblick über Verkehrssicherheitsmaßnahmen geben soll (Inhalte, z.B.: Beschreibung der Maßnahmen, Wirkung, örtliche Voraussetzungen, Kosten für Errichtung/Betrieb der jeweiligen Maßnahmen, Bezugsquelle, zuständige Kompetenz- und Finanzierungsstelle). Dieses Nachschlagewerk soll v.a. Gemeindevertretern als Unterstützung für Verkehrssicherheitsarbeit dienen.
Die drei Modellgemeinden werden anhand des Unfallgeschehens sowie der Relevanz der Gemeinden für den grenzüberschreitenden Verkehr ausgewählt.
3) Aufbau einer grenzüberschreitenden Arbeitsgruppen aus Verkehrsexperten als Basis für eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen der Slowakei und Österreich
Projektbegleitend wird eine Arbeitsgruppe aus slowakischen und österreichischen Experten sowie Behördenvertretern aus den Fachgebieten der Verkehrsplanung und Straßenverkehrssicherheit eingerichtet. Im Rahmen der regelmäßigen (halbjährlichen) Treffen der Arbeitsgruppe soll die Grundlage für eine nachhaltige Zusammenarbeit im Verkehrssicherheitsbereich zwischen der Slowakei und Österreich geschaffen werden. Diskussion, gegenseitiges Kennenlernen und Erfahrungsaustausch sind die ersten Schritte. In weiterer Folge sollen die wesentlichen Projektergebnisse im Rahmen der Gruppe präsentiert und diskutiert werden bzw. sollen Vertreter der Gruppe in gewisse Entscheidungen miteinbezogen werden (z.B. die Auswahl der Modellgemeinden). Zusätzlich können im Rahmen der Veranstaltungen auch über das Projekt hinausgehende fachspezifische Themen, je nach Interesse der Vertreter, diskutiert werden.
Durch die Arbeitsgruppe soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der Straßenverkehrssicherheit einen dauerhaften institutionellen Rahmen bekommen.
Ergebnisse
- Prioritätenreihung für Verkehrssicherheitsmaßnahmen (inkl. Kosten-Nutzen-Erwägungen und Kostenschätzung) für die im Rahmen der Road Safety Inspections begutachteten Straßenabschnitte als Grundlage für Entscheidungsträger
- Best-Practice-Katalog für kostengünstige Verkehrssicherheitsmaßnahmen als Unterstützung für Verkehrssicherheitsarbeit in Gemeinden
- Kompendium „Grenzüberschreitendes Straßenverkehrssicherheitsmanagement“
- Informationsveranstaltungen in den drei Modellgemeinden für Gemeindevertreter und Verkehrssicherheitsexperten
- Begleitende Öffentlichkeitsarbeit in der Slowakei und in Österreich (Presseaussendungen)
Die in Form von zweisprachigen Berichten vorliegenden Ergebnisse werden hier als Download verfügbar sein.
Partner
Bei diesem Projekt beteiligte Partner sind:
- Kuratorium für Verkehrsicherheit (KfV) – Lead Partner
- Technische Universität Bratislava (STUBA) – Projektpartner
Strategischer Partner
Die Slovenská správa ciest (SSC) stellt den Projektpartnern (siehe oben) ihre Erfahrungen und ihr Wissen aus dem Bereich der Straßenverwaltung als strategischer Partner zur Verfügung.
Projektfinanzierung – Kofinanzierung
85 Prozent der Finanzmittel werden aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt. 15 Prozent der Mittel jedes Projektpartners stammen von nationalen, öffentlichen Fördergebern.
Österreich:
- Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten
- Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie aus Mitteln des österreichischen Verkehrssicherheitsfonds
Slowakei:
- Ministerium für Bauwesen und Regionalentwicklung der slowakischen Republik
- Eigenmittel der Technischen Universität Bratislava
Zielgruppen
Die Inhalte und Tätigkeiten dieses Projektes richten sich an:
- Akteure, die sich mittelbar und unmittelbar mit Verkehrssicherheitsarbeit beschäftigen (z.B.: Verkehrsplaner, Verkehrssicherheitsexperten, Straßenverwaltungen, regionale Verwaltungsstellen, Gemeindevertreter)
- Verkehrsteilnehmer der slowakisch-österreichischen Grenzregion
- Bevölkerung der slowakisch-österreichischen Grenzregion
- Studenten der Slowakischen Technischen Universität Bratislava sowie der FH des bfi Wien, welche direkt in die praktische Verkehrssicherheitsarbeit in den Gemeinden einbezogen werden
Laufzeit
Projektstart: Jänner 2009
Projektende: Dezember 2011
Downloads
Unterlagen für Entscheidungsträger und Stakeholder
Kompendium des Projektes ROSEMAN
BEST Practice Katalog
Kommunikationsposter
Massnahmenreihung RSI
Rechtliche Grundlagen
Roseman Massnahmenkatalog
1. Treffen der Arbeitsgruppe am 16. Juni 2009
1. Treffen der AG_Einladung (16. Juni 2009)
1. Treffen der AG_Fotodokumentation (16. Juni 2009)
1. Treffen der AG_Präsentationsunterlagen (16. Juni 2009)
1. Treffen der AG_Protokoll (16. Juni 2009)
2. Treffen der Arbeitsgruppe am 26. November 2009
2. Treffen der AG_Einladung (26. November 2009)
2. Treffen der AG_Fotodokumentation (26. November 2009)
2. Treffen der AG_Präsentationsunterlagen (26. November 2009)
2. Treffen der AG_Protokoll (26. November 2009)
3. Treffen der Arbeitsgruppe am 19. Mai 2010
3. Treffen der AG_Einladung (19. Mai 2010)
3. Treffen der AG_Fotodokumentation (19. Mai 2010)
3. Treffen der AG_Präsentationsunterlagen (19. Mai 2010)
3. Treffen der AG_Protokoll (19. Mai 2010)
Expertenrunde am 10. September 2009
1. Expertenrunde_Einladung (10. September 2009)
1. Expertenrunde_Präsentationsunterlagen (10. September 2009)
1. Expertenrunde_Protokoll (10. September 2009)
Expertenrunde am 04. Mai 2010
2. Expertenrunde_Einladung (4. Mai 2010)
2. Expertenrunde_Präsentationsunterlagen (4. Mai 2010)
2. Expertenrunde_Protokoll (4. Mai 2010)
4. Treffen der Arbeitsgruppe am 24. November 2010
4. Treffen der AG_Einladung (24. November 2010)
4. Treffen der AG_Fotodokumentation (24. November 2010)
4. Treffen der AG_Präsentationsunterlagen (24. November 2010)
4. Treffen der AG_ Protokoll (24. November 2010)
5. Treffen der Arbeitsgruppe am 17. April 2012
5. Treffen der AG Einladung (17. April 2012)
5. Treffen der AG Fotodokumentation (17. April 2012)
5. Treffen der AG Präsentationsunterlagen (17. April 2012)
5. Treffen der AG Protokoll (17. April 2012)
6. Treffen der Arbeitsgruppe am 19. September 2012
6. Treffen der AG Einladung (19. September 2012)
6. Treffen der AG Fotodokumentation (19. September 2012)
6. Treffen der AG Präsentationsunterlagen (19. September 2012)
6. Treffen der AG Protokoll (19. September 2012)
Presseinformationen
Presseinformation ROSEMAN (17. April 2012)
Presseinformation ROSEMAN (19. September 2012)
Links
Creating the future – Programm zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakai – Österreich 2003-2007
Niederösterreichische Landesregierung
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Verkehrssicherheitsfonds VSF
Verkehrsministerium der Slowakischen Republik
Slowakisch Technische Universität Bratislava (STUBA)
Slowakische Straßenverwaltung (Slovenská správa ciest)
Infos auf slowakisch finden Sie hier!