Zum bereits fünften Mal prämierte das KFV herausragende Forschungsprojekte aus dem Bereich der Unfallprävention mit einem Preisgeld mit einer Gesamtsumme von 11.500 Euro. Zum Siegerprojekt kürte eine Expert*innenjury Dipl.-Ing. Alexander L. Gratzer, BSc, dessen Dissertation sich dem zukunftsträchtigen System einer intelligenten Kreuzung widmet.
Informieren Sie sich hier zu allen Details rund um den Forschungspreis: https://forschungspreis.kfv.at/das-war-der-kfv-forschungspreis-2022
Wien, 14. Oktober 2022. Alle zwei Jahre zeichnet das KFV innovative Lösungen zur Gestaltung sicherer Lebenswelten mit dem KFV-Forschungspreis aus. Auch im heurigen Jahr durfte sich die internationale Jury über eine beeindruckende Bandbreite an eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten freuen. Die Auszeichnung der Siegerprojekte erfolgte am 13. Oktober 2022 im Rahmen einer feierlichen Gala im Technischen Museum Wien. „Forschung und Innovationskraft sind der Motor, der den Fortschritt antreibt. Doch auch für exzellente Forschungsarbeiten ist es nicht immer einfach, sich aus der Masse an verfügbaren Informationen hervorzuheben. Mit dem KFV-Forschungspreis wollen wir einen Beitrag dazu leisten, innovativen Präventionsideen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen“, so KFV-Direktor Dr. Othmar Thann.
Das Siegerprojekt 2022: Die intelligente Kreuzung der Zukunft
Den ersten Platz und den Hauptpreis in der Höhe von € 5.000 gewann Dipl.-Ing. Alexander L. Gratzer, BSc von der Technischen Universität Wien. In seiner Dissertation zum Thema „Intelligent Intersection“ erforscht er neuartige, integrierte und flexible Kommunikations-, Regelungs- und Simulationsmethoden, um den Weg für „intelligente Kreuzungen“ zu ebnen. Während Kreuzungen heutzutage teils kritische Knoten in Verkehrsnetzen darstellen, könnte das System der intelligenten Kreuzung künftig die Prognose von Kollisionen und Regelverletzungen, das Erkennen von Gefahrenstellen sowie die Rekonfiguration der Verkehrsregelung nach einem Unfall ermöglichen und so zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden beitragen.
Platz 2: Mehr Sicherheit für Micromobility-Nutzer*innen
Über den zweiten Platz durfte sich das Grazer Start-up Flasher freuen. Gegründet von Dipl.-Ing. Dr. Alexander Rech, BSc & Dr. Ines Wöckl, MSc entwickelt und vertreibt Flasher mobile Hightech-Wearables für Rad- und E-Scooterfahrer*innen. Je nach Nutzungsmodus dient Flasher als gestengesteuerter Blinker oder als Dauerlicht für optimale Sichtbarkeit und leistet so einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit von Micromobility-Nutzer*innen.
Platz 3: Metallbrände effektiver löschen
Bei der Bearbeitung von Leichtmetallen entstehen immer wieder schwere Brände, da Metallspäne und -staub sehr leicht entzündlich sind und bereits ein Funke ausreicht, um einen Brand zu entfachen. Zudem besteht bei dieser Art von Bränden erhöhtes Gefahrenpotenzial, beispielsweise aufgrund der Gefahr einer Knallgasexplosion bei Kontakt mit Wasser. Bernhard Brandstätter, BSc und Semir Cosic, BSc von der FH Technikum Wien haben sich in ihrer Bachelorarbeit dieser Problematik angenommen und Strategien zur Optimierung von Löschflocken erarbeitet, um einen Beitrag zur sicheren Löschung gefährlicher Metallbrände zu leisten. Für ihre Forschungsarbeit wurden sie mit dem dritten Platz beim KFV-Forschungspreis 2022 ausgezeichnet.
Sonderwertung in der Kategorie Berufsbildende höhere Schulen
Schüler*innen berufsbildender Höherer Schulen hatten in diesem Jahr die Chance, beim KFV-Forschungspreis in einer Sonderwertung gegeneinander anzutreten. Hier beeindruckte das Projekt „HASCY“ der HTL Mössingerstraße und HTL Lastenstraße die Jury ganz besonders. Dessen Ziel: Die Tunnelsicherheit durch ein ausgeklügeltes Kamera-System auf ein neues Level zu heben. Autobahntunnel sind flächendeckend videoüberwacht. Im Falle von Unfällen mit Rauchentwicklung werden diese Kameras jedoch oftmals nutzlos und können den anrückenden Einsatzkräften relevante Informationen nicht liefern. Im Herbst 2019 trat die ASFINAG daher an die HTL Mössingerstraße und die HTL Lastenstraße mit der grundlegenden Projektidee einer mobilen Wärmebildkamera heran. Das Projektteam bestehend aus Gilbert Tanner, Gabriel Tanner, Lukas Frisch & Emanuel Ladinig entwickelte in weiterer Folge ein speziell für Tunneleinsätze gedachtes Kamera-System, das es ermöglicht, auch bei dichtestem Rauch Personen erkennen zu können. Bereits bei der Anfahrt zum Unfallort und während der gesamten Bergung sind Einsatzkräfte auf diese Weise im Bilde darüber, was sich im Tunnel abspielt und können somit ihren Einsatz effizienter und sicherer gestalten. Die Markteinführung und die Anmeldung der entsprechenden (europäischen) Patente ist für 2023 geplant.
Über den KFV-Forschungspreis
Seit dem Jahr 2013 in zweijährigem Rhythmus stattfindend, hat es sich der KFV-Forschungspreis zur Aufgabe gemacht, Forscher*innen bei der Entwicklung neuer Methoden in der Gestaltung sicherer Lebenswelten zu unterstützen. Durch die Präsentation der innovativen Ideen in der Öffentlichkeit und die Vergabe von Preisgeldern soll die Chance auf praktische Umsetzung der wissenschaftlichen Impulse erhöht werden und somit ein Beitrag zur Sicherheit aller geleistet werden.