Laue Sommerabende, gute Gesellschaft: In den heißen Monaten nimmt der Alkoholkonsum merklich zu – damit auch traditionell die Zahl der Unfälle durch Trunkenheit am Steuer. Besorgniserregend sind jedoch auch neue Daten der Verkehrsunfallstatistik (Stat. Austria): Diese zeigen, dass es im 1. Quartal 2022 den höchsten Anteil an Alkoholunfällen in den letzten 30 Jahren gegeben hat. KFV-Experten appellieren an die Eigenverantwortung eines jeden Fahrzeuglenkenden.
Wien, 3. August 2022. Alkohol und Autofahren – eine gefährliche Kombination, wenn es um die eigene Sicherheit und um jene der Mitmenschen geht. Trotzdem ereignen sich jährlich im Durchschnitt rund 2.300 Alkoholunfälle mit mehr als 2.900 Verletzten und 31 Getöteten. (Quelle: Verkehrsunfallstatistik, Stat. Austria, 2017-2021). An den Unfällen waren dabei im Schnitt zu 69 Prozent Pkw Lenkende und zu 24 Prozent Fahrradfahrende beteiligt. Speziell im Juli und August bewegen sich Unfälle durch Trunkenheit am Steuer auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. Knapp ein Viertel der Alkoholunfälle ereignet sich durchschnittlich in diesen beiden Sommermonaten. Angesichts dieser Zahlen zeigt sich, dass das Lenken unter Alkoholeinfluss nach wie vor bagatellisiert wird: „Besonders in der Sommerzeit ist Hochsaison für Alkoholunfälle. Eine angeheiterte Stimmung hat im Straßenverkehr jedoch nichts verloren. Bereits geringste Mengen an Alkohol beinträchtigen das Denk- und Reaktionsvermögen. Verkehrsteilnehmende können in diesem Zustand ihr Leben aber auch das ihrer Mitmenschen gefährden!“ warnt Dipl. Ing. Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV.
Neuer Rekordwert an Alkoholunfällen im ersten Quartal 2022
Nicht nur die Unfälle der vergangenen Sommermonate sind auf ein überdurchschnittlich hohes Niveau gestiegen: Die Unfallbilanz der Statistik Austria auf Österreichs Straßen zeigt, dass sich im ersten Quartal 2022 der höchste Anteil an Unfällen durch alkoholisiertes Fahren in den letzten 30 Jahren ereignete. Bei 8,5 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden war Alkohol die Unfallursache – auch das ist der höchste Anteilswert seit 30 Jahren. In diesem Zeitraum ereigneten sich insgesamt 469 Alkoholunfälle, wobei sich dadurch 643 Personen verletzten und sieben Personen ums Leben kamen – das entspricht etwa jedem elften Verkehrstoten.
KFV-Experten appellieren an Eigenverantwortung
Um Unfällen durch Alkohol am Steuer entgegenwirken zu können, appelliert Robatsch an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen: „Im alkoholisierten Zustand darf jedenfalls das Fortbewegen im Straßenverkehr mit dem Rad, Roller oder PKW aus Sicherheitsgründen keinesfalls eine Option sein! Auch die Teilnahme am Straßenverkehr als Zufußgehender unter Alkoholeinfluss ist nicht zu unterschätzen. So kann es passieren, dass betrunkene Zufußgehende z. B. im falschen Moment die Straße betreten. Wer dennoch nicht auf den Konsum alkoholischer Getränke verzichten will, sollte sich bereits im Vorfeld Gedanken über einen sicheren Heimweg machen und sich gegebenenfalls eine Mitfahrgelegenheit organisieren bzw. öffentliche Verkehrsmittel nutzen.“