„Fit für 300 Stockwerke?“ Präventionskampagne gegen Bergsportunfälle von KFV, Bergrettung und WKO

330

Die vom KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und der Österreichischen Bergrettung initiierte bewusstseinsbildende Aktion „Fit für 300 Stockwerke?“ zur Prävention von Bergwanderunfällen ist ab sofort, durch Unterstützung des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich, in digitaler Form auf den Infoscreens zahlreicher Bergbahnen zu sehen. Dadurch sollen noch mehr Outdoor-Abenteurer*innen erreicht und dahingehend sensibilisiert werden, dass der Bergabstieg kein Spaziergang, sondern eine Bärenbelastung – nämlich mindestens die von 300 Stockwerken eines Hochhauses – ist und die Nutzung von Bergbahnen auch eine gute Alternative darstellt, den Abstieg vom Berg sicher und entspannt zu gestalten.

Wien, 17. Juni 2022. Der Berg ruft! So idyllisch die Vorstellung von romantischen Wandertouren in Österreichs Bergen ist, so ernüchternd sind die Zahlen der verunfallten Wander*innen: Jährlich verunfallen in Österreich 11.100 Personen (KFV, IDB Austria, 2017-2021) beim Wandern und Bergsteigen und müssen im Spital behandelt werden. Viele dieser Unfälle passieren während der Rückkehr ins Tal und sind auf Ermüdung und Erschöpfung zurückzuführen.

Aus diesem Grund initiierte 2021 das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), in Kooperation mit Bergrettungsorganisationen und Bergbahnbetreibenden, die bewusstseinsbildende Aktion „Fit für 300 Stockwerke?“, um Wandernde vor ihrem Rückweg ins Tal darauf hinzuweisen, dass der Abstieg zu Fuß noch umgerechnet rund 300 Stockwerke eines Hochhauses und somit eine nicht zu unterschätzende körperliche Belastung bedeutet. Die Aktion erfreute sich großer Beliebtheit.

Gemeinsam mit dem Fachverband Seilbahnen (WKÖ) wurde nun in einem nächsten Schritt ein passendes Sujet entwickelt, das während der diesjährigen Sommerbergsaison 2022 in digitaler Form auf den Infoscreens zahlreicher österreichischer Bergbahnen zu sehen sein wird und aufmerksam machen soll. Das neue Sujet dient der besseren Sensibilisierung der Wandernden hinsichtlich der Bärenbelastung, die einem beim Abstieg eines Berges noch bevorstehen kann. Denn nicht nur das Herz-Kreislaufsystem werden bei einem Abstieg gefordert, sondern auch die Gelenke und Muskulatur. „In 90 Prozent sind Stürze die Ursache für Wanderunfälle. Neben der Bodenbeschaffenheit sind es hier vor allem vermeidbare Ursachen wie Unachtsamkeit und Konzentrationsmängel, die zu Unfällen führen. Die Nutzung der Bergbahn für den Abstieg ist bei Anzeichen von Ermüdung und Verausgabung unbedingt zu empfehlen“, so KFV-Sprecherin und Präventionsexpertin Dr. Johanna Trauner-Karner.

Der Abstieg zu Fuß kann auch bei zunehmender Dämmerung oder einem Wetterumschwung zur Herausforderung werden. Eine Erkenntnis, die die Praxiserfahrungen der Bergrettung bestätigt: „Auch die besten Bergsteiger entscheiden sich gerne mal für den Abstieg mit der Seilbahn. Denn gerade der Abstieg ist beim Wandern besonders fordern und sollte unter Berücksichtigung zahlreicher Faktoren wie den Wetterverhältnissen, Dauer der Wanderung sowie der körperlichen Verfassung und Bergerfahrung aller Teilnehmenden realistisch eingeschätzt und im Tourenplan beachtet werden“, so der Bundesgeschäftsführer des Österreichischen Bergrettungsdienstes, Ing. Martin Gurdet, MSc.

Die Sicherheit am Berg ist auch für den Fachverband der Seilbahnen ein großes und wichtiges Thema. „Die Aktion „Fit für 300 Stockwerke“ als bewusstseinsbildende Maßnahme ist ein wichtiger Schritt, um unsere Gäste hinsichtlich der Sicherheit am Berg noch weiter positiv zu sensibilisieren“, bestätigt auch Ricarda Rubik, PR & Kommunikations-Leiterin des Fachverbandes der Seilbahnen (WKÖ). Der Bergsommer erfreut sich großer Beliebtheit, und gerade in den letzten Jahren konnten auch viele „Berg-Neulinge“ begeistert werden ihre Freizeit in der heimischen Natur und Bergwelt zu verbringen.  Dabei reicht das Angebot der Bergbahnen von einer zuverlässigen Berg- und Talfahrt bis hin zu einzigartigen alpinen und vielfältigen Erlebnissen. Umso wichtiger ist es als Seilbahn DER barrierefreie Komfort-, Sicherheits- & Erlebnis-Garant am Berg zu sein.

„Die österreichischen Seilbahnunternehmen betreiben in ihrem Verantwortungsbereich einen hohen finanziellen Aufwand, um Gäste bei maximaler Sicherheit zu befördern und stellen dafür eine hoch moderne Infrastruktur sowie bestens geschulte Mitarbeiter*innen bereit. Im Zusammenspiel mit dem dichten und höchst spezialisierten Rettungsnetz entstehen somit optimale Rahmenbedingungen, die bei richtigem Verhalten für möglichst sorgenfreie Bergerlebnisse sorgen“, so Rubik.

Presseaussendung pdf