Die meisten Kinder sind tagtäglich Pkw-Passagiere. Doch bei weitem nicht alle von ihnen dürfen auf einem passenden und richtig verwendeten Kindersitz Platz nehmen. Traurige Tatsache ist: Rund ein Drittel aller im Auto mitfahrenden Kinder tut dies falsch gesichert oder völlig ungesichert.
„Das Sicherheitsbewusstsein viel zu vieler Eltern steckt offenbar selbst noch in den Kinderschuhen. Vor allem auf Kurzstrecken wird leicht – und leichtsinnig – auf die Sicherung junger Passagiere vergessen“, erklärt Landesrat Hans Mayr. Dabei schreibt das österreichische Kraftfahrgesetz (KFG) eindeutig vor: Kinder müssen im Pkw mit einem geeigneten Kinderrückhaltesystem gesichert sein, bis sie entweder 14 Jahre alt sind oder eine Körpergröße von 150 Zentimetern erreichen. Die Gesetze des Rechtsstaats sind umgehbar, jene der Physik aber nicht: Bereits bei einem Frontalaufprall mit 50 km/h wird der Mensch im Autositz innerhalb einer Zehntelsekunde mit rund 30-fachem Körpergewicht nach vorne geschleudert. Kinder, die nicht mehr unter die Kindersitzpflicht fallen, müssen einen Sicherheitsgurt verwenden: die Gurtpflicht ist in den hinteren Sitzreihen – genauso wie vorne – gesetzlich vorgeschrieben. Wer sich im Auto nicht anschnallt erhöht die Gefahr, durch einen Verkehrsunfall zu sterben, enorm.
„Ein Überleben in solchen Grenzsituationen ist nur bei Nutzung aller Sicherheitsressourcen möglich. Die Gefahr, bei einem Unfall getötet oder schwer verletzt zu werden, ist für ungesicherte Kinder siebenmal so hoch wie für gesicherte. Kinder haben ein Grundrecht auf Sicherheit, doch nur Erwachsene haben die Wahl“, gibt Mag. Martin Pfanner vom KFV zu bedenken.
Richtig ist wichtig: Die Aktion „Kindersitz“ zeigt wie es geht!
Doch auch gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: Viele Kinder sind falsch gesichert unterwegs – in mangelhaft montierten Kindersitzen, mit verdrehtem Gurt oder falscher Gurtführung, oder in schadhaften Secondhand-Modellen, deren feine Haarrisse etwa mit freiem Auge freilich nicht erkennbar sind. Manche Kinder müssen überhaupt ganz und gar ohne Kindersitz auskommen und haben bestenfalls den Erwachsenengurt quasi um den Hals gezurrt. Bei einem Unfall wird diese gefährliche Art der Gurtverwendung allerdings wortwörtlich zum Verhängnis.
Höchste Zeit also für mehr Kindersicherheit: Daher sorgen das Land Salzburg sowie das KFV nun für mehr Information und Motivation. Gurti, das schlaue Stoffkänguru, besuchte heuer mit seiner Puppenfreundin Julia in Begleitung von KFV-Sicherheitsprofis Volksschulklassen. Im Rahmen eines spannenden Aktionstages demonstrierten Gurti & Co. den Kindern anhand des Puppenspiels „Julia und das Känguru“ und durch ausgiebiges Probesitzen in mitgebrachten Kindersitzen die Wichtigkeit der Sicherheit während der Autofahrt. Zur Erinnerung an den Aktionstag „Kindersitz“ und seine wertvollen Inhalte bringen Gurti und Julia tolle Geschenke mit: Bilderbücher für die Kleinen, Informationsbroschüren für Pädagoginnen und Pädagogen sowie Eltern und jede Menge Spiel- und Basteltipps.
Die Aktion „Kindersitz“ wurde heuer bereits an den Volksschulen Unken, Lofer, Weißbach, Hochfeld, Großgmain, Pestalozzi, Lamprechtshausen, Bergheim, Henndorf, Elixhausen, Lehen, Puch, Straßwalchen, St. Georgen, Thalgau, Adnet und Nonntal durchgeführt. Weitere Termine sind derzeit in Planung. Interessierte Schulen können sich per E-Mail unter pr@kfv.at oder telefonisch unter 05-77077-1919 für die kostenlose Verkehrserziehungsaktion anmelden.