Wintersport: heuer besonderes Augenmerk auf Unfallprävention bei allen Wintersportaktivitäten

419

Mit einer Inzidenz von ein bis zwei spitalsbehandelten Verletzten auf 100 Ausübende zählt der in Österreich so beliebte Wintersport – allen voran das Skifahren – zu den unfallträchtigsten Freizeitaktivitäten.

Hunderte Spitalsbetten pro Tag für verunfallte Wintersportler
Aus den Unfalldaten der letzten Jahre wissen wir, dass rund ein Drittel der beim Wintersport verunfallten Personen aufgrund der Verletzungsschwere stationär behandelt werden muss. Bei einer durchschnittlichen stationären Behandlungsdauer von 6 Tagen sind das, auch wenn man die Unfallzahlen gering ansetzt, immer noch hunderte Spitalsbetten die pro Tag, in der Wintersaison belegt werden – eine hohe Zusatzbelastung für die Spitäler.

Achtung Trainingsrückstand
Im vergangenen Pandemie-Winter hatten viele Österreicher nicht die Möglichkeit, wie gewohnt, in den Skiurlaub zu fahren. Besonders für ungeübte Skifahrer stellt der entstandene Trainingsrückstand eine Gefahr der. Mangelnde Kondition und eingerostete Fahrtechnik können schnell zu schmerzhaften Verletzungen, wie Knochenbrüche (54% aller Verletzungen beim Skifahren) sowie Sehnen- und Muskelverletzungen (32%), führen. Am häufigsten sind Knie (31%), Schultern (13%) und Unterschenkel (10%) betroffen (KFV, IDB Austria 2018-2020). Daher ist es heuer besonders wichtig, vor dem Skivergnügen Kraft und Koordination durch Skigymnastik aufzubauen.

Helm auf beim Rodeln – Kinder sitzen hinter dem Erwachsenen
Besondere Vorsicht gilt auch bei den belieben Rodel-Familienausflügen: Kopfverletzungen sind dabei keine Seltenheit, im Gegenteil, sie liegen bei den schweren Unfällen an erster Stelle. Ein Helm ist hier sowohl für Kinder als auch Erwachsene ein wichtiger Begleiter. Kinder sitzen hinter dem Erwachsenen sicherer als vorne.

Mit den Tipps des KFV kommen Sie sicher durch den Winter

  • Vor dem Wintersport: Durch Kraft- und Koordinationstraining Fitness aufbauen
  • Material-Check: Skibindungseinstellung von Fachleuten überprüfen lassen
  • Umsichtiges Verhalten auf der Piste: Geschwindigkeit anpassen und FIS-Regeln beachten
  • Ob Skifahren, Eislaufen oder Rodeln: Helm und Rückenprotektor tragen
  • Regelmäßig Pausen einlegen und genügend trinken. Aber: Verzicht auf Alkohol
  • Im alpinen Gelände: Lawinen-Pieps, Schaufel und Sonde sind immer mit dabei. Zusätzlich im Rucksack: Erste-Hilfe-Pack, Stirnlampe und Biwaksack.
  • Skitechnik und Lawinenkunde mit dem Kursangebot der alpinen Vereine verbessern. Tipp: Aus Lawinenunfällen lernen: Lawinen-Update des Österreichischen Alpenvereines, Online-Vortrag am 8. Dezember um 19 Uhr.
  • Helm auf beim Rodeln! Kinder sollten hinter dem Erwachsenen sitzen.