Schutzhelmtragen ist bei temporeichen Sportarten, wie Mountainbiken oder Skifahren, besonders wichtig. Kommt es zu einem Sturz, fängt der Helm die auf den Kopf einwirkende Energie ab und verteilt sie. Dadurch können Kopfverletzungen verhindert bzw. minimieren werden. Die neue MIPS-Technologie bietet noch zusätzlichen Schutz.
Herkömmliche Helme bestehen meist aus einer leichten Kunststoffschale, die sich bei einem Aufprall verformt und dabei lineare Energie absorbiert. Besonders bei Sportarten mit hohen Geschwindigkeiten kommt es aber oft zu sogenannten Schleifstößen – zum Beispiel, wenn der Kopf bei einem Sturz in einem Winkel auf den Boden trifft. Dabei entstehen hohe Rotationskräfte, die auf das Gehirn wirken und es schädigen können.
MIPS (Multi-Directional Impact Protection System) ist eine Art Gleitschale, die mit Elastomeren auf der Innenseite des Helms angebracht ist und sich gegenüber der Außenschale frei bewegen kann. Das System leitet die auf den Kopf einwirkende Rotationsenergie um und bietet dadurch zusätzlichen Schutz vor Verletzungen des Gehirns. In einem Video der Firma Giro wird die Technologie eindrucksvoll erklärt (siehe Beitragsvideo).
Zahlreiche Helmhersteller haben bereits die Technologie in ihr Helmsortiment integriert. Helme mit MIPS-Technologie sind ab 70 Euro im Fachhandel und online erhältlich. Das KFV empfiehlt alte Helme zu ersetzen und auf das neue System umzusteigen.
KFV-Tipps für den Helmkauf:
- MIPS-Technologie bei Sporthelmen bevorzugen.
- Helm vor dem Kauf anprobieren – am besten mit professioneller Beratung im Fachhandel.
- Optimale Passform: Helm sollte Stirn, Schläfen und Nackenbereich abdecken. Helm so anpassen, dass er fest am Kopf sitzt. Test: Mit offenem Kinnriemen Kopf schütteln. Der Helm sollte dabei nicht verrutschen.
- Kinnriemen richtig einstellen: Ein bis zwei Finger sollten zwischen das Kinn und den geschlossenen Riemen passen. Test: Helm darf sich nicht nach vorne vom Kopf abziehen lassen.
- Hoher Tragekomfort: Darauf achten, dass der Helm gut belüftet und gepolstert ist, denn dann trägt man ihn lieber.
- Bessere Sichtbarkeit: Helme mit grellen Farben und Reflektoren erhöhen die Sichtbarkeit bei düsteren Wetterverhältnissen und in der Dunkelheit.
- Auf Prüfsiegel achten: Jeder Helm ist für bestimmte Sportarten zugelassen. Radhelme (EN1078) sind beispielsweise für das Skifahren (EN1077) nicht geeignet. Zusätzliche Prüfsiegel (z.B. GS-Siegel) bieten mehr Sicherheit.
Weiterführende Informationen finden sich auch auf: https://mipsprotection.com/