Jährlich ereignen sich in Österreich im privaten Bereich rund 4.000 – teils schwere – Brände. In den Monaten Dezember und Jänner ist im Vergleich zum restlichen Jahr mit etwa doppelt so vielen Brandschäden aufgrund von offenem Licht und Feuer zu rechnen. Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) ruft deshalb gemeinsam mit dem österreichischen Versicherungsverband VVO zu erhöhter Achtsamkeit auf – ganz besonders in der (Vor-) Weihnachtszeit.
Wien, 15. Dezember 2017. Vom Adventkranz bis zum Christbaum – in keiner anderen Jahreszeit brennen in Österreichs Haushalten mehr Kerzen als rund um die Weihnachtszeit. Gerade in beheizten Räumen trocknet das Reisig von Adventkränzen und Christbäumen allerdings schnell aus. Wenn Kerzenflammen auf vertrocknete Äste übergreifen, ist die Brandgefahr groß – ein Christbaum kann innerhalb von 20 Sekunden in Vollbrand stehen. „Insgesamt ereignen sich in Österreich jährlich im privaten Bereich rund 4.000 Brände, hinzu kommen rund 1.500 gewerbliche und industrielle Brände. Dabei verunglücken jährlich zwischen 20 und 35 Personen tödlich“, weiß man im österreichischen Versicherungsverband VVO.
Warum brennt der Christbaum so schnell?
Ein zwei Meter hoher Christbaum hat durchschnittlich etwa 400.000 Nadeln. Hauptbestandteile der Nadeln sind Zellulose, ätherische Öle und Wasser. Christbäume werden oft schon im Herbst gefällt, zu Weihnachten haben sie ihren Wassergehalt daher schon weitgehend eingebüßt. Übrig bleibt das brennbare Material. Die in den Nadeln enthaltenen ätherischen Öle (Harz) sind leicht entflammbar. Während im warmen Zimmer der Wasseranteil der Nadeln stetig absinkt, verbleiben die Öle länger im Gehölz. Dadurch steigt die Entzündlichkeit der Zweige enorm an – das Brandrisiko erhöht sich mit jedem Tag, an dem der Baum in der geheizten Wohnung steht. „Wenn ein Nadelbaum erst einmal Feuer gefangen hat, ist schnelle Reaktion gefragt. Der Feuerlöscher muss deshalb unbedingt griffbereit stehen“, erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV. „Und auch Rauchwarnmelder sind Lebensretter. Optische Rauchwarnmelder erkennen einen Brand frühzeitig. So haben die Bewohner des Hauses die Chance, rasch die Feuerwehr zu alarmieren und sich und andere zu retten.“ Eine Umfrage des KFV zeigt jedoch, dass sich nur in etwa jedem zweiten Haushalt gewartete Feuerlöscher befinden. Als Lagerungsort für den Feuerlöscher wird zudem in jedem vierten Haushalt der Keller gewählt – womit dieser im Brandfall wohl nur selten tatsächlich von Nutzen ist. Rauchwarnmelder sind nur in rund 40 Prozent der Haushalte zu finden. „Ein Rauchwarnmelder gehört in jeden Haushalt – vor allem auch ins Kinderzimmer“, so Thann. In den vergangenen 5 Jahren starben 6 Kinder unter 15 Jahren an den Folgen eines Brandes.
Einfache Tipps für feuerfreie Feiertage:
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Vorzugsweise elektrische Kerzen (z. B. LED) verwenden, die wenig Wärme erzeugen. Ohne Hitze und offene Flamme ist das Brandrisiko stark reduziert.
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Wunderkerzen vermeiden! Einmal angezündet, können sie nicht mehr gelöscht werden und sprühen in alle Richtungen.
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Kerzen auf Adventkränzen und Christbäumen rechtzeitig auswechseln, bevor sie niederbrennen und die in beheizten Räumen schnell austrocknenden Äste entzünden.
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Kerzen sollten immer in einem Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu Vorhängen oder anderen brennbaren Materialien aufgestellt werden.
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Christbaumkerzen im Abstand von mindestens 20 Zentimetern von Ästen und Dekorationsmaterial befestigen.
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Nicht brennbare Kerzenhalter reduzieren die Brandgefahr ebenso wie Kerzen, die senkrecht mit entsprechendem Abstand zu anderen Ästen und Christbaumschmuck auf stabilen Ästen montiert sind. Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen!
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Zum Aufstellen des Christbaumes nur kippsichere bzw. standfeste Christbaumständer verwenden. Darauf achten, dass der Stamm des Christbaums auch sicher im Ständer befestigt ist. Mit Wasser gefüllte Christbaumständer verhindern ein zu rasches Austrocknen des Baumes und erhöhen damit die Brandsicherheit. Unter den Christbaum am besten eine schwer entflammbare Unterlage, zum Beispiel eine Löschdecke, legen. Bis zum Weihnachtsabend sollte der Baum kühl gelagert werden, beispielsweise am Balkon oder im Keller (und eventuell in einem Kübel mit Wasser), damit er nicht zu schnell austrocknet.
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Benützen Sie auf keinen Fall Christbaumschnee aus Spraydosen, wenn die Kerzen bereits brennen – durch brennbare Treibmittel können diese regelrecht zu „Flammenwerfern“ werden. Auch der Kunstschnee selber kann brennbar sein, daher auf entsprechende Produkte achten!
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Einen Feuerlöscher oder einen Kübel Wasser beim Anzünden der Christbaum‐Kerzen immer in Griffweite stellen, damit im Ernstfall keine Zeit verloren geht. Beim Löschen nicht zögern!
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Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen lassen. Streichhölzer oder Feuerzeuge für Kinder unerreichbar aufbewahren.
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Ein Rauchwarnmelder gehört auch in jedes Kinderzimmer.