Täglich sterben allein in der EU 70 Menschen im Straßenverkehr, weltweit sind es jeden Tag mehr als 3.400 Menschen, die bei Verkehrsunfällen ihr Leben verlieren. Am 19. November wird im Rahmen des „World Day of Remembrance for Road Traffic Victims“ allen Personen, die im Straßenverkehr verunglückt sind, und ihren Angehörigen, gedacht.
Wien, 17. November 2017. Jedes Jahr sterben weltweit 1,3 Millionen Menschen bei Verkehrsunfällen. Zwischen 20 und 50 Millionen Menschen werden zudem jedes Jahr im Straßenverkehr verletzt. Die körperlichen und psychischen Folgen begleiten Unfallopfer oft für den Rest ihres Lebens. In Österreich haben in den letzten Jahrzehnten viele Maßnahmen dazu beigetragen, den Straßenverkehr sicherer zu machen. Vieles, was uns heute selbstverständlich erscheint, war es nicht immer: Gurt- und Helmpflicht, Geschwindigkeitslimits auf Autobahnen und Freilandstraßen, die Optimierung der Führerscheinausbildung und strengere Grenzen sowie bessere Kontrollen bei Alkohol am Steuer – all das sind Regelungen, welche erst nach und nach eingeführt wurden. Verbesserungen in der Fahrzeugsicherheit, der Infrastrukturausstattung, der Rettungskette, der Notfallmedizin und die gemeinsame Anstrengung aller Akteure haben gemeinsam dazu beigetragen, dass in Österreich heute deutlich weniger Menschen ihr Leben im Straßenverkehr verlieren als noch vor 45 Jahren. Das Jahr 1972 war das schwärzeste Jahr in der Verkehrsunfallstatistik. Allein in diesem Jahr starben in Österreich 2.948 Menschen bei Verkehrsunfällen. Und obwohl die Zahl der Verkehrstoten in den letzten Jahren nur noch einen Bruchteil davon beträgt, verloren dennoch im vergangenen Jahr 432 Menschen im österreichischen Straßenverkehr ihr Leben. „Der Straßenverkehr muss so sicher sein, dass kein einziger Mensch zu Schaden kommt“, betont Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV.
Auch für die kommenden Jahre lassen sich anhand der Unfalldaten zahlreiche Themenschwerpunkte eruieren, welche nach wie vor verstärkte Aufmerksamkeit erfordern:
- Ablenkung ist in den letzten Jahren nicht zuletzt dank Smartphones und anderen elektronischen Geräten als Unfallursache immer stärker in den Vordergrund getreten.
- Nicht angepasste Geschwindigkeit ist nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für schwere und schwerste Unfälle.
- Die Unfallzahlen von ungeschützten Verkehrsteilnehmern – Fußgängern und Radfahrern – sind in den letzten Jahren stagniert bzw. sogar gestiegen, ebenso wie jene der Motorradfahrer.
In 3 Jahren, im Jahr 2020, läuft das derzeitige Österreichische Verkehrssicherheitsprogramm aus – Zeit, die bisherigen Maßnahmen zu evaluieren und Maßnahmen für die nächste Dekade zu definieren um den erfolgreichen Weg der Rettung von Menschenleben weiterzugehen.