Im gesamten Jahr 2018 registrierte ALDIS 125.549 Blitzeinschläge in Österreich. So etwa verzeichnete man 2018 in Graz schon im April ein Gewitter, das selbst an einem Sommertag als extrem einzustufen wäre. Hinzu kommt, dass Österreich ein absoluter Gewitter-Hotspot ist. Die Bundesländer Steiermark und Kärnten gehören mit Slowenien und Oberitalien zu jenen Regionen in Europa, wo es am häufigsten blitzt. Durch Nähe zur Adria herrscht in der Atmosphäre oft eine Mischung aus Hitze sowie hoher Luftfeuchtigkeit. Und damit ideale Voraussetzungen für Gewitter. Mit drei Einschlägen pro Quadratkilometer und Jahr sind Weiz, Graz sowie Graz-Umgebung die TOP-3-Bezirke des Landes.
Gefahrenbewusstsein noch immer niedrig
Bei allen regionalen Unterschieden können Blitzeinschläge nirgendwo exakt vorhergesagt und schon gar nicht verhindert werden. Hinzu kommt das steigenden Gefahrenpotenzial. Angesichts dessen mutet es bedenklich an, dass viele Österreicherinnen und Österreicher eher sorglos mit diesem Thema umgehen. Umfragen des KFV belegen, dass sich nur drei Prozent der Befragten von Blitzeinschlägen bedroht fühlen. KFV-Direktor Othmar Thann: „Während das Gefahrenbewusstsein bei Hochwasser, Hagel und Stürmen in den letzten Jahren stark gestiegen ist, werden Blitze weniger mit Extremwetter-Ereignissen in Verbindung gebracht. Entsprechend gering ist die Bereitschaft, sich davor zu schützen.
Vorsicht in Gebäuden ohne Blitzschutz!
Wer noch keinen Blitzschutz installiert hat, sollte während eines Gewitters im Gebäudeinneren einige wichtige Verhaltensregeln befolgen. Zum Beispiel die gerade erwähnten Stecker ziehen und auf das Duschen bzw. Baden verzichten. Darüber hinaus gilt es, den Kontakt mit Leitungen aus Metall zu vermeiden, die von außen ins Haus führen. Zu diesen Leitungen zählen Antennenkabel und Fernwärme genauso wie Wasser-, Gas und Telefonleitungen. Deshalb empfiehlt es sich, während eines Unwetters keine Gespräche über das Festnetz zu führen. Es sei denn, das Gerät hängt an einem ausreichend dimensionierten Überspannungsschutz. Solche speziellen Spannungsschutzgeräte z.B. für Netzgeräte ersetzen zwar kein Blitzschutzsystem, bieten aber trotzdem einen gewissen Schutz.